Ein Fest in Zeiten der Pandemie
Das diesjährige Motto lautet "Grenzen überschreiten" und trotz der Inspiration an den Werken Ludwig van Beethovens hat es in den letzten Jahren in einem breiteren Kontext außerordentlich an Aktualität gewonnen. Zum Glück werden die Künstler während der Konzerte nur die musikalischen Barrikaden stürmen.
In diesem Jahr sind in Wrocław 15 Konzerte geplant. Zu den Stars gehören u.a. die tschechische Mezzosopranistin Magdalena Kožená, die ein zeitgenössisches Programm vorbereitet hat - Werke von Witold Lutosławski, Alban Berg, Lucian Beria.
Doch wer weiß, vielleicht entpuppt sich als der größte Star Agata Zubel, eine uns gut bekannte Komponistin und Sopranistin aus Wrocław, denn es sind zwei ihrer Auftritte geplant: am 4. September wird sie mit dem berühmten Instrumentalensemble Klangforum Wien (mit dem die Künstlerin ständig zusammenarbeitet) Arnold Schönbergs legendäre Komposition "Pierrot lunaire" aufführen, einen Tag später plant sie einen Abend mit Improvisationen mit dem Organisten Wolfgang Mitterer.
Es wird viele Überraschungen für die Fans der Alten Musik geben, darunter Pedro Memelsdorff mit dem Ensemble Arlequin Philosophe und der sakralen Musik aus der französischen Karibik der Jahre 1760-1790, die wir am 7. September zu hören bekommen. Das belgische Huelgas Ensemble mit Paul van Nevel kann erneut für Begeisterung sorgen und führt am 8. September ein Programm mit italienischen Motetten und Madrigalen auf.
Das italienische Coro e Orchestra Ghislieri mit Giulio Prandi wird ebenfalls anwesend sein (auf ihrem Abendprogramm am 6. September steht Baldasare Galuppis "Dixit Dominus", zu den Solistinnen gehört u.a. die berühmte Sopranistin Sandrine Piau).
Zu Ehren Beethovens
Am 5. September spielt das Quatuor Mosaïques Beethovens Streichquartette und schließt das Konzert mit der Großen Fuge op. 133. Am gleichen Tag, am Abend, hören wir Giovanni Antonini mit Il Giardino Armonico, mit Beethovens "Die Geschöpfe des Prometheus" und der Messe C-Dur.
Köstlichkeiten des Festivals
Worauf lohnt es sich noch zu warten? Unter anderem auf das Konzert am 10. September im Nationalen Musikforum unter der Leitung von Lawrence Foster, der zusammen mit dem Nationalen Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks zeitgenössische Werke vorbereitet hat - als Solisten im György Ligetis Doppelkonzert für Flöte, Oboe und Orchester hören wir Jan Krzeszowiec, Flötisten der Philharmoniker am Nationalen Musikforum Wrocław.
Am 11. September dürfte das Konzert des Leopoldinum-Orchesters unter der Leitung seines künstlerischen Leiters Joseph Swensen mit der Aufführung von Dmitri Schostakowitschs Sinfonie Nr. 14 eine große Sensation sein.
Der Chor des Bayerischen Rundfunks wiederum hat Werke von Franz Schubert und Johannes Brahms vorbereitet, die er am letzten Abend des 12. September präsentieren wird.
Tickets für die Konzerte
Der Kartenvorverkauf begann am 28. April. Die Preise liegen bei 35-180 PLN. Kaufen kann man sie u.a. über die Internetseite von NFM.
