wroclaw.pl strona główna Wrocław – die neuesten Nachrichten aus der Stadt Wrocław DE - strona główna

Infolinie 71 777 7777

6°C Wetter in Wrocław
Luft-Symbol

Luftqualität: gemäßigte

Daten vom 02:40

wroclaw.pl strona główna
  1. wroclaw.pl
  2. Aktuell
  3. „Adrenalin ist mein Treibstoff" – sagt Paweł Semba, Stuntman aus Wrocław. Er fliegt gerade nach Bollywood

„Adrenalin ist mein Treibstoff" – sagt Paweł Semba, Stuntman aus Wrocław. Er fliegt gerade nach Bollywood

Beata Turska,

Auf dem Foto Paweł Semba, Stuntman aus Wrocław
Auf dem Foto Paweł Semba, Stuntman aus Wrocław

Paweł Semba, ein Stuntman aus Wrocław, ist gerade auf dem Weg nach Indien, wo er und vier seiner Kollegen vom Stunt Team Poland aus Kraków im Film „Indian 2" mitspielen werden. Er wird dort sechs Wochen verbringen.

„Indian 2" – die Fortsetzung des großen Hits „Indian" aus dem Jahr 1996 – ist ein Actionfilm unter der Regie von Shanmugam Skankar, einem der produktivsten und bestbezahlten Filmemacher Indiens.

Die Szenen, in denen der Wrocławer Paweł Semba zusammen mit dem Stunt Team Poland aus Kraków spielen soll, werden in Ćennaj (Madras) gedreht – der großen Hauptstadt des südindischen Bundesstaates Tamil Nadu mit über 10 Millionen Einwohnern.

- „Was genau werden wir dort tun? Ich habe keine Ahnung! Wir wissen nur, in welcher Funktion wir dorthin fliegen, der Rest ist eine große Unbekannte. Wir werden die Details vor Ort erfahren, aber im Moment sind wir auf alles vorbereitet" – sagt der Stuntman Paweł Semba.

Der Film, an dem er arbeiten wird, ist zwar noch nicht fertig, doch der offizielle Trailer ist bereits da und kann auf YouTube angesehen werden.

Paweł Semba ist seit 13 Jahren als Stuntman tätig. Er hat seinen Lebensweg nicht sofort gefunden.

- „Ich konnte noch nie stillsitzen, denn Adrenalin ist mein Treibstoff. Ich war Kampfsportlehrer, ich habe getaucht, bin Fallschirm gesprungen und habe viele andere Dinge getan, aber ich konnte immer noch nicht genug bekommen, mir fehlte immer etwas. Jetzt habe ich „das gewisse Etwas" gefunden - Stunt, und das will ich machen - so lange wie möglich. Warum? Wegen der Action, weil die ganze Zeit etwas los ist. Mal bin ich ein Soldat, dann wiederum ein Sklave oder ein Ritter. Ich kann verschiedene Charaktere verkörpern, an verschiedenen Orten arbeiten und neue Leute kennenlernen" – sagt der Stuntman Paweł Semba.

Und wie hat alles angefangen? Eines Tages, als in Pawełs Leben schon lange nichts Besonderes mehr passierte, setzte er sich an seinen Computer und stöberte im Internet, bis er einen Kurs für Stuntmen in Kraków fand.

Ein Jahr lang pendelte er zu Wochenendkursen, in denen er in die Geheimnisse des Faches eingeweiht wurde und vier, manchmal sechs Stunden am Tag trainierte. Eine Prüfung? Es gab keine Prüfung, denn, wie Paweł sagt, es ist das Leben, das prüft, wer Stuntman wird und wer nicht. Bei ihm viel sie glücklicherweise positiv aus: er spielt. Es gelang ihm, seine Chance nicht zu verpassen.

Er war unter anderem in den Serien „W11: Wydział śledczy" [W11: Die Ermittler], />>Nielegalni“ [Illegale], />>Król<>Legiony<

Er spielt auch in ausländischen Produktionen mit, z. B. in Staffel 2 von „Barbaren", wo er eine der Hauptfiguren, Marbod, in den Reitszenen vertrat und gleichzeitig als Assistent des Stuntkoordinators und Kampfchoreographen tätig war.

Über seinen neuesten Film – eine große amerikanische Produktion mit bekannten Schauspielern, die unter anderem in Polen gedreht wird – kann er noch nicht sprechen, denn der von ihm unterzeichnete Vertrag verpflichtet ihn zum Schweigen, bevor der Film in die Kinos kommt.

„Indian 2" wird Sembas dritter indischer Film sein. Der erste war „Aazaan", eine indisch-deutsch-polnische Koproduktion, die unter anderem in Polen gedreht wurde, der zweite - „Full House", der in Indien produziert wurde.

– „Ich bin sogar im Trailer von „Aazaan“ zu sehen, man muss jedoch sehr genau hinschauen, um mich zu erkennen" – sagt er.  Aber das frustriert ihn nicht.

– „Wenn man mich sehen kann, ist das cool, weil ich es den Leuten zeigen kann, aber manchmal wird es auf der Basis von „Schau, oh hier, hier! Hast du das gesehen? Das ist mein Bein!" – lacht der Stuntman. – „Damit habe ich kein Problem. Der Spaß, den die Arbeit mit sich bringt, belohnt mich hundertprozentig.“

Wie sieht der Arbeitstag eines Stuntmans aus?

– „Ich falle aus großer Höhe, jemand schießt auf mich, jemand fährt mich mit einem Auto an, ich werde getreten oder trete einen anderen" – sagt er. – „Manchmal sind wir fast ununterbrochen am Set und werfen uns zum Beispiel auf den Beton. Danach fallen wir auf die Nase, aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Solche Tage sind sehr lohnend und geben einem einen größeren Kick, als wenn man mit einer Fackel herumläuft oder den ganzen Tag am Set sitzt, weil der Stunt 10 Minuten vor Schluss beginnt. Aber das gehört auch zu unserem Job, also sollte der Stuntman geduldig sein.“

Kein Tag ist wie der andere. So sprangen zum Beispiel bei der Produktion der „Legionen“ Pferde über Semba und seine Kollegen.

– „Sie rannten auf uns zu, wir kauerten in einem Graben und hatten unsere Köpfe auf Höhe ihrer Hufe. Was fühlt man dann? Man merkt, wie klein man ist"– erinnert er sich. Und er fügt hinzu, dass es eigentlich die Pferde waren, die in dieser Szene die größte Arbeit geleistet haben. – „Sie rannten in die Richtung, aus der wir auf sie schossen. Ob geschult oder nicht, es war wahrscheinlich schwierig für sie.“

Ist der Job eines Stuntmans so gefährlich, wie er aussieht?

– „Es gibt immer ein gewisses Risiko, denn nicht alles ist vorhersehbar, aber wir sind dazu da, das Riskante sicher zu tun. Wir haben Sicherheitsausrüstungen: Seile, Matratzen, Polster, und es gibt einen Koordinator, der dafür sorgt, dass sich niemand verletzt.“

Und was muss man tun, um Stuntman zu werden?

– „Vor allem muss man es sehr wollen und viel Entschlossenheit an den Tag legen. Ich arbeite erst seit zwei oder drei Jahren regelmäßig. Davor hatte ich zehn Jahre lang höchstens ein- oder zweimal im Jahr einen Auftrag, also musste ich mir anderweitig etwas dazuverdienen: auf dem Bau, in einer Fabrik, als Trainer... Zum Glück muss ich das nicht mehr tun" – sagt Paweł Semba.

Stattdessen muss er trainieren, und zwar intensiv.

– „Der Körper vergisst manche Dinge nicht, doch wenn man nicht trainiert, gerät man leicht aus der Form, und dann kann man sich verletzen" – warnt er. – „Wenn man diesen Beruf ausüben will, darf man nicht nachlassen. Das war eines der ersten Dinge, die ich in der Stuntschule gehört habe: "Wer nicht trainiert, der arbeitet nicht".

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit Wrocław!

Klicken Sie auf „beobachten”, um zu wissen, was in Wrocław los ist. Die interessantesten Nachrichten aus www.wroclaw.pl finden Sie bei Google News!

Zurück zu Portal wroclaw.pl