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Wroclaw als Hauptstadt der Meerforelle – nur bei uns wird ihr so gut geholfen

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Sie stehen bis zur Hüfte im kalten Wasser von Bystrzyca und betrachten aufmerksam die Wasseroberfläche. Jede, selbst die kleinste Bewegung des Wasserspiegels bedeutet, dass sich ihre Geduld gelohnt hat. So warten die Mitglieder des Kingfisher Clubs auf die Meerforellen, die zu ihren Laichplätzen in der Nähe von Strzegom von der Ostsee unterwegs sind. Die Arbeit der Angler aus Wroclaw ist einmalig. 500 km von der Ostsee hilft niemand so gut den Fischen.

Bei der Meerforelle handelt es sich um einen anadrom lebenden Fisch, das heißt, sie wandert ähnlich wie der Lachs zum Laichen. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringt sie im Salzwasser, nur die Fortpflanzung findet im Süßwasser statt. Seit 2000 beschäftigt sich die Abteilung Wroclaw des Polnischen Anglerverbandes (PZW) mit der mit der Aufzucht der Meerforelle. Die Fischbrut wird in den Fluss Strzegomka freigelassen, einem Nebenfluss von Bystrzyca, dort lebt sie zwei Jahre lang, um anschließend über die Oder zur Ostsee zu schwimmen.

„Wir versuchen, die Population der Meerforelle wieder aufzubauen. Noch in der Zwischenkriegszeit gab es in Bystrzyca Forellen und bei der Meerforelle handelt es sich ebenfalls um eine Form dieser Art“, erklärt Krzysztof Wawer, stellvertretender Vorstandvorsitzender der Abteilung des Polnischen Anglerverbandes in Wroclaw und Geschäftsführer des Kingfisher Clubs in Wroclaw.

Wroclaw als die polnische Hauptstadt der Meerforelle

Die Meerforelle kehrt nach 4-5 Jahren Aufenthalt in der Ostsee zum Laichen in den Fluss Strzegomka. Es gibt allerdings ein Problem – auf dem Fluss Bystrzyca befindet sich bei der Ortschaft Marszowice ein Wasserkraftwerk. Die 2,6 m hohe Staustufe am Wasserkraftwerk bildet für die Meerforelle ein Hindernis, das sie nicht bewältigen kann. (Wenn die Meerforelle gegen den Strom fließt, kann sie diese nicht bewältigen). Deshalb wurde an dieser Stelle, zum ersten Mal in der Geschichte des PZW in Wroclaw eine Überwachungsstation aufgestellt. Die Angler aus Wroclaw fangen die Meerforelle, transportieren sie ca. 30 km weiter und lassen in Strzegomka frei.

„Wir bekommen Hinweise von den Fischern in der Stettiner Bucht, dass die Meerforellen ihre Wanderungen zum Laichen begonnen haben. Ein Fisch ist in der Lage, ca. 60 km täglich zu schwimmen. Wir wissen ungefähr, wann er in Wroclaw ankommt. Eine Meerforelle weiß, wohin sie schwimmen muss, denn sie merkt sich die chemische Zusammensetzung des Wassers“, erklärt Krzysztof Wawer und fügt hinzu, dass sie ihren Fang nicht in Kilos sondern in Stücken zählen: „An der Brücke Marszowicki haben wir 12 laichbereite Fische gefangen, mehrere Weibchen und Männchen, 60 bis 76 cm lang“, freut sich Krzysztof Wawer.

Überwachungsstation der Meerforelle in Marszowice

Die Arbeit der Angler aus Wroclaw auf dem Fluss Bystrzyca ist einzigartig. Dies ist der südlichste Punkt, den diese Art in Polen erreicht.

„Wroclaw hat die Chance, zur Hauptstadt der Meerforelle in Polen zu werden. Wir dürfen allerdings nicht zulassen, dass sie zum Opfer von Wilderern wird. Leider lässt sich der Fisch in Marszowice leicht fangen. Deshalb haben wir dort zwischen dem 5. und 23. November ständig Dienst gehalten. Wir haben in Schlafsäcken im Zelt geschlafen“, bemerkt Krzysztof Wawer, der in den letzten Wochen nur zwei Nächte zuhause verbracht hat: „Dieser Fisch ist in unseren Gewässern äußerst selten, deshalb bitte ich die Anglerkollegen, dass sie – falls sie ihn fangen – die einzigartige Bemühung respektieren, die der Fisch braucht, um zum Laichplatz zu kommen und ihn freilassen".

Die Überwachungsstation in Marszowice entstand im Rahmen der Bürgerinitiative "Überwachung der Rückkehr der Meerforelle zum Laichen im Einzugsgebiet von Bystrzyca". Organisiert wurde das Projekt vom Klub der Freunde der Lachsfische und Reophilen Fische "Kingfisher Club" am Vorstand der Abteilung des Polnischen Anglerverbandes in Wroclaw sowie vom Klub Gaja im Rahmen des Projekts "Adoptieren sie den Fluss", finanziert vom Nationalen Fonds für Umweltschutz und Wasserwirtschaft. Der Kingfisher Club ist in Wroclaw seit einem Jahr aktiv. Er hat 25 Mitglieder und 50 Freunde. Im Projekt engagieren sich Ichtiologen aus Wroclaw u.a. aus dem Naturkundemuseum an der Universität Wroclaw und Anglerverband.

„Eine Lösung für die Meerforelle in Bystrzyca bei Marszowice wäre ein Kanal, mit dessen Hilfe die Fische die Staustufe umschwimmen könnten. Das Problem ist allerdings, dass man nicht weiß, wann dieser gebaut wird, fügt Krzysztof Wawer hinzu.

Die Meerforelle wandert zum Laichen im Durchschnitt zwei – drei Mal in ihrem ca. 10jährigen Leben. Sie kann ziemlich groß werden. Sie kann ein Gewicht von 15-17 kg erreichen und sogar bis zu 130 cm groß werden. Ihr Fleisch wird sogar für besser gehalten als das Lachsfleisch.

Fot. Rafał Knap

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