Die Vorbereitungen für den Bau einer Eisenbahnlinie von Wrocław nach Berlin liefen bereits seit den 1830er Jahren. Der Bau wurde in mehreren Etappen durchgeführt. In ihrer ersten Version (1847 fertiggestellt) war die Strecke 359 km lang; die endgültige Route wurde 1875 festgelegt.
Die Berlinka führte von Wrocław über Legnica, Żary, Lubsko, Gubin nach Frankfurt (Oder) und weiter nach Berlin. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verkehrte auf ihr der „Balkanzug“ von Berlin nach Istanbul. In den 1930er Jahren lief hier der „Fliegende Schlesier“. Der Diesel-Superzug bewältigte die Strecke von Bytom nach Berlin in 4,5 Stunden.
Zeit für den Wiederaufbau der Bahnlinie 275
Nach dem Zweiten Weltkrieg erreichten die Züge der Linie 275, die sich mit der Berlinka deckt, die Grenzstadt Gubinek. In den 1980er Jahren wurde der Personenverkehr abgeschafft, ein Jahrzehnt später wurde die Verbindung Lubsko-Wrocław eingestellt. Im Laufe der Zeit wurde ein Teil der Infrastruktur abgebaut, darunter Viadukte und Haltestellen zwischen Lubsko und Gubin.
Hoffnungen der lokalen Politiker auf eine Wiederbelebung der Verbindung stiegen nach der Modernisierung der Strecke Wrocław-Żary. Beamte der Selbstverwaltung trafen sich in diesem Jahr bereits mehrmals mit Vertretern von Behörden und Institutionen, die am Wiederaufbau der Linie 275 interessiert sein könnten. Zu den Teilnehmern gehörten Vertreter der Gemeinden entlang der Strecke, des Woiwoden von Lebus, des Marschallamtes und der deutschen Stadt Guben.
Vor einigen Wochen wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der die Unterzeichner ihre Bemühungen um die Wiederaufnahme des Personen- und Güterverkehrs erklärten.
Der nächste Schritt ist ein Schreiben an das Ministerium für Infrastruktur, in dem die Vorteile dargelegt werden, die man sich vom Wiederaufbau der Linie 275 verspricht. Eine davon wäre die Hochgeschwindigkeitsverbindung Wrocław-Berlin.