Angelus-Salon beim Bruno-Schulz-Festival
Im Jahr 2016 wird Breslau zur Welthauptstadt des Buches. Die Organisatoren der zwei Literaturveranstaltungen – des Literaturpreises von Mitteleuropa Angelus sowie des Bruno-Schulz-Festivals haben beschlossen, ab dem Jahr 2014 mit vereinigten Kräften für die Literatur und das Lesen zu werben. Aus diesem Grund wird im Oktober im Rahmen des Bruno-Schulz-Festivals der Angelus-Salon veranstaltet. Das Programm enthält einen Zyklus der Festivaltreffen mit Autoren, die in den letzten Jahren nominiert waren bzw. den Angelus-Preis gewonnen haben. Die Treffen werden von den Juroren des Preises moderiert. So findet am 14. Oktober ein Treffen mit Mariusz Szczygieł (moderiert von Stanisław Bereś), am 15. Oktober (Mittwoch) ein Treffen mit Jurij Andruchowycz (moderiert von Mirosław Spychalski), und am 16. Oktober (Donnerstag) ein Treffen mit Małgorzata Szejnert (moderiert von Justyna Sobolewska).
Die Krönung des Angelus-Salons bildet das Café Europa. Am Freitag, den 17. Oktober, d.h. am Vortag der Verleihung des diesjährigen Angelus-Preises, ist ein Abendtreffen mit den für den Preis nominierten Autoren - Jelena Czyżowa, Ołeksandr Irwanec, Wiesław Myśliwski, Pavol Rankov, Martin Šmaus sowie Jàchy Topol geplant. Die Gespräche moderieren Barbara Marcinik, Wojciech Bonowicz und Szymon Kloska. Der Eintritt in alle Veranstaltungen ist frei.
Shalev und Grossman
Zeruya Shalev wird Gast des Bruno-Schulz-Festivals 2014. Eine der meistgelesenen und meistübersetzten israelischen Schriftstellerinnen der Gegenwart trifft sich mit ihren Lesern in Breslau am 18. Oktober um 14 Uhr in der Aula des Ossolineum. Das Treffen moderiert Szymon Kloska, aus dem Hebräischen übersetzt Michał Sobelman.
Zeruya Shalev (geb. 1959) ist Bibelwissenschaftlerin vom Beruf. Im Jahr 1988 feierte sie ihr Debüt mit einem Gedichtband und 1993 gab sie ihr Roman "Rakadti, amanti" heraus. 1997 erschien ihr Buch "Liebesleben", der ihr internationalen Erfolg und zahlreiche Auszeichnungen brachte. Ihr nächstes Werk, das 2000 veröffentlichte Roman "Mann und Frau", wurde mit dem deutschen Corine Internationalen Buchpreis ausgezeichnet. Im Jahr 2005 publizierte sie ein weiteres Buch "Späte Familie", das den dritten Teil der Trilogie bildet (begonnen mit dem "Liebesleben"). Im Jahr 2013 erschien das vierte Roman von Shalev, das ins Polnische übersetzt wurde: "Für den Rest des Lebens". Die Schriftstellerin wurde für ihre Werke mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Zum Gast des Festivals wird auch einer der berühmtesten israelischen Schriftsteller David Grossman. Das Gespräch mit ihm am 16. Oktober (Donnerstag) im Ossolineum um 21 Uhr moderiert Piotr Paziński. Eintritt frei
Grossman ist Laureat zahlreicher prestigeträchtiger Auszeichnungen: Nelly Sachs, Sapir, Chevalier de l'Ordre des Arts et Belles Lettres, Valumbrosa, Eliette von Karajan, Premio Grinzane, Premio Mondelo. Die Tageszeitung "The New York Times" verglich sein Roman "Stichwort: Liebe" mit "Schall und Wahn" von Faulkner, mit "Blechtrommel" von Grass sowie mit "Hundert Jahre Einsamkeit" von Marquez. Grossman kam 1954 in Jerusalem auf die Welt. Er studierte Philosophie und Theaterwissenschaft. Sein Oeuvre umfasst Romane, Kurzgeschichten und Essays. Von seinen bisherigen Werken erschienen in Polen die Romane "Wohin du mich führst", "Stichwort: Liebe", "Eine Frau flieht vor einer Nachricht" sowie das wohl persönlichste Buch des Autors " Aus der Zeit fallen". Am Mittwoch, den 8. Oktober erscheint beim Verlag Świat Książki die polnische Übersetzung des Buches "Sei mir das Messer".
Konzerte und die Katze von Nadodrze
Schon am ersten Tag des Festivals (14. Oktober 2014) im Klub Firlej (Grabiszyńska 56) tretten Jurij Andruchowycz und die Gruppe Karbido auf. Sie stellen ihr neustes Projekt mit dem Titel ATLAS ESTREMO vor. Karbido und Andruchowycz arbeiten mittlerweile 10 Jahre zusammen. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist die Trilogie "Samogon - Cynamon - Absynt". Diesmal wurde ihr Projekt Atlas Estremo von den historischen Wandlungen inspiriert, die gerade in der Ukraine vor sich gehen. Beginn um 21 Uhr. Eintritt frei nach Vorlage der kostenlosen Eintrittskarte (abholbar in der Buchhandlung Księgarnia Hiszpańska Elite ab dem 6. Oktober sowie eine Stunde vor dem Konzert).
Am Freitag, den 17. Oktober wiederum im Sanatorium Kultury (ul. Przejście Garncarskie 2) sind zwei Veranstaltungen geplant, die nacheinander erfolgen. Zuerst ein Slam "Ich wusste nicht, dass ich Prosa spreche" mit Tomasz Majeran in der Rolle des Zeremoniemeisters und Moderators sowie mit Ryszard Krynicki, Marcin Sendecki und Andrzej Sosnowski als Juroren. Für musikalische Begleitung sorgt der Pianist von Świetliki Michał Wandzilak. Der literarische Wettstreit endet mit dem Konzert von Chain Smokers & Andrzej Sosnowski. In beide Veranstaltungen Eintritt frei.
Chain Smokers – musikalisch-literarisches Projekt, angelehnt an der Verbindung der improvisierten Musik und der polnischen Poesie der Gegenwart; bisher überwiegend bekannt durch die Zusammenarbeit mit Andrzej Sosnowski, mit dem die Gruppe 2007 die Multimediaplatte "Trackless" bzw. 2012 das Album "Dr Caligari resetuje świat /dt. Dr Caligari startet die Welt neu" veröffentlichte.
Das Bruno-Schulz-Festival 2014 wird außerdem von zwei wissenschaftlichen Konferenzen begleitet: Das Vincenz-Kolloquium (wissenschaftliche Konferenz und Übersetzerwerkstatt; Zakład Narodowy im. Ossolińskich) sowie Zentren – Periferien in der polnischen Literatur des 20. und 21. Jh. (Universität Breslau). Im Programm auch: literarisches Stadtspiel Kot Nadodrza (dt. die Katze von Nadodrze) und die polnische Uraufführung des Films von Bo Persson "Watching the Moon at Night".
ak
Einzelheiten auf der Internetseite des Bruno-Schulz-Festivals