Kaffee Arabica aus Wrocław
Die Geschichte der Kaffeemalerei hat ihren Anfang in Wrocław. Der aus Bełchatów stammende Maler Mariusz Gosławski besuchte hier vor acht Jahren seine Schwester. Er hatte kein Geld für Farben, kam nur mit Mühe über die Runden, sein Interesse lockten allerdings die Kaffeetropfen an, in denen er seinen Pinsel eintauchte. Die erste Arbeit war ein Versuch, das Foto postete er bei einer Internetgalerie. Die Antwort kam sofort. Volle Begeisterung! "Interessanterweise hatte ich keine Ahnung, wie man professionell mit Kaffee malt," gibt heute Mariusz Gosławski zu. Die Erfahrung kam mit der Zeit. Er konnte sich überzeugen, dass die Arbeiten unterschiedlich ausfallen, etwa im Freien und Zuhause (wegen der Feuchtigkeit), in der Sonne und kurz vor dem Regen, aus löslichem Kaffee und frisch gemahlenem und solchem, der schon länger liegt (z.B. halbes Jahr). "Ein frischer Kleiner Schwarzer hat auf dem Papier honiggoldene Farbe, je länger man ihn aber hält, desto brauner wird er," erklärt der Künstler.
Oderlandschaft in von Mariusz Gosławski, mit Kaffee gemalt
Einer von sechs Kaffeekünstlern weltweit
2009 las Mariusz Gosławski einen Artikel über Menschen, die mit Kaffee malen. Es zeigte sich, dass die Autorin weltweit nur sechs von ihnen fand. Einer von ihnen ist unser Maler, außerdem auch Künstler aus Großbritannien, den USA oder Philippinen. Sie kontaktieren sich nicht untereinander und wachen etwas streng über die Werkstattgeheimnisse. "Meine eigene Werkstatt erfand ich, indem ich aus Fehlern lernte," betont. Neben dem Kaffee ist auch das Papier wichtig, hier aber eine Überraschung. Es muss nicht besonders hochwertig sein. "Mein Professor für die Malerei am Kunstlyzeum in Zduńska Wola sagte, es ist unwichtig, vorauf man malt, weil selbst auf dem „Unwichtigen“ kann etwas entstehen," erzählt der Künstler. Teures Papier kann er sich oft nicht leisten, kauft deshalb Blocks, sogar Skizzenblocks. "Die Blätter können aber nicht sehr dünn sein, weil sie durchnässen," fügt er hinzu.
Wrocław, von Mariusz Gosławski verewigt
Wrocław – die Lieblingsstadt
Mit Kaffee malt er gerne Städte - Warszawa, Kraków, die Umgebung seiner Geburtsort Bełchatów, oder Pieskowa Skała. Am liebsten verewigt er aber die Plätze Wrocławs. In den Ferien kann man Mariusz Gosławski auf dem Ring in Wrocław treffen (nah am Brunnen), wo er arbeitet. Zurzeit kann man seine Kaffeevisionen u.a. von der Hauptstadt Niederschlesiens in der Städtischen Öffentlichen Bücherei (Miejska Biblioteka Publiczna, Filiale ul. Serbska 5a) bewundern. Die Ausstellung dauert bis 14. März. Am letzten Tag ist ein Workshop mit dem Künstler geplant, bei dem er einige seiner Geheimnisse des Kaffeemalens verrät. Nach der Ausstellung können Interessierte ausgewählte Werke von Mariusz Gosławski kaufen bzw. ihr Lieblingsmotiv bestellen (auch über die Internetseite des Künstlers).
Die Ausstellung in der Bücherei in ul. Serbska sehen wir montags 11.00-19.00 Uhr, dienstags 10.00-16.00 Uhr, mittwochs 12.00-16.00 Uhr, donnerstags 11.00-19.00 Uhr, freitags 11.00-19.00 Uhr und samtags 10.00-15.00 Uhr.