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  4. „Loving Vincent” – spannende Animation über van Gogh

"Loving Vincent" ("Twój Wincent") ist die weltweit erste Gemäldeanimation in Spielfilmlänge, die in Breslau, Danzig und Großbritannien entsteht. Ihre Regisseurin ist die Malerin Dorota Kobiela, die das Drehbuch zusammen mit dem Dichter und Prosaautor Jacek Dehnel schreibt.

Der Film handelt vom Leben und Tod eines der genialsten Impressionisten, Vincent van Gogh. Er wird aus knapp 56 Tsd. Aufnahmen bestehen, die wie Gemälde auf Leinwand gemalt werden.

Sie lernen PAWS

Im Zentrum für Audiovisuelle Technologie entstehen 10 PAWS-Arbeitsplätze (Painting Animation Work Station). Diese Technik beruht auf der Verbindung der traditionellen Malerei – Öl auf Leinwand – mit der Animation. Dies ermöglicht die Belebung von mehr als 100 van Goghs Gemälden. Auf die vor einigen Monaten veröffentlichte Stellenausschreibung haben sich 600 Personen gemeldet, für die Tests wurden 300 eingeladen und 51 geschult, überwiegend Absolventen der Kunstakademie. Tests mit weiteren Bewerbern beginnen nächsten Montag im Zentrum für Audiovisuelle Technologie in Breslau. Insgesamt werden für den Film 50 Maler benötigt, zehn von ihnen sollen aus Breslau stammen.

- Dank der Beteiligung der Breslauer an dem Projekt wird Ihre Stadt für die PAWS-Technik bekannt. Wir werden eine Gruppe von Malern schulen, die diese Technologie anwenden kann. Man kann sie bei der Produktion von Werbespotts oder Musikvideos nutzen – sagt Sean Bobbitt.

Verantwortlich für die Produktion ist die Firma BreakThru Productions, die von Hugh Welchman, Oscargewinner von 2008 für den besten animierten Kurzfilm "Peter und Wolf", in London gegründet wurde. Die Firma produzierte u.a. den Spielfilm "Die Fliegende Maschine" (2011), eine Verbindung der modernen Animation mit Aufnahmen der Schauspieler, ein Abenteuer auf den Spuren des polnischen Komponisten Fryderyk Chopin. Ihre weltweite Berühmtheit verdankt BreakThru den Kurzfilmen, die bei prestigeträchtigen Filmfestivals auf der ganzen Welt ausgezeichnet wurden. Auf ihrem Konto hat die Firma u.a. eine Nominierung für den BAFTA-Preis, Preise Annecy-Kristall, Canal+, TCM sowie Rose d’Or.

Maler an die Pinsel und Computer

- Dorota Kobiela hat uns 2012 von ihrer Idee erzählt – erinnert sich Hugh Welchman. – Sie erklärte, sie wolle die Lebensgeschichte van Goghs durch die Belebung seiner Gemälde erzählen. Sie hatte eine einzigartige Idee und hat mich mit ihrem Enthusiasmus angesteckt. In den 120 Jahren hat noch niemand eine Gemäldeanimation in Spielfilmlänge gemacht! Es hat sich herausgestellt, dass es zu wenig Maler-Animateure gibt, deshalb schulen wir sie.

Die Künstler arbeiten in drei Gruppen – die erste ist für die Animation der Portraits verantwortlich, die zweite für die Animation der Landschaften und die dritte bereitet Archivbilder vor, die im Stil des frühen Kinos der Gebrüder Lumiere gestaltet werden. – Alle Maler sagen, dass ihre Arbeit sehr schwer sei - fügt Hugh Welchman hinzu.

Geheimnisvoller Tod van Goghs

- In einem Monat jährt sich wieder van Goghs Todestag. Am 29. Juli bekam er einen Brief von seinem Bruder, der ihn unterstützte, über dessen finanzielle Probleme. Angeblich war dies der Grund für seinen Selbstmord. Ich glaube nicht daran, im Film möchten wir uns mit dem Mythos seines Todes auseinandersetzen - erklärt Hugh Welchman.

- Die Briefe, die er schrieb, offenbaren einen sensiblen, kreativen, das Leben und die Welt liebenden guten Menschen mit einem großen Herzen - versichert Justyna Wierszyńska, Cutterin des Films. – Die Leute halten van Gogh für einen Verrückten, der sich ein Ohr abgeschnitten und Selbstmord begangen hat. Mit unserem Film möchten wir die letzten Jahre seines Lebens belichten.

Auf die Reise durch van Goghs Leben nimmt die Zuschauer der kleine Armand Roulin, ein Junge, den der Maler mehrmals portraitierte. Der ganze Film beruht auf der Idee der Gespräche mit den Menschen, die den Künstler kannten, die von ihm gemalt wurden. Sie sind die Zeugen seines Lebens und können zu dieser Sache Stellung nehmen – erklärt Justyna Wierszyńska.

"Loving Vincent" und Europäische Kulturhauptstadt 2016

Durch die Popularität von Vincent van Gogh und die Einzigartigkeit dieses Projekts wird der in Breslau von BreakThru Productions realisierte Film eine perfekte Werbeplattform für Breslau als eine Stadt darstellen, die mit neuen Formen der Kunst und Veranstaltungen um die Organisation Wrocław 2016 - Europäische Kulturhauptstadt in Verbindung steht.

- Ich freue mich, dass ein so wichtiges, mit der Schönheit gemaltes Projekt in Breslau entstehen wird – sprach Anna Szarycz, Vizepräsidentin der Stadt Breslau bei der Begrüßung des Oskar-Teams. – Es freut mich auch, dass um dieses Projekt so viele Aktivitäten geplant sind, die mit der Arbeit mit Jugendlichen in Verbindung stehen.

Das Filmbudget wird auf fast 20 Millionen Dollar geschätzt. Zwei Millionen Zloty für die Produktion "Loving Vincent" wurde vom Polnischen Institut der Filmkunst bereitgestellt. Der Film soll seine Premiere im Jahr 2015 feiern.

- Wir möchten vor dem 29. Juli 2015, vor dem 125 Todestag van Goghs fertig werden - kündigt Sean Bobbitt an.

Agnieszka Kołodyńska

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