Der 32 – jährige Krzysztof konnte aufgrund einer schwerwiegenden Fehlbildung den Großteil seines Lebens nicht selbständig das Essen herunterschlucken, weder sprechen noch atmen. Er litt unter dem Schlafapnoe-Syndrom.
Dank der komplizierten Operation, die von den Ärzten aus der Klinik für Gesichts- und Kieferchirurgie des Universitätsklinikum in der ul. Borowska durchgeführt wurde, kann er mittlerweile auf dem Rücken schlafen, durch die Nase atmen und vor allem einfacher essen. Und zudem sieht er viel besser aus.
Alles auf einmal operieren
Es war die erste derart komplizierte Operation in Polen. – Sie war sehr schwer, hat mehr als zehn Stunden gedauert und ist dennoch erfolgreich ausgegangen. Es ist ein Verdienst von exzellenten Ärzten, u.a. von Doktor Wojciech Pawlak – sagt Agnieszka Czajkowska, Sprecherin des Uniklinikums. Der Eingriff war kompliziert und hat so lange gedauert, weil die Ärzte alles auf einmal wiederherstellen wollten. Nicht nur den Kiefer rekonstruieren, sondern auch die Form des Gesichts verbessern (sie haben u.a. eine plastische Kinnkorrektur durchgeführt) und dem Patienten das Atmen durch die Nase und den Mund ermöglichen.
Die Chirurgen haben die Operation im Februar durchgeführt, aber erst jetzt haben sie sich entschlossen, den Patienten und das Ergebnis ihrer Arbeit öffentlich zu zeigen.
Er konnte weder in einen Apfel beißen noch einen Schnitzel essen
Krzysztof litt aufgrund von Komplikationen nach einer bakteriellen Mittelohentzündung, die er im Säuglingsalter hatte, an einer ernsthaften Fehlstehlung des Kiefergelenks. Seine Kieferknochen waren verformt, er konnte deshalb den Mund und die Zähne nicht mehr als 15 mm öffnen. Mit der Zeit wurde seine Gesichtsform asymmetrisch.
Vom normalen Essen, z.B. eines Apfels oder Schnitzels konnte er nur träumen. Die Therapie, die man bei ihm bisher angewendet hat, war vorbeugend und nicht korrekt - gibt Dr. Klaudiusz Łuczak zu, einer der Ärzte, die die Operation durchgeführt haben. – Die Eltern hatten Angst vor Komplikationen und haben sich niemals zu einem Eingriff entschlossen - bestätigt Krzysztof.
Schon gleich nach dem Eingriff fühlte er sich unglaublich erleichtert. – Ich konnte mich nicht daran gewöhnen, dass ich auf dem Rücken schlafe und nicht ersticke. Und das ich durch die Nase atmen kann – erzählt Krzysztof.
Auf eine ähnliche Operation warten schon drei weitere Patienten, darunter ein 23-jähriges Mädchen. Die Ärzte bedauern, dass der Nationale Gesundheitsfonds die künstlichen Kiefergelenke nicht finanziert. Die Kosten für zwei Endoprothesen einer guten Marke für einen Patienten liegen bei 40-50 Tsd. PLN. Sie werden meistens von Sponsoren oder von der Klinik übernommen.
Eliza Głowicka
Fotos Tomasz Walków
