Junge Breslauer gehen an das Erlernen einer Fremdsprache immer ambitionierter heran. Es sind nicht mehr nur Englisch, Deutsch oder Französisch, sondern auch Chinesisch, Japanisch oder Arabisch. Das an der Breslauer Universität tätige Konfuzius-Institut kommt seit vier Jahren dem sprachlichen Ehrgeiz unserer Schüler entgegen.
- Vor vier Jahren haben wir zum ersten Mal an die Breslauer Schulen eine Einladung zur Teilnahme am kostenlosen Chinesischunterricht verschickt – erzählt Aneta Marchewka vom Konfuzius-Institut. – Damals ist die Initiative auf eine große Resonanz seitens städtischer und privater Einrichtungen gestoßen. Wir waren etwas überrascht, denn wir verfügen nur über vier Kursleiter – fügt sie hinzu.
Um an dem Projekt teilnehmen zu können, muss die jeweilige Schule einige Voraussetzungen erfüllen. Erstens, es muss eine Gruppe von mindestens 10 Schülern vorhanden sein, die am Unterricht interessiert sind. Außerdem muss den Kurs eine von der Schule genannte Person mit pädagogischer Ausbildung begleiten, die auch der englischen Sprache mächtig ist. Die Schule soll auch einen Kursraum für den Unterricht zur Verfügung stellen.
- Die Kurse werden von Muttersprachlern geleitet. Es sind Studenten oder Studienabsolventen, die zu uns aus China im Rahmen von Studienaustausch gekommen sind. Bei uns lernen sie, Chinesisch zu unterrichten und sammeln Berufserfahrung – erklärt Aneta Marchewka.
Oberschüler und Vorschulkinder lernen Chinesisch
Zu den Schulen, die am Projekt teilnehmen, gehört das Allgemeinbildende Lyzeum Nr. 12 am Pl. Orląt Lwowskich.
- Für die Schule ist es eine zusätzliche Attraktion. Für die meisten Personen, die den Kurs besuchen, ist es ein Hobby, wir haben aber auch zwei Schüler, die das Unterricht sehr gewissenhaft betrachten. Man muss auch betonen, dass es eine sehr schwere Sprache ist, deshalb glaubt kaum jemand, dass er nach diesem Kurs die Sprache fließend sprechen wird – sagt Anna Gil-Kisiecka, Englischlehrerin am Lyzeum Nr. 12.
Zu den ersten Einrichtungen, welche die Zusammenarbeit mit dem Konfuzius-Institut in Breslau aufgenommen haben, gehören der Kindergarten Król Maciuś und die private Grundschule Leonardo da Vinci.
- Wir legen Wert auf den Unterricht von ungewöhnlichen Fremdsprachen. Das Lernprogramm, das speziell für diesen Kindergarten konzipiert wurde, sieht unter anderem den Unterricht von drei Fremdsprachen vor: Englisch, Russisch und Mandarin – sagt Małgorzata Lech-Krawczyk, die beide Einrichtungen leitet. – Das Institut hilft uns nicht nur, die Schüler auf die YCT-Prüfung (Chinesischprüfung für junge Menschen) vorzubereiten, sondern auch bei der Organisation von Sprachaufenthalten im Ausland – fügt sie hinzu.
Letztes Jahr hat eine Gruppe von Schülern und Absolventen der Schule an einem zweiwöchigen Sprachaufenthalt an der Universität Xiamen in China teilgenommen.
Und wenn sie schon angesteckt sind...
Im kommenden Jahr plant das Konfuzius-Institut ein Zentrum für chinesische Sprache an mehreren Orten in der Stadt zu eröffnen.
UL
