Perfekte Sammlerin
Bis heute klingen die Namen der Maler, deren Gemälde Barbara Piasecka Johnson erwarb, schwindelerregend, denn sie hatte in ihrer Sammlung Bilder von Vermeer, Caravaggio, Bronzino, Rubens, van Gogh, Monet, Picass, Modigliani. In ihrem Besitz befand sich auch ein Kabinett (Möbelstück mit vielen Schubladen) Badminton aus dem 18. Jh., das später bei einer Auktion für 38 Millionen Dollar verkauft wurde, wodurch es zum teuersten Möbelstück in der Geschichte avancierte.
Möbel, Silber, Porzellan, Zeichnungen
In Wrocław werden die Gegenstände etwas bescheidener, denn die prachtvollsten und kostbarsten Kunstwerke wurden bereits in den berühmten Auktionshäusern Christie’s und Sotheby’s versteigert. Sammler in Wrocław (die Auktion kann auch von Interessierten in Warszawa verfolgt werden) können zahlreiche persönliche Gegenstände von Barbara Piasecka Johnson erwerben, von der nach ihr benannten Stiftung zur Verfügung gestellt.
Es sind Kostbarkeiten dabei, besonders Möbel – Renaissance- und Barockstücke, italienische und englische Kommoden, Schreibtische, Anrichten, Truhen, Tische, Stühle, Paravents und Sekretäre. Für Liebhaber der Tischdekorationen eignen sich optimal englische Tafelsilber (Tee- und Kaffeesets, Kannen, Leuchter, Platten), wie auch Porzellan, also Teller, Platten sowie Glaskannen oder Karaffen. Es überwiegt hier Gebrauchskunst, allerdings können auch Zeichnungsliebhaber mit einigen interessanten Stücken rechnen, ebenso wie mit Heilligenskulpturen.
Welchen Zweck erfüllten die Objekte in den Häusern der polnischen Sammlerin und ob sie im Alltag benutzt wurden (wie z.B. das Porzellan oder die Sekretäre) weiß man nicht genau. Barbara Piasecka Johnson wachte über ihre Privatsphäre.
Mit dem Geldbeutel zur Auktion
Wie viel Geld muss man im Geldbeutel für diesen Einkauf haben? "Die Preise oszillieren zwischen mehreren Hundert und etwa Zwanzigtausend PLN," informiert Magdalena Chromik vom Antiquariat DAES, der die Auktion organisiert.
Kabinett im chinesischen Stil schwarz bemalt und vergoldet. Hergestellt in England (Georg I.) in der 1. Hälfte des 18. Jh. Anfangsgebot 18.000 PLN
So zum Beispiel für das wunderschöne stilvolle, Kabinett im chinesischen Stil aus der Mitte des 18. Jh., muss man mindestens 18 Tausend PLN bezahlen (das ist das Anfangsgebot), für eine Zeichnung aus dem 17. Jh. aus dem Umkreis von Claude Lorraine 4,5 Tausend PLN. Es wird auch günstigere Werke geben wie Porzellan oder Silber – hier kann man die Versteigerung beginnen, wenn man zwischen tausend und anderthalbtausend PLN zur Verfügung hat.
Die Auktion findet im Gebäude der Alten Börse in Wrocław am Freitag, den 27. März um 18.00 Uhr und gleichzeitig im Hotel Bristol (Sala Malinowa) in Warszawa statt. Für ein Objekt können gleichzeitig Gebote von Personen aus Wrocław und aus Warszawa abgegeben werden (sie verfolgen die Gebote auf dem Bildschirm). Für alle Teilnehmer ist Anmeldung erforderlich. Informationen findet man auf der Internetseite www.aukcjeisztuka.com.pl, wo die zukünftigen Käufer auch den ausführlichen Katalog mit Anfangsgeboten sehen können. Der Erlös aus der Aktion geht den von Barbara Piasecka Johnson gestifteten Wohltätigkeitsorganisationen zugute.