Von Prag nach Amerika
Ihre Karriere begann mit der berühmten Prager Filmhochschule FAMU, die außer Agnieszka Holland u.a. Miloš Forman abgeschlossen hat. Beiden gelang es, nicht nur in der eigenen Heimat Aufmerksamkeit zu gewinnen, sondern auch jenseits des Ozeans bekannt zu werden. In Polen konnte Holland u.a. mit der erschütternden "Alleinstehenden Frau" (1981) für Begeisterung sorgen, mit Maria Chwalibóg in der Rolle der lebensmüden Briefträgerin, die darauf hofft, in der Beziehung mit dem behinderten Rentner Glück zu finden. Im Ausland drehte sie u.a. "Der Priestermord" über den Pater Jerzy Popiełuszko, "Total Eclipse" (mit dem jungen Leonardo di Caprio) über die französischen Dichter des Symbolismus, " Washington Square" (Verfilmung des Romans von Henry James), oder " Copying Beethoven" über Ludwig van Beethoven, und zuletzt die Serie "Burning Bush" über Jan Palach, oder die Folgen von "House of Cards".
Oscar ganz nah
Sie hat bereits drei Nominierungen für den Oscar erhalten. Die erste für "Bittere Ernte" (1985), die zweite fünf Jahre später für den Film "Europa, Europa", und die dritte für "In Darkness", den die Zuschauer von "Polish Cinema for Beginners" in Nowe Horyzonty sehen können. Wir erinnern, dass sich der Zyklus an die Ausländer in Wroclaw richtet, die das polnische Kino kennenlernen möchten. Für sie wird nicht nur eine Vorführung mit den englischen Untertiteln vorbereitet, sondern auch ein Vortrag über den jeweiligen Film sowie nach der Vorführung eine Diskussion mit anderen Teilnehmern der Veranstaltung.
Ein Taugenichts mit dem Herzen am rechten Fleck
" In Darkness" wurde im Ausland in den wichtigsten Tageszeitungen gelobt. Sowohl den Kritikern als auch den Zuschauern gefiel die Geschichte des kleinen Diebs und Draufgängers Leopold Socha, der einer Gruppe von Juden aus dem Lodzer Getto zum Überleben verhalf, die sich in der Kanalisation versteckten. Zuerst wollte er sich nur etwas dazuverdienen, dann war er jedoch bereit, für seine Schützlinge viel zu riskieren. – „Der Protagonist (...) erinnert an Oskar Schindler und seine Geschichte – einzigartig und besonders dramatisch – veranschaulicht die Verwandlung eines überzeugten Antisemiten in einen Schutzengel“ – schrieb ein Kritiker in der "Wall Street Journal".
Film mit englischen Untertiteln bekommen die Zuschauer am 9. April zu sehen, nach der Vorführung ein Treffen mit Agnieszka Holland. Beginn der Vorführung um 19.00. Tickets kosten 13 und 16 PLN.
