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Zygmunt Trąbczyński, Schuster und Holzschnitzer aus Wrocław

Weltstars, Konzerte und Ausstellungen und in der ul. Łokietka ein schlichtes Schaufenster einer Schusterwerkstatt - was verbindet sie? Die Europäische Kulturhauptstadt in Wrocław. Der 79-jährige Zygmunt Trąbczyński, Schuster und Hobby-Holzschnitzer aus Wrocław, bereitete anlässlich der KHE eine außergewöhnliche Ausstellung vor.

In der ul. Łokietka sieht man von Weitem das Schild "Zakład szewski" (Schuhmacher). Doch im Schaufenster gibt es statt Schuhe hölzerne Figuren, z.B. König Boleslaw der Tapfere, hl. Hedwig von Schlesien und das Stadtwappen von Wrocław, die Wrocławer Zwerge, aus Ton angefertigt, halten die Fahnen der Stadt und der KHE. Auf diese Weise möchte der Schuster Zygmunt Trąbczyński aus Wrocław auf seine eigene Art der Europäischen Kulturhauptstadt die Ehre erweisen. Ohne besondere Geldmittel, Fonds und Teams von Veranstaltern bereitete er im Schaufenster seiner Werkstatt in der ul. Łokietka 9 eine spezielle Ausstellung vor.

- „Wenn ich mit den Schuhen nicht viel zu tun habe, nehme ich den Meißel und schnitze. Die Passanten bleiben stehen, schauen zu, manchmal kommt jemand herein und beginnt die Unterhaltung“- lacht Zygmunt Trąbczyński, der 79-jährige Schuster und Hobbyschnitzer aus Wrocław, der seit 37 Jahren im Stadtteil Nadodrze eine Werkstatt besitzt.

Herr Zygmunt beobachtet gerne die Passanten, die vor dem Schaufenster mit seinen Figuren stehenbleiben. Hinter dem Vorhang sieht er die erstaunten Gesichter. Einige machen Fotos oder nehmen ein Video auf.

- „Oft sind es Touristen, weil die Nachbarn von Nadodrze wissen, dass ich schnitze. Ich mache Ausstellungen anlässlich der Feste. Ich bin hier schon so viele Jahre, dass ich keine Werbung mehr brauche, deshalb stelle ich ins Schaufenster keine Schuhe, außer den Geschnitzten natürlich“ – lacht der Schuster.

Seine Skulpturen schnitzt er gerne aus dem Lindenholz. Wichtig ist, dass die Linde aus den Bergen stammt, denn dort wächst sie im Freien und hat schöne Honigfarbe. Er arbeitet langsam, zählt die Stunden nicht. Eine Figur schnitzt er im Durchschnitt mehrere Monate lang. Mit seinen Figuren ist er sehr eng verbunden, verkauft sie deshalb nur ungern.

Wenn er noch ein Mal auf die Welt kommen würde und vor der Wahl stünde – soll er Schuster oder Holzschnitzer werden, würde er sich ohne zu zögern für den zweiten Beruf entscheiden. Er würde jedoch einen großen Tisch brauchen, an dem er ein großes Stück Holz befestigen kann. Jetzt hat er keinen Platz dafür.

Schusterberuf als Familientradition

Zygmunt Trąbczyński ist in Częstochowa groß geworden. Er hat sechs Geschwister. Sein Vater, Großvater und Onkel waren Schuster, auch der ältere Bruder beschäftigte sich mit der Schusterei. Wie er selbst sagt, stammt er aus einer Familie, die künstlerisch begabt ist: die Einen malen, Andere schnitzen oder weben. Nach Wrocław kam er im Jahr 1960. Seinen Gesellenbrief erhielt er beim Meister Michał Ślipko, der eine Schusterwerkstatt in der ul. Poniatowskiego in Wrocław hatte. Herr Zygmunt bemerkt, dass ihm in der Volksrepublik Polen die Arbeit bei Konsuma in der ul. Podwale besonders viel Spaß machte.

- „Dort machte ich Schuhe auf Bestellung. Die winzigen Stiche und millimeterlange Nähte erfordern verdammt viel Konzentration. Es ist ein bisschen ähnlich wie das Schnitzen. Es zählen die Präzision und Geduld“ – fügt er hinzu.

Aussellung im Museum

2013 hatte Zygmunt Trąbczyński eine Ausstellung im Ethnografischen Museum. Eine Präsentation mit mehr als 100 seiner Skulpturen – profanen und sakralen, wurde anlässlich der Tage des Europäischen Kulturerbes vorbereitet.

- „Es kam jemand vom Museum vorbei. Er nahm einige meiner Figuren mit und zeigte sie dem ehemaligen Direktor des Nationalmuseums Mariusz Hermansdorfer. Und der Direktor war der Meinung, dass es sich lohne, eine Ausstellung zu machen“- erzählt der Schuster.

Gattin Halina hilft, inspiriert und gibt gute Ratschläge

Die Liebe zwischen den beiden lässt sich nicht übersehen. Er sagt, dass er ohne sie nicht zurecht kommen würde und sie fügt hinzu, dass sie ihn bewundere.

- „Ich bewundere ihn so sehr. Selbst könnte ich niemals etwas schnitzen“ – sagt Frau Halina, die jeden Tag in der Werkstatt ist. Gegen 16 Uhr bringt sie ihm das Mittagessen. Sie schaut gerne zu, wie ihr Mann aus einem Stück Holz, ein Zentimeter nach dem anderen, neue Figuren zaubert.

Familie Trąbczyński wohnt in der ul. Drobnera. Sie hat eine kleine Einzimmerwohnung, in der schon langsam der Platz für die Figuren knapp wird.

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