Geschichte des Aufstands
Der Aufstand in Tibet von 1959 begann am 10. März, als in Lhasa, der Hauptstadt von Tibet, das sich seit 1951 unter Kontrolle der Volksrepublik China befand, eine antichinesische und antikommunistische Revolte ausbrach. Am 1. März bekam der Dalai Lama unerwartet eine Einladung zum "Theaterstück und Tee" beim Stab der chinesischen Armee, der sich außerhalb Lhasa befand. Dalai Lama, der gerade eine spezielle Ausbildung absolvierte, ließ den Termin des Stücks auf den 10. März verschieben. Am Vortag, 9. März, besuchten chinesische Armeeoffiziere den Chef der Leibwache des Dalai Lama. Sie bestanden darauf, dass sich der Dalai Lama aus seinem Sitz zum Armeestab begibt, ohne seine Leibwache und ohne die traditionelle Zeremonie die begleitende Prozession. Die Nachricht von dieser Einladung verbreitete sich schnell unter der örtlichen tibetischen Bevölkerung, die Angst bekam, ihr Anführer könnte entführt werden. Am 10. März umstellten ca. 300 Tsd. Tibeter den Palast des Dalai Lama, um seine Festnahme zu verhindern. Dieses Ereignis gilt als der Beginn des Aufstandes in Lhasa, obwohl die chinesischen Truppen schon seit Dezember vorigen Jahres gegen Aufständische gekämpft hatten.
Das tibetische Oberhaupt gastierte schon zwei Mal in Wrocław
2008 besuchte er Polen auf Einladung des Marschalls des Senats Bogdan Borusewicz und nahm an der Feierlichkeiten zum 25. Jubiläum der Nobelpreisverleihung an Lech Wałęsa teil. Während dieses Besuches nahm er die Verleihung der Würde des Ehrenbürgers der Stadt Wrocław "Civitate Wratislaviensi Donatus 2008" entgegen. In der Begründung der Verleihung wurde betont, es sei der Ausdruck des Respekts und der Bewunderung für die Konsequenz, mit der er sich gegen die Gewaltanwendung stellt, sich für friedliche Lösungen einsetzt und Dialog zwischen Religionen aufbaut.
Im September 2010 kam Dalai Lama zum zweiten Mal nach Wrocław. Die Hauptstadt Niederschlesiens war die einzige polnische Stadt, die er während seines Herbstaufenthaltes in Europa besuchte. Er hatte 85 Vorschläge zur Auswahl und entschied sich für Wrocław.
Während des Besuchs besichtigte er u.a. die Ausstellung zum 30. Jahrestag von NSZZ "Solidarność", in der Jahrhunderthalle sprach er einen Vortrag vor sechs tausend Zuhörern. Er redete von seinen größten Verpflichtungen bezüglich der Verbreitung der fundamentalen menschlichen Werte, von der Einladung an die Menschen, nach Glück zu streben ohne von materiellem Besitz abhängig zu sein, und von der Suche nach Einklang in seinem Inneren. Er betonte auch die Relevanz des gegenseitigen Respekts und des Strebens nach Einklang aller Religionen der Welt. Zum zweiten Mal besuchte er das Viertel der Vier Religionen. Es gefiel ihm – wie er damals sagte – dass vier Religionen, vier Tempel nebeneinander tätig sind und niemand stört sich daran, es gibt keine religiös motivierten Konflikte.
Ehrenbürger Wrocławs
Der 14. Dalai Lama XIV Tenzin Gyatso ist das Staatsoberhaupt und der geistige Anführer der Tibeter. Er kam 1935 in einer Bauerfamilie in der chinesischen Provinz Qinghai zur Welt. Zwei Jahre später wurde er als "tulku" – die Wiedergeburt der dreizehn vorherigen Dalai Lamas erkannt. Seit der Niederschlagung des Tibetaufstandes von 1959 lebt er im Exil in Indien, wo er in Dharamsali die Exilregierung seines Landes leitet (Tibet ist heute ein Teil der Volksrepublik China). 1989 bekam er den Friedensnobelpreis. Polen besuchte er fünf Mal.