In den Betriebswerken von Jawor sollen Vierzylindermotoren für Hybridfahrzeuge sowie für Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb gebaut werden, die anschließend in die Fabriken von Mercedes-Benz Cars weltweit verschickt werden. Aufgrund der steigernden Nachfrage nach modernen Antrieben, die in Polen hergestellt werden, beschloss Mercedes-Benz Manufacturing Poland die Anzahl der Beschäftigten von 500 auf 1000 zu erhöhen.
Die Beschäftigung wird erhöht
Der Investor bemerkt, dass für die höchsten Produktionsstandards die modernste Ausrüstung erforderlich ist, darunter besonders hochwertige Kontroll- und Messausrüstung. In Jawor werden Kabinen für die sog. Hot-Tests der Firma AVL verwendet, mit denen genaue Überprüfung aller Motorparameter und der Abgleich ihrer Übereinstimmung mit den Herstellerstandards möglich sind.
Die hochwertige Ausrüstung ermöglicht präzises Aufspüren eventueller Unstimmigkeiten, darunter auch geringer Abweichungen. Mithilfe der Geräte kann man z.B. übernormativen Lärm aufspüren, den Kraftstoffverbrauch und eventuelle Lecks untersuchen, den Drehmoment und Motorleistung bestimmen.
– „Unsere Investition kommt nun in die nächste Etappe – die Ausstattung der Produktionshalle. Vorrangig holen wir nach Jawor supermoderne Testkabinen. Sie sind mit Antriebsystem, Systemen zur Kraftstoff- und Kühlmittelversorgung, mit System zur Ableitung von Abgasen, Mikrofonen zur Geräuschmessung und Motorkühlung ausgestattet und sollen bei den Tests zur ausführlichen Untersuchung unserer Produkte verwendet werden“ – erklärt Dr. Andreas Schenkel, CEO Mercedes-Benz Manufacturing Poland.
Transport in der Nacht
Kabinen, die in der polnischen Fabrik nun eingebaut werden sollen, kamen nach Jawor aus Erfurt in Deutschland, wo sie produziert werden. Die vier Container aus Stahl sind 11 Meter lang, 5,5 Meter breit und über 4 Meter hoch. Wegen ihrer Größe mussten für den Transport spezielle Fahrzeuge eingesetzt werden, die kein Fahrgestell haben und während der Fahrt gleich zwei Fahrstreifen belegen.
Der Transport über die Autobahn A4 erfolgte nachts, um die Verkehrsbehinderungen auf ein Minimum zu reduzieren. Es wurden jeweils zwei Kabinen nach Jawor gebracht – die Fahrzeuge kehrten danach über dieselbe Strecke nach Deutschland zurück, um die nächsten Elemente zu holen.
Industrie 4.0 und Null CO2-Emission
Das Betriebswerk Mercedes-Benz in Jawor fügt sich in die sog. vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0.) ein, mit dem Ziel, superintelligente Maschinen anzuwenden, die die Informationen in Echtzeit verwalten und die Produktionshalle digital steuern. Während des Produktionsprozesses werden zudem die erweiterte Realität (AR) und Big Data-Analysen verwendet, die die Arbeit der Beschäftigten bei der Produktion und Montage maßgeblich unterstützen.
Der Produktionsbetrieb in Polen wird das modernste Werk von Mercedes-Benz weltweit sein. Hier nämlich werden Technologien eingesetzt, mit denen die vollständige Reduzierung des CO2-Verbrauchs möglich ist – 100 Prozent der elektrischen Energie wird aus erneuerbaren Quellen stammen.
Die Fabrik plant außerdem die Einführung von Lösungen, die die vollständige Beseitigung der Dokumentation in Papierform ermöglichen. Bezeichnenderweise sollen die in Jawor eingeführten Lösungen nach der Testphase von den übrigen Fabriken von Mercedes übernommen werden.
