Das am 25. März stattfindende Fest der Verkündigung des Herrn ist gleichzeitig der Tag der Ernennung der Breslauer Kirche des Hl. Antonius von Padua zum Sanktuarium der Gottesmutter von Jasna Góra, Mutter der Kirche. Der zuständige Beschluss des Erzbischofs Józef Kupny wurde während der Abendmesse vorgelesen.
- In unserer Kirche genoss und genießt Heilige Jungfrau Maria seit langem eine besondere Verehrung und Anbetung – sagt Pater Mariusz Tabulski, der Gemeindepfarrer. – Der Marienkult erlebte seine Blüte gleich nach dem Krieg und seit 1998 nach der Ankunft unseres Ordens, der Pauliner, wird Maria in der Ikone aus Jasna Góra in Tschenstochau verehrt – fügt der Kustos des Sanktuariums hinzu.
Der erste Ideengeber der Gründung des Sanktuariums an diesem Ort war Kardinal Henryk Gulbinowicz. – Mit der Bestimmung der Pauliner zu Seelsorgern dieser Gemeinde zeigte der Kardinal gewissermaßen die Mission und geistige Richtung dieses Ortes als die "Breslauer Klein Jasna Góra" auf- erklärt Pater Tabulski. – Wir wurden gebeten, ohne irgendwas einzustellen, einfach das tun, was wir seit 700 Jahren machen; gleichzeitig müssen wir daran denken, dass es von hier nicht weit nach Oława ist und die Gefahr der falschen Marienverehrung bestand – betont er. Am 11. November 1998 vollzog der damalige Metropolit von Breslau in der Kirche die Inthronisierung der Kopie der Ikone von Jasna Góra.
Wie der Prior der Breslauer Pauliner betont, ist die Seelsorge in der Innenstadt sowie die zukünftige Arbeit im Sanktuarium schwer und anspruchsvoll, gleichzeitig aber sehr mobilisierend. – Die Kirche ist zwischen den Wohnhäusern etwas versteckt, eine Person erzählte mir, dass sie die Kirche erst bemerkte, als sie am Vorbeigehen mit dem Kopf gegen das Kreuz gestoßen ist – erinnert sich der Kustos. – Wir sind in der Nähe der Niepold-Passage, wo an den Wochenenden sogar bis zu fünf Tausend junge Menschen ein- und ausgehen, andererseits sind wir auch im Stadtviertel der Vier Kirchen und man muss bemerken, dass wir bei der heutigen Veranstaltung alle Vertreter der Glaubensrichtungen aus diesem Stadtteil begrüßen werden – betont Pater Mariusz Tabulski.
Die geistige Vorbereitung für die Ernennung der Kirche zum Sanktuarium dauert schon seit mehreren Wochen. Die Vorbereitungen werden auch auf der materiellen Ebene geführt. Durchgeführt wurden bereits die Renovierung der Fassaden sowie die Arbeiten im Inneren der Kirche. Bis zum letzten Tag dauerten Arbeiten am Marienaltar. - Unser Sanktuarium bekommt das Pektorale des seligen Johannes Paul II., einen Rosenkranz aus Jasna Góra als Zeichen der Verbundenheit sowie eine goldene Rose – fügt der Prior hinzu. Für die musische Begleitung der Eucharistie sorgt die Musikgruppe Kapela Jasnogórska unter der Leitung von Marka Piątka. Nach der heiligen Messe gibt die Gruppe ein Konzert. Vor der Eucharistie wiederum (um 17.20 Uhr) wird die liturgische Hymne "Akathistos zu Ehren des Mutter Gottes" aus dem 5./6. Jh. gesungen.
Laut Beschluss des Erzbischofs Józef Kupny können die Gläubigen nach dem Besuch und Gebet in der Kirche an bestimmten Tagen einen vollkommenen Ablass erhalten. Darüber hinaus wird denjenigen ein vollkommener Ablass gewährt, die an einer Pilgerfahrt zum Sanktuarium teilnehmen, sowie ein Mal im Jahr allen Gläubigen, welche die Kirche an einem frei ausgewählten Tag aufsuchen.
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