Den Berechnungen des Zoos zufolge wird der millionste Besucher in diesem Jahr gegen 11.00-11.30 Uhr kommen.
Wegen Afrykarium, das im Herbst 2014 eröffnet wurde, kommen Menschenmassen hierher – speziell an den Wochenenden muss man lange anstehen, um das Afrykarium zu besuchen. Es ist die beliebteste der polnischen Sehenswürdigkeiten, für die man Eintrittskarten benötigt: 2015 wurde der Zoo von 1,8 Mio. Menschen besucht – es sind mehr als beim Königsschloss auf dem Wawel (ca. 1,5 Mio.) oder der Salzmine von Wieliczka (ok.1,4 Mio.).
Ein bisschen Statistik:
Monat Gesamtzahl der Besucher/Frequenz
- Januar 2016 34 806
- Februar 2016 64 053
- März 2016 44 908
- April 2016 101 067
- Mai 2016 255 360
- Juni 2016 210 027
- Juli 2016 * 266 342 GESAMT 976 563 * Daten ohne das letzte Juliwochenende
Radosław Ratajszczak, der Geschäftsführer von Zoo Wroclaw, ist sich dessen bewusst, dass der Effekt der Neuheit, das zweifellos die Eröffnung des Afrykarium darstellte, nicht ewig dauern wird. Er macht sich aber keine Sorgen, dass das Interesse geringer sein wird. – „Wir sind stolz, dass die Anzahl der Ticket, die wir verkaufen, solche Spitzenreiter der polnischen Sehenswürdigkeiten wie Wawel oder Wieliczka übertreffen. Was die Frequenz in diesem Jahr betrifft, bin ich ruhig, obwohl sie sicherlich niedriger sein wird als letztes Jahr. Der diesjährige Monat Juli ist nicht schlechter als der Vorjahr. Allein am letzten Sonntag [10. Juli - Red.] besuchten uns 17 Tsd. Menschen. Alle 10 Kassen waren geöffnet, dennoch bildeten sich Warteschlangen“ - sagt der Geschäftsführer des Zoos.
Touristen nicht nur aus Polen
Wie die Zoomitarbeiter berechnet haben (auf Grundlage des Verkaufs der Onlinetickets und der Umfragen vor Ort), kommen rund 15 Proz. der Besucher aus dem Ausland. Meistens aus den Nachbarländern wie Deutschland und Tschechien, es kommen aber auch viele Russen. Außer Besuchern aus fast ganz Europa, kommen manchmal Touristen aus fernem Asien - Korea, Indien und China. Die Zoovertreter setzen jedoch vor allem auf Touristen aus näher liegenden europäischen Ländern und werben für sich auf Touristikmessen in Deutschland, Tschechien, Österreich oder den Niederlanden. Neulich wurde Material über den Zoo von Wroclaw von einem der deutschen Hauptfernsehsender gezeigt.
Interessanterweise wirkte sich die Eröffnung des Afrykarium positiv auf die Anzahl der Fluggäste von Ryan Air auf der Strecke Warszawa-Wroclaw. Maschinen, die vorher auf den Wochenendflügen relativ leer waren, sind nun voll von Touristen, die nach Wroclaw kommen, nur um den Zoo zu besuchen. – „Bei der Gelegenheit machte Ryan Air für uns kostenlose Werbung, indem sie ihre Kunden einlud, aus Warszawa zu fliegen, um das Afrykarium zu besuchen“ - lacht Radosław Ratajszczak. Neben Afrykarium erfreut sich das Streichelzoo einer riesigen Beliebtheit, dort kann man kleine Ziegen, Lämmer oder Ponys anfassen und streicheln.
Es ist außerdem wichtig – wie der Geschäftsführer bemerkt – dass der Zoo sich ständig weiter entwickelt, dass es nicht beim Bau von Afrykarium geblieben ist. Es kommen immer neue Tiere, Pavillons und Gehege. Der Zoo und seine Mitarbeiter beteiligen sich an vielen internationalen Programmen zur Rettung der bedrohten Tierarten. Sie retten (tatsächlich) Schildkröten auf den Philippinen, Nashörner in Indien oder Pinguine in Südafrika. Sie erzählen Menschen über ihre Arbeit bei den Treffen einer neuen Serie "Zoo na ratunek" (Rettungsaktion Zoo), in der man die Rettungsaktion einer bestimmten Tierart finanziell unterstützen kann.
Ende letztes Jahr wurde ein Multimediapavillon eröffnet, der der Rettung der Pole gewidmet ist – der erste Pavillon ohne Tiere. Die letzte große Investition war der Bau der im Juni dieses Jahres eröffneten neuen Pavillons für Warane (Drachen) aus Komodo, in den drei Weibchen einzogen, eine absolute Neuheit in unserem Zoo.
Das Huhn oder genauer gesagt ein Frosch – also was gibt es Neues?
Heute leben im Zoo rund 14 Tsd. Tiere, 1,1 Tsd. Arten (über 11 Tsd. Tiere sind gezählt, der Rest ist Nachwuchs, der sich schwer zählen lässt, z.B. kleine Fische). Zu den interessanten und seltenen Tieren, auf die der Zoo zuletzt stolz sein kann, gehören neben den Komododrachen etwa der australische Kurzschnabeligel, das Wallaby (ein Tier, das dem Känguru ähnlich sieht) oder der Kletterbeutler (ein süßes Beuteltier aus Celebes). Im Terrarium sollte man sich auch das Berghuhn, bei dem es sich in Wirklichkeit um... einen Frosch handelt (der offizieller Name lautet Antillen-Ochsenfrosch oder die Ausstellung über den vom Aussterben bedrohten Großen Eichenbock, die größte Käferart Polens.
Gut geht es auch den Rentieren aus Wroclaw – bis vor Kurzem den einzigen polenweit und den Brillenpinguinen, die immer mehr Kücken haben.
Geplant sind Schneeleoparden
In der nächsten Zeit sind im Zoo einige Renovierungsarbeiten geplant. Noch diese Woche beginnen die Arbeiten am Dach des Aquariums, mit dem mehr Licht ins Innere kommen kann. In diesem oder nächsten Monat beginnt die Renovierung des Vogelhauses. Als nächstes ist die zooeigene Schreinerei an der Reihe, wo u.a. Futterstellen, Trennwände oder Infotafeln entstehen. Geplant ist auch ein Entwurf für ein Gehege für Nebelparder und Schneeleoparden.