Über das Engagement der Stadt für Ausländer sprach während der Konferenz der Präsident der Stadt Wroclaw Rafał Dutkiewicz. – „Wir möchten, dass die Ausländer Polnisch lernen können und keine Gettos bilden, denn wenn solche Gettos entstehen, wird es – wie wir es aus der Praxis vieler Länder kennen – schwer sein, sie zu verlassen“- bemerkt Rafał Dutkiewicz.
Da die Ukrainer die mit Abstand größte Gruppe unter den Ausländern in Wroclaw bilden, richten sich die städtischen Förderprogramme vor allem an sie.
Das Niederschlesische Arbeitsamt hat in diesem Jahr 40. Tsd. Arbeitserlaubnisse für die ukrainischen Bürger ausgestellt, die meisten von ihnen arbeiten und wohnen in Wroclaw. Sehr viele von ihnen kommen hierher mit ihren Kindern, die immer öfters die Kindergärten und Schulen in Wroclaw besuchen. Sie sind es auch, die meistens die zusätzlichen zwei Stunden Polnischunterrricht in den Grundschulen in Anspruch nehmen.
Eine Klasse mit Ukrainisch entsteht
- „Wir möchten auch gleichzeitig, dass die ukrainischen Kinder den Kontakt zu ihrer Sprache und Kultur beibehalten“ – meint der Präsident der Stadt Wroclaw. Eine Verneigung der städtischen Beamten in Richtung der in Wroclaw lebenden Ukrainer bildet deshalb die Gründung einer gebietsübergreifenden ersten Klasse mit Zusatzfach Ukrainisch (alle anderen Fächer werden auf Polnisch unterrichtet), die ab September in der Grundschule Nr. 84 in der ul. Górnickiego entstehen wird. Die Anmeldung hat schon begonnen.
Zwei zusätzliche Wochenstunden in Ukrainisch und zwei Stunden griechisch-katholischen Religionsunterricht stehen den Schülern in den sog. schulübergreifenden Gruppen in der Grundschule Nr. 63 in ul. Mennicza zur Verfügung. Dieser Unterricht wird bereits ab 2002 angeboten.
Der freiwillige Helfer bringt dem Ausländer Polnisch bei
Ein anderes städtisches Projekt im Bereich der Förderung der Ausländer zwecks besserer Integration umfasst das Erlernen der polnischen Sprache, denn die unausreichenden Sprachkenntnisse ein Hindernis bei der besseren Ausbildung und der Suche nach einem besseren Arbeitsplatz bilden. Aus diesem Grund sucht das Integrationszentrum Wroclaw ( pl. Strzegomski) freiwillige Helfer, die den Ukrainern praxisorientiert Polnisch beibringen.
- „Der Sprachunterricht erfolgt im Tandem Freiwilliger - Ausländer und ist praxisgebunden, z.B. beim Einkaufen oder bei Behördengängen. Es werden zurzeit Listen der Freiwilligen und der Orte für den Polnischunterricht erstellt“- erzählt Jacek Sutryk, Direktor des Referats für Soziales bei der Stadtverwaltung. Bisher sind 200 Freiwillige und 80 städtische Partner angemeldet, die sich an diesem Projekt beteiligen. Zu ihnen zählen u.a. Kulturzentren, Filialen der städtischen Bibliothek, Kirchen, Nichtregierungsorganisationen.
Freiwillige (Personen und Institutionen) können sich im Integrationszentrum Wroclaw am pl. Strzegomski melden, ab September ist die Anmeldung auch über Internet möglich.
