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UWr: Archäologen haben einen Galgen aus dem 16. Jh. entdeckt

Archäologen von der Universität Wroclaw entdeckten in Złotoryja Reste eines Galgens aus dem 16. Jh.

Der Ausgrabungsstandort Góra Mieszczańska (Bürgerberg) in Złotoryja wurde schon letztes Jahr ausgesucht. Die Archäologen von der Universität Wroclaw unter der Leitung von Dr. Paweł Duma haben eine kleine Grabung durchgeführt, um sich zu vergewissern, ob sich an dem vermeintlichen Standort des Galgens irgendwelche Spuren dieses Bauwerks erhalten haben. Dieses Jahr kehrten die Fachleute an den Ort zurück und arbeiteten an der Ausgrabungsstätte drei Wochen lang.

Auf dem Bürgerberg hat sich die Grundmauer des Galgens erhalten. Das Bauwerk auf rundem Grundriss aus dem 16. Jh. hatte einen Durchmesser von 7,65 m und gehörte somit zu den größten dieser Art auf dem Gebiet des heutigen Polens. Dr. Duma vermutet, dass es ähnlich wie andere Konstruktionen dieser Art 6-7 m hoch sein könnte.

Galgen wurden in der Regel auf einem Hügel in der Nähe der Stadteinfahrt errichtet. Ihr Anblick sollte potentielle Verbrecher abschrecken. Auf dem Gebiet von Niederschlesien wurden rund dreihundert Galgen erbaut. Bis heute sind nur wenige Galgenfragmente erhalten geblieben, darunter in Kąty Wroclawskie, Lipie, Mościska, Ścięgna, Złotniki Lubańskie, Lubomierz. Am besten erhalten ist der Galgen in Wojcieszow.

In Złotoryja ist das Fundament der Hinrichtungsstätte in sehr gutem Zustand. – „Es wurde nur an einigen Stellen beschädigt, als im 19. Jh. beim Bau des Aussichtspavillons Holzpfosten in die Erde eingelassen wurden“- sagt der Archäologe aus Wroclaw.

Im Inneren des Galgens fanden die Wissenschaftler zahlreiche menschliche und tierische Knochen. Die ehemalige Hinrichtungsstätte diente auch als Abdeckerei – der Henker und seine Helfer brachten dorthin die Tierkadaver aus der Stadt und vergruben sie in der Nähe des Galgens.

- „Wir konnten die Skelette von einem Hund und einer Katze frei legen. Andere Knochen lagen ohne anatomischen Zusammenhang da“- sagt Paweł Duma.

Unter den Knochenresten befanden sich Fragmente von Kaolinpfeifen, eiserne Haspen, mit denen die Stricke an den Balken befestigt worden waren sowie eine originelle Hinrichtungskette, mit deren Hilfe die Leiche des Gehenkten über einen längeren Zeitraum zur Schau gestellt werden konnte. Einige Körper blieben sogar zwei Jahre hängen, bis sie von selbst zerfielen. Die sterblichen Überreste wurden in Gruben geworfen und zugeschüttet, selten in Särge gelegt.

- „Mithilfe von Untersuchungen werden wir die Einzelheiten bezüglich der Vorgehensweise an der Hinrichtungsstätte von Złotoryja im Laufe von mehreren Jahrhunderten rekonstruieren. Anhand der archäozoologischen Analyse sollen auch die Arten der Tiere, die Krankheiten, unter denen sie litten und indirekt auch die Bedingungen, unter denen sie gehalten wurden, bestimmt werden“ – kündigt der Projektleiter an.

Schon jetzt weiß man dank der Hilfe von Dr. Daniel Wojtucki vom Historischen Institut der Uni Wroclaw, der in den Quellen u.a. Nachrichten über die in Złotoryja durchgeführten Hinrichtungen gefunden hat, dass zwischen dem 16. Jh. und dem Jahr 1810 auf dem Galgen rund 30 Personen hingerichtet wurden.

An den Grabungen in Złotoryja beteiligten sich Archäologiestudenten der Uni Wroclaw sowie Menschen, die dank den Finanzmitteln aus dem Nationalen Wissenschaftszentrum beschäftigt werden konnten. Die freigelegten Galgenreste stießen bei der Stadtverwaltung auf großes Interesse. Wie das Magistrat verspricht, werden die Funde gesichert und zur Besichtigung frei gegeben. Der Grabungsort liegt auf dem Bürgerberg, auf dem sich heute der Stadtpark befindet.

UWr/t

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