Jazz und Weltmusik
Die Liebhaber von Jazz, Smooth Jazz sowie der "Weltklänge" werden mit dem Angebot im November sicherlich zufrieden sein. Zuerst besucht Breslau die Band von Robert Glasper (3. November, Stary Klasztor), einem Künstler, den sowohl die Fans von Jazz, als auch die von Hip-Hop und R&B gut kennen. Dann spielt für uns die polnisch-ukrainische und Jazz -Folk-elektronische Dagadana (12. November, Stary Klasztor), und zwei Tage später (14. November, Stary Klasztor) der immer noch mit Olympia-Form gesegnete Pink Freud sowie die tschechischen Psychedelic-Klassiker Plastic People Of The Universe. Ende des Monats (27. November, Impart) tritt in Breslau Freddy Cole auf, Bruder des berühmten Nats "King" Cole, der mit Erfolg schon seit Jahren seinen eigenen musikalischen Weg beschreitet, kurz darauf (30. November, Synagoge zum Weißen Storch) Noa, "die mit Engelsstimme gesegnete Sängerin aus Israel", die allen bekannt ist, sogar denen, die davon nicht wissen, durch den Hit "I don't know". Meshell Ndegeocello, eine der weltweit genialsten Bassistinnen hören wir in der Musischen Zone des Radio RAM am 9. November im Klub Eter.
Rock und Pop
Im November werden wir Gelegenheit haben, einige Stars zu sehen und zu hören, interessanterweise - die einheimischen Stars in Großevents. Am Unabhängigkeitstag (zur Erinnerung: am 11. November), unter dem Schild wROCK For Freedom in der Jahrhunderthalle treten Perfect und Ira auf. Am selben Ort spielt auch Kombi (24. November). Die Band gibt ein Konzert mit Eintrittskarten, was nach Jahren der Freilicht- und geschlossenen Veranstaltungen für Grzegorz Skawiński und Waldemar Tkaczyk ein verständlicher Grund zu Emotionen sein könnte, es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Fans sie doch nicht im Stich lassen und gerne den Preis für die Tickets bezahlen. Drei Tage später (27. November), ebenfalls in der Jahrhunderthalle, spielen weitere Veteranen des polnischen Rocks - Budka Suflera. Es wird ein interessantes Konzert, denn die Band hat das Ende ihrer Tätigkeit angekündigt und möchte deshalb wohl den Wechsel in den Ruhestand mit Klasse und effektvoll gestalten. Ob sich dabei der Kreis der Fans von Budka Suflera wenigstens teilweise mit dem Fanklub der Gruppe Village People überschneidet? Wenn ja, dann könnte diese Schnittmenge vor ein großes Dilemma gestellt werden. Die Autoren des weltbekannten Hits "Y.M.C.A." spielen nämlich am 27. November in der Halle Orbita. Erwartet wird eine außergewöhnliche Show.
Punk
Die Punkfans werden im November Gelegenheit haben, einige Legenden ihrer Lieblingsmusik zu Gesicht zu bekommen, einschließlich eines internationalen Stars. Die Band Dezerter kommt nach Breslau, um für ihre neuste Platte "Większy zjada mniejszego" [Der größere frisst den kleineren] zu werben (6. November, Alibi), wird sicherlich dabei ihre größten Hits nicht vergessen. Schon einen Tag später (7. November, CK Agora) findet ein Event statt, bei dem kein Breslauer Punkfan fehlen darf. Zuerst präsentiert der Autor des Dokumentarfilms "Za to, że żyjemy, czyli punk z Wrocka" [dt. Dafür, dass wir leben, oder Punk aus Wrock] Tomasz Nuzban zum ersten Mal sein Werk dem Publikum, anschließend spielen Lech Janerka und die Bands Zwłoki und Akustyczne Wrzenie. Das sind noch nicht alle Attraktionen. Zwei Tage später – gerade genug Zeit, um eine Verschnaufpause einzuholen – spielt in Breslau die britische Kultband GBH (9. November, Stary Klasztor). Zum Schluss noch eine polnische Legende - Proletaryat (14. November, Od Zmierzchu Do Świtu). Die Band von Oley hat seit ihrer Glanzzeit in den frühen 90er etwas an Bedeutung verloren, wird vermutlich diese auch nicht mehr wieder bekommen, aber ihre Fans lieben sie immer noch.
Metal
Die Metalfans werden im November mindestens vier Gelegenheiten haben, aus dem Haus zu gehen. Die erste ist das Konzert der Ikone des Death und Grind-Metals Napalm Death (7. November, Alibi). Alle kennen und schätzen sie – schon allein wegen des Debütalbums "Scum" – und alle sollen auch den Auftritt besuchen. Keine Diskussion. Zu einem großen Event wird auch das Konzert der Gruppen Insomnium undFleshgod Apocalypse (13. November, Firlej). Die Fans des melodischen Death Metals werden im November richtig verwöhnt und bekommen die Möglichkeit, einen Live-Auftritt der schwedischen Band Dark Tranquillity zu erleben, zusammen mit In Flames und At The Gates die als Vorreiter dieser Richtung gelten. Und Ende des Monats – Wahnsinn! Das Konzert der Gruppe Anvil (22. November, Liverpool). Wer sie noch nicht kennt, soll sich möglichst bald den Dokufilm "Anvil. The Story Of Anvil" ansehen. Es gibt niemanden, der, nachdem er die Geschichte dieser Band kennengelernt hat, nicht zu seinen treusten Fans gehört. Selbst, wenn er die Musik aus dem sog. „Land der Sanftheit“ bevorzugt.
„Das Land der Sanftheit“, Solisten und Festivals
Die Gattung der polnischen Chansons wird mitunter relativ abwertend und mit Spott als „Land der Sanftheit“ bezeichnet, auch die „gesungene Poesie“ erweckt negative Assoziationen und gilt als unmodern. Denjenigen allerdings, die sich nicht viel aus Moden machen und auch jenen, die sich für die eigene Sensibilität nicht schämen, empfehlen wir das Konzert der Band U Studni, ein neues Projekt der Musiker, die mit der Gruppe Stare Dobre Małżeństwo in Verbindung stehen (24. November, Stary Klasztor). Und wiederum allen, die denken, diese Musik sei nur peinlich, sentimental und graphomanisch – das Konzert des genialen, doch unterschätzten Tomasz Wachnowski (30 November, Anima), als Spezialgast tritt mit ihm Elżbieta Adamiak auf.
Richtig empfehlenswert sind auch die Novemberkonzerte von JuliaMarcell, die gerade ihr Album "Sentiments" bewirbt (13. November, Eter), sowie der nicht nur durch das "Spadochron" bekannten Mela Koteluk (23. November, Eter). Nicht zu versäumen ist auch der Auftritt von Artur Rojek, der mit seinem Solodebüt ganz oben in den Charts gelandet ist und hat damit bewiesen, dass er sehr gut ohne seine Freunde von Myslovitz zurecht kommt (26. November, Impart).
Und Festivals? Eigentlich nur eines. Aber was für ein! XIII Breslau Industrial Festival findet am 6-9 November statt, seine Stars sind die amerikanische Band Lustmord, slowenische Borhesia (beide Gruppen 8. November, Gotischer Saal) sowie die in unserer Stadt sehr gut bekannte Legendary Pink Dots (7. November, Gotischer Saal).