Das Literaturhaus Wroclaw schon im Januar
Im Jahr 2016 wird Wroclaw nicht nur die Europäische Kulturhauptstadt, sondern auch die Welthauptstadt des Buches. „Wir möchten, dass es aus diesem für Wroclaw an Kultur so reichem Jahr etwas Wichtiges dauerhaft bleibt", bemerkt Jarosław Broda, Direktor der Kulturabteilung der Stadtverwaltung von Wroclaw. Daher die Idee, eine neue Kultureinrichtung ins Leben zu rufen, die dem Buch, der Lesekultur und der Verbreitung des Lesens gewidmet ist. "Unser vorläufiger Vorschlag sieht vor, dass die Einrichtung Dom Literatury Wroclaw (Literaturhaus Wroclaw) heißen soll", erklärt Jarosław Broda. Unter diesem Schild sollen zwei Strukturen vereint werden – der Verlag Warstwy und Biuro Wroclawskich Promocji Dobrych Książek (das Büro für die Promotion von Guten Büchern). Die neue Institution sollte ihre Arbeit am 1. Januar 2016 beginnen, vorausgesetzt, der Stadtrat stimmt diesem Vorschlag zu. Der Gesetzesentwurf im Zusammenhang mit dem Literaturhaus Wroclaw wird den Stadträdten während der nächsten Sitzung in zwei Wochen vorgelegt.
Die Karpowicz-Villa für die Übersetzer
Das Aufgabenfeld der neuen Institution soll umfangreicher werden - Verlagstätigkeit, Fortsetzung und Weiterentwicklung der Messen Dobre Strony (Gute Seiten) und Wroclawskie Targi Dobrych Książek (Messe der Guten Bücher), sie würde auch das Programm ICORN betreuen, das Schriftsteller unterstützt, die in ihren Heimatländern verfolgt werden. Dem Eintritt zu diesem Netzwerk stimmte der Stadtrat bei der letzten Sitzung zu. Das Literaturhaus Wroclaw wird höchstwahrscheinlich auch das Zentrum betreuen, das in der Villa von Tymoteusz Karpowicz in Krzyki entstehen soll und sich im Besitz der Stadt befindet. "Wir arbeiten an einem Modernisierungskonzept, die Villa so umzubauen, dass sie als Residenz für Übersetzer der polnischen Literatur in Fremdsprachen dienen kann", kündigt Jarosław Broda an. Die Übersetzer würden nach Wroclaw zu Stipendienaufenthalten kommen und könnten dort arbeiten. Der Plan sieht vor, 7 Zimmer für Übersetzer einzurichten, außerdem einen Salon als Ort für gemeinsame Treffen und Diskussionen. Es ist noch unbekannt, wie das Zentrum getragen wird, vielleicht auch mit Hilfe von staatlichen Institutionen. "Wir haben uns durch das Zentrum in Straelen inspirieren lassen, das durch die Gemeinde, das Land und den deutschen Staat getragen wird und seit Jahren wunderbar funktioniert und unsere Nachbarn können mittlerweile auf eine umfangreiche Bibliothek der Übersetzungen vom Deutschen in viele Sprachen der Welt stolz sein" gibt der Direktor der Kulturabteilung der Stadtverwaltung zu.
Unterstützung für die Verlage
Parallel dazu möchte die Stadt auch den Verlagen helfen und an einem Ort die Mittel versammeln, die seit Jahren für die Unterstützung verschiedener Verlage verwendet werden. Im Laufe des letzten Jahrzehnts konnten rund 1000 verschiedene Publikationen finanziell unterstützt werden. „Das ist ein Grund, stolz zu sein, man sollte allerdings alles in Ordnung bringen und transparenter gestalten, deshalb möchten wir, wahrscheinlich im Bereich von Impart, das Verlagsprogramm von Wroclaw", erklärt Jarosław Broda. Das Programm wird ähnlich aufgebaut wie das Filmfonds, das von Odra Film verwaltet wird. "Wir möchten, dass alle Verlage die Möglichkeit bekommen, sich um die finanzielle Unterstützung zu bewerben und das es in Form eines Wettbewerbs erfolgt", betont der Direktor der Kulturabteilung der Stadtverwaltung. Die Verleger könnten dabei Anträge stellen, die von Experten geprüft würden. Die Information über das Verlagsprogramm von Wroclaw kam in einen Gesetzesentwurf, das bald dem Stadtrat vorgelegt wird. Sollte dem Gesetz zugestimmt werden, kann das Programm für Verleger schon im Januar starten.