Zum Programm des Januartreffens der Initiative "Księże Działa!" (dt. Księże ist aktiv) gehörten Workshops des Brettspiels Go, das Recital des jungen Dichters und Sängers Kamil Borkowski sowie das Konzert des Gitarrenensembles Jacaras, die spanische Barockmusik spielt. – „Nach dem Konzert hat uns Prof. Piotr Zalewski, der Betreuer der Gruppe, mit viel Enthusiasmus gelobt, denn die Atmosphäre war richtig großartig“ - sagt Alina Puchalska, Mitveranstalterin von "Księże Działa!".
Die Initiative "Księże Działa!" findet im Rahmen des gesamtpolnischen Programms "Senioren in Aktion" statt, veranstaltet von der Gesellschaft der Kreativen Initiativen "ę" mit den Mitteln der Polnisch-Amerikanischen Stiftung der Freiheit. Unterstützt wird das Projekt von der Gitarrengesellschaft Wroclaw. Den Projektvorgaben zufolge hatten die Ideen eine Chance auf Finanzierung, in die Menschen im unterschiedlichen Alter involviert sind. "Księże Działa!" ist das einzige Projekt aus dem Zyklus "Senioren in Aktion", das in diesem Jahr in Wroclaw durchgeführt wird. Seine Koordinatoren sind Alina Puchalska, pensionierte Steuerberaterin und Jakub Zasada, ein 30jähriger Kulturanimateur.
Beide haben bereits früher zusammengearbeitet, Zasada war Redakteur der Zeitschrift "Kabel", eines Infomagazins für Senioren, für die Frau Alina Texte verfasst hat. Sie sind zwar per Du, überstrapazieren jedoch dieses Verhältnis nicht, denn wenn sie streiten, dann mit Respekt.
Jakub Zasada: - „Ich mag Menschen, ich treffe mich gerne mit ihnen, denn dadurch wird mein Weltbild breiter und nicht nur auf eine Altersgruppe beschränkt“ .
- „Menschen aus meiner Generation hatten kein leichtes Leben, wir konnten uns nicht entfalten, unsere Wünsche und Träume erfüllen. Heute fühle ich mich zufrieden, wenn ich mein Wissen und Erfahrung weitergeben kann“ - sagt Alina Puchalska. – „Es ist unwichtig, was man früher gemacht hat, ob jemand Schneider, Buchhalterin oder Lehrerin war. Wichtig ist, was man für andere machen möchte, damit die Menschen um uns herum glücklicher werden“.
Księże fern der Kultur
Die Ideengeber von "Księże Działa!" begründen die Wahl des Ortes mit folgenden Worten: - "Księże leidet unter fehlendem Zugang zur Kultur. Es gibt dort weder ein Kulturhaus, noch ein Kino, Konzertsaal oder einen allgemeinzugänglichen Gemeinschaftsraum“ - bemerkt Jakub Zasada. – „Um Kultur in Anspruch zu nehmen, muss man in die Stadtmitte fahren. Für viele ist es aus finanziellen oder organisatorischen Gründen eine echte Herausforderung. Zu unserem Januarkonzert war der Eintritt kostenlos, was mit Sicherheit für viele Menschen, die gekommen waren, von Bedeutung war.
Für Ältere durfte auch die Wahl des Ortes eine Rolle gespielt haben. – „Sie trauten sich, in den Gemeinschaftsraum zu kommen, da sie den Ort schon kennen, außerdem ist hier alles schlicht. Wenn sie in ein Konzert in die Stadt fahren müssten, würden sie sich Gedanken machen, ob sie dazu passen, dass sie keine passende Kleidung und Schuhe haben. Sie fühlen sich dort einfach unwohl“ - sagt Frau Alina.
Im Januar versammelten sich im Saal der Wohnungsbaugesellschaft rund 60 Personen, junge Familien mit Kindern, Jugendliche, ältere Bewohner der Siedlung.
Go, Yoga und Fotoworkshops
Anfang des Jahres trafen sich die Veranstalter von "Księże Działa!" mit den Bewohnern der Siedlung. Sie wollten zuhören, was sie sich vom Projekt erwarten. Wichtig war allerdings auch, was die Veranstalter selbst ihnen zu bieten haben. Dann stellte es sich heraus, dass man das Brettspiel Go in der örtlichen Bücherei lernen kann, die Kurse werden zwei Mal im Monat von Paweł Pałucki geleitet. Zu den Plänen für das kommende Treffen im Februar (28. Februar) gehört eine Workshop in Lachyoga sowie die Vorführung einer Komödie.
Das Projekt "Księże Działa!" sieht fünf Treffen vor, die jeden Monat stattfinden, das letzte im Mai. Unter den Plänen für die warmen Monate befinden sich u.a. ein Picknick, Garagenflohmarkt, Fotokurs, Treffen im Freien oder Puppentheater. - „Wir sind offen den Vorschlägen der Einwohner gegenüber. Es freut uns, wenn sie sich selbst melde, dass sie auftreten oder einen Kurs leiten. Diese Aktivität ist für uns am wichtigsten, denn sie lässt hoffen, dass nach dem Ende unseres Projekts diese Initiativen nicht vorbei sind und dass in Księże weiterhin etwas los ist“ – fügt Jakub Zasada hinzu.
Fot. Dominika Hałdrzyńska