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Kardinal Kominek in Berlin [FOTOS]

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Nach Rom ist es Zeit für Berlin. Am Freitag, den, 26. Februar, wurde die Ausstellung "Vergebung und Versöhnung. Kardinal Kominek. Unbekannter Gründervater Europas" im Gebäude des Berliner Parlaments eröffnet. Die Ausstellung bleibt bis zum 8. April geöffnet, dann wird sie in Wroclaw gezeigt.

Die Ausstellung eröffneten der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses Ralf Wieland und der Vorsitzende des Stadtrates von Wroclaw Jacek Ossowski. An der Eröffnung nahmen rund 160 Gäste teil, darunter der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, der ehemalige deutsche Außenminister Marcus Meckel, der Berliner Erzbischof Heiner Koch, eine Verwandte des Bischofs Kominek Monika Boelling sowie Vertreter der Polnischen Botschaft in Berlin. Wroclaw wurde durch eine Vertretung des Stadtrats repräsentiert, darunter von Jacek Ossowski, Jarosław Krauze, Małgorzata Zawada, Jerzy Skoczylas, Robert Pieńkowski.

Die Ausstellung war ab Ende Oktober 2015 in Rom zu sehen. In ihrem ersten Teil sehen die Besucher Kunstwerke, die das Thema des Krieges und der Versöhnung rezipieren. Es handelt sich dabei um Skulpturen des deutschen Künstlers Alexander Polzins "Requiem" und der "Doppelte Engel". Weitere Folgen sind dem 2. Weltkrieg und den Erfahrungen Kardinals Kominek, der stalinistischen Ära und dem Weg zur Versöhnung gewidmet. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Europa-Museum, das sich bereits u.a. an den Vorbereitungen der Ausstellung „Europa – das ist unsere Geschichte” beteiligt hatte.

Der Gründervater Europas

2015 sind 50 Jahre seit der Verfassung des "Hirtenbriefes der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtsbrüder" vergangen, der die berühmten Worte enthielt "wir gewähren Vergebung und bitten um Vergebung ". Es war der erste Versuch der Verständigung der Völker, der nach dem 2. Weltkrieg unternommen wurde. Die Initiative, Kardinal Kominek in Europa bekannt zu machen, stammt vom Präsidenten der Stadt Wroclaw. Die Stadtverwalter Wroclaws bemühen sich dabei, dass das Europaparlament ihre Idee aufgreift, Kardinal Kominek in den Kreis der Gründerväter Europas aufzunehmen, zu denen Konrad Adenauer, Joseph Bech, Johan Willem Beyen, Winston Churchill, Alcide De Gasperi, Walter Hallstein, Sicco Mansholt, Jean Monnet, Robert Schuman, Paul-Henri Spaak und Altiero Spinelli zählen.

Über den Kardinal

Der Kardinal erhielt die Ernennung zum Bischof und das Amt des Administrators in Wroclaw zwar schon 1951, kam jedoch erst fünf Jahre später nach Wroclaw. Seine Bischofsweihe empfing er heimlich am 10. Oktober 1954 in Przemyśl. Erst am 28. Juni 1972 wurde er zum rechtmäßigen Erzbischof von Wroclaw, dem ersten seit dem Tod Adolf Bertrams im Jahr 1945.

Er nahm an der ersten und vierten Sitzung des des Zweiten Vatikanischen Konzils teil. Er war Hauptverfasser und einer der Ideengeber des „Hirtenbriefes der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtsbrüder”, der am 18. November 1965 verfasst wurde und den polnischen und deutschen Bischöfen die erste Möglichkeit zur Annäherung bot. Die Verfassung des „Hirtenbriefes“ stieß auf scharfen Widerstand der Machthaber und führte zu Repressionen gegenüber der Kirche in Polen. Die deutschen Bischöfe haben auf den Hirtenbrief am 5. Dezember 1965 geantwortet.

In den Jahren 1971–1974 bekleidete Kardinal Bolesław Kominek das Amt des Vize-Vorsitzenden des Rates der Europäischen Bischofskonferenz (CCEE). Vom Papst Paul VI. wurde er am 5. März 1973 zum Kardinal ernannt. Er starb in Wroclaw ein Jahr später. Bestattet wurde er in der Erzkathedrale von Wroclaw.

In Berlin kann die Ausstellung bis zum 8. April besichtigt werden. Ab dem 13. Mai wird sie in Wroclaw gezeigt.

fot. Krzysztof Szymoniak, UM Wroclaw

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