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Der Hügel Wzgórze Partyzantów wird renoviert

Bevor der Hügel genauso prachtvoll und angesehen wie vor dem Krieg sein wird, erwartet ihn eine Renovierung. Um die Mitte des 19. Jh. waren die Baukosten doppelt so hoch wie das damalige Budget der Stadt.

– „Wir möchten dieses Objekt den Bewohnern Wrocławs zurückgeben. Die erste Etappe bildet die Renovierung der Elemente, die in den letzten Jahren zerstört wurden. Als nächster Schritt denken wir über die Rekonstruktion vom Belvedere nach”– sagt Adam Grehl, Vizepräsident der Stadt Wrocław.

Die Stadt verlor Wzgórze Partyzantów im Jahr 1990. Die Firma Retropol bekam das Objekt für 40 Jahre als Dauernutzer, ohne Ausschreibung und ohne Gebühren. Es war eine der letzten Entscheidungen des Stadtpräsidenten Stefan Skąpski - des letzten Stadtoberhauptes des sozialistischen Polens bezüglich des Stadtvermögens. Es sollte hier u.a. ein Hochzeitssaal und eine Gondelbucht entstehen, doch es ist nur bei den Plänen geblieben.

Auf diese Renovierung warten die Einwohner Wrocławs

Geplant ist nun die Restaurierung der Kolonnade, der Treppe, der Terrassen, des Wasserbeckens mit Brunnen und die Renovierung der alten Freytag-Quelle. Gesprochen wird auch über die Rekonstruktion des 32 m hohen Belvederes mit Aussichtsturm -.

Die Stadt begann schon mit der Renovierung des unweit des Hügels gelegenen kleinen Objekts am Graben an der Kreuzung der Straßen Podwale und Kołłątaja. In dem von Max Berg (der u.a. die Jahrhunderthalle entwarf) errichteten Bauwerk befand sich vor dem Krieg die Milchtrinkhalle. Nun kann dort das Café Berg entstehen.

Visualisierung Cafe Berg, Quelle: Grupa 3303 

Der Hügel – ein Denkmal für den Bruder

Die interessante Geschichte des heutigen Hügels Wzgórze Partyzantów, der in Breslau der Vorkriegszeit den Namen Liebichshöhe trug, beschreibt Maciej Łagiewski in seinem Buch „Wrocław wędrówka przez wieki” (Wrocław Wanderung durch Jahrhunderte):

Der in Oleśnica (Oels) geborene Gustav Liebich und sein Bruder Adolf begannen ihre kaufmännische Karriere mit der Gründung eines Handelshauses für Getreidespedition. 1835 eröffneten sie eine Zuckerfabrik in Klecina bei Wrocław, eine der ersten in Schlesien. Dieses Geschäft erwies sich als ein finanzieller Erfolg, die Fabrik verließen täglich mehrere Tonnen des süßen Pulvers, und auf die Konten ihrer Besitzer floss das Geld ein. Im Jahr 1857 verstarb Gustav im Alter von 59 Jahren. Die Brüder waren beide alleinstehend, hatten keine Kinder und standen sich sehr nah - sie wohnten zusammen und kümmerten sich gemeinsam um ihre Geschäfte. Fünf Jahre nach Gustavs Tod verkaufte Adolf seine Zuckerfabrik und widmete sich nur noch dem Bau eines großen Denkmals zum Gedenken an seinen geliebten Bruder.

Quelle: Museum der Stadt Wrocław

Für sein Projekt wählte Adolf die einzige Anhöhe innerhalb der Stadtgrenzen, nah am historischen Zentrum in der Nachbarschaft vom repräsentativen Gebäude des Stadttheaters (heute Oper von Wrocław). Nur von dort aus - bis auf die Kirchentürme - konnte man das Stadtpanorama, den Zobtenberg und beim guten Wetter sogar das Riesengebirge bewundern.

Die Baukosten waren doppelt so hoch wie das Stadtbudget

Adolf Liebich hatte nach dem Verkauf der Zuckerfabrik genug Geld, um das Projekt umzusetzen und gab dafür rund 70 Tsd. Taler aus. Zu damaliger Zeit war dies ein Vermögen, wenn man bedenkt, dass das Budget von Wrocław damals bei 30 Tsd. Taler lag. Liebich verzichtete zudem auf die Mieteinnahmen aus den Räumlichkeiten auf dem Hügel zugunsten der Stadt.

Die feierliche Eröffnung der Liebichshöhe erfolgte am 12. September 1867. Die Anhöhe entwickelte sich schon bald zum beliebten Ort für Spaziergänge der Stadtbewohner und zu einem Symbol der Stadt. Man bewunderte nicht nur die Aussicht, die sich von hier eröffnete, sondern genoss auch das Wasser in der Trinkhalle im Atrium oder das Bier und den Kaffee im Café auf der Terrasse. In den Morgenstunden funktionierte dort auch eine Milchtrinkhalle.

Auf der Liebichshöhe erklang oft Orchestermusik und ihre Hänge waren durch Feuerwerke beleuchtet. So war es bis 1942 als die unterirdischen Kasematten zu Luftschutzkellern umfunktioniert wurden, während der Belagerung Wrocław befand sich dort auch eine Zeitlang das Hauptquartier der Festung Breslau. Damals wurde auch ein Teil der Gebäude abgerissen, u.a. das Belvedere mit dem Aussichtsturm.

Trotz schwerer Kriegszerstörungen blieb der Hügel weiterhin sehr beliebt, es wurde dort ein Teil der Feierlichkeiten der Stadtfeste Dni Wrocławia und Juwenalia veranstaltet. Renoviert wurde er erst in den 1970er Jahren, nach dem Unglück von 1967 als währen einer Veranstaltung die Balustrade der Terrasse herunterstürzte - eine Person kam dabei ums Leben, mehrere wurden ernsthaft verletzt

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