Ein neuer Operstar
Als Vorbild gilt für Artur Ruciński der exzellente italienische Bariton Piero Cappuccilli mit seiner Musikalität, der Atemkontrolle, dem Klang und dem schönen Legato. Jedoch schon jetzt bemerken die Operkritiker, dass der Pole über ähnliche Vorzüge verfügt. Hinzuzählen sollte man dazu auch die gute körperliche Leistungsfähigkeit, die sich vor allem dann bewährt, wenn die Regisseure von den Sängern auf der Bühne besondere Geschicklichkeit verlangen. Artur Ruciński gibt zu, dass er sein Leistungsvermögen u.a. dem Unterricht in der Allgemeinbildenden Ballettschule zu verdanken hat, die er über ein Jahr besuchte, dann jedoch verließ. Dann spielte er Geige (ähnlich wie die berühmte Sopranistin aus Wroclaw Aleksandra Kurzak) und Oboe. Die Erfahrungen als Instrumentalist helfen ihm bei der Tätigkeit als Sänger. Unterstützung bekommt Ruciński auch von seiner Frau, der Sängerin Olga Troczyńska, die in ihrem Berufsleben das Gesangstudio im Kulturzentrum Warszawa-Bemowo leitet.
Der Erfolg des Polen
Sein Debüt erlebte er in der Titelpartie von "Eugen Onegin" von Tschaikowski, die er bis heute gerne singt, später kamen viele neue hinzu. Als er 2014 in "Troubadour" mit Anna Netrebko während des Festivals in Salzburg zusammen sang, schrie das Publikum vor Begeisterung, während die Kritiker meinten, dass es wohl gut war, dass der Pole Placido Domingo ersetzt hatte. Das Interesse ließ Artur Ruciński in den Rang der bemerkenswertesten Sänger der Welt emporsteigen. Ein großer Teil des Erfolgs basiert dabei an seinem geschickten Umgang mit der Stimme. Schon 2008, als Ruciński den Preis Paszport Polityki verliehen bekam, begründete die Jury die Auszeichnung mit folgenden Worten: "Für Bühnenkreationen, die in Erinnerung bleiben. Für den konsequenten Aufbau der Karriere – was selten ist – in Polen und für die Verbesserung des Niveaus der Stücke auf polnischen Operbühnen". Heute ist der Terminkalender des polnischen Baritons für zwei Jahre im Voraus ausgefüllt. In diesem Jahr wird er als Don Giovanni in Paris zu sehen sein, das kommende Jahr beginnt er als Sharpless in "Madame Butterfly" von Puccini in Metropolitan Opera, um dann Mitte des Jahres an die Londoner Royal Opera House zu wechseln und dort den Ashton in "Lucia d Lammermoor" Donizettis zu singen.
Konzert in der Oper Wroclaw
In Polen bekommt man ihn kaum zu hören, nachdem ihn besten Bühnen der Welt entführt haben, die einzige Gelegenheit bildet somit die Gala in der Oper Wroclaw. Ruciński singt die Arien seiner Lieblingsopern (u.a. "Rigoletto", "Troubadour", "Traviata", "Eugen Onegin"), begleitet wird er vom Orchester der Oper Wroclaw unter der Leitung von Tomasz Szreder. Die Karten sind im Handel erhältlich, für 100-350 PLN, vor dem Konzert gibt es auch günstigere Sonderkarten.