Die erste der Freitagsdebatten eröffnete Tomasz Siemoniak, Minister für Nationale Verteidigung. Seinen Auftritt begann er mit der Erinnerung an den historischen Kontext im Bezug auf die transatlantische Beteiligung der Vereinigten Staaten. – Wir feiern gerade den 70. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie – erinnerte er.
In seinem Vortrag beschäftigte sich der Verteidigungsminister überwiegend mit Aufgaben, mit denen die NATO heute konfrontiert ist. – Vor der Ukraine-Krise stand die NATO am Scheideweg. Es wurde überlegt, welche Rolle das Bündnis nach dem Rückzug aus Afghanistan spielen soll. Die Ukraine-Krise ist eine Alarmglocke – sprach Tomasz Siemoniak. – Gut, dass im Westen diese Ereignisse nicht bagatellisiert werden, dass Worte wie "Besatzung", "Agression" nicht verharmlost werden.
In seiner Diagnose stellte Minister Siemoniak fest, dass die durch die Ereignisse in der Ukraine hervorgerufene Krise langfristig sein wird, deshalb soll auch die NATO eine langfristige Strategie vorbereiten. Für diese zeigte er zwei Grundlagen auf: Steigerung der Ausgaben für die Verteidigung sowie die Militärpräsenz der NATO in Mittel- und Osteuropa.
Während der Debatte bemerkte Alexander Vershbow, stellvertretender Generalsekretär der NATO, dass nach dem Ausbruch der Ukraine-Krise viele Länder, insbesondere im Osteuropa, um die Erhöhung der Truppenstärke gebeten haben. – Die Krise in der Ukraine zeigte, dass sich die NATO nicht nur auf sich selbst konzentrieren darf. Die Partnerstaaten sollen zum wichtigen Bestandteil der NATO-Idee werden.
Über die Ereignisse in der Ukraine sprach auch Bogdan Klich, ehemaliger Minister für Nationale Verteidigung. – Die Aggression Russlands in der Ukraine hat alle Zweifel bezüglich der Notwendigkeit der NATO beseitigt. Sie ist notwendig – betonte er.
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