Die polnische Premiere von "Bridge Of Spies - Der Unterhändler" ist für den Freitag, den 27. November geplant, seine europäische Premiere feierte der Film bereits am 13. November in Berlin. Wroclaws Kinos laden schon am kommenden Wochenende zu Vorpremieren ein (21 und 22. November). "Bridge Of Spies" sehen wir in den Kinos Nowe Horyzonty (19.30 Uhr), Helios in Aleja Bielany (20.30 Uhr) und im Multikino Arkady Wroclawskie (19.45 Uhr).
Vor knapp einem Jahr arbeitete das amerikanische Filmteam unter der Leitung von Steven Spielberg in den Straßen ul. Kurkowa und Ptasia in Wroclaw. Damals lautete der Arbeitstitel des Films "St. James Place". Heute heißt er "Bridge of Spies". Es ist ein Spionagethriller aus der Zeit des Kalten Kriegs. Der Film erzählt die Geschichte von Francis Gary Powers, Piloten, dessen Flugzeug U2 während eines Aufklärungsflugs im Jahr 1960 von den Russen abgeschossen wurde. Der Protagonist des Films ist der Jurist James Donovan, der von der CIA engagiert wurde und plötzlich inmitten des Kalten Kriegs gelangt – er verhandelt mit den Russen um die Freilassung des Piloten. Unter den Schauspielern findet man bekannte Hollywoodstars: Tom Hanks, Mark Rylance, Amy Ryan, Alan Alda und Eve Hewson. Das Drehbuch wurde von Joel und Ethan Coen geschrieben, auf der Grundlage des Originaltextes von Matt Charman, die Aufnahmen lieferte Janusz Kamiński.
In Wroclaw wurde ein Teil Berlins aus der Wende der 50. und 60er. Jahre nachgestellt. Die Filmcrew richtete in der ul. Kurkowa in einer Lücke nach abgerissenem Haus eine Hausfassade ein. Auf der Wand eines der Wohnhäuser entstand ein neues Wandgemälde - das Symbol der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, der alleinregierenden Staatspartei der DDR. Die SED entstand 1946 unter Zwang der russischen Besatzungsmacht aus der Vereinigung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Das Wandgemälde wurde nach dem Ende der Dreharbeiten übermalt. In der ul. Ptasia wurde die Berliner Mauer samt dem Stacheldraht und dem Schlagbaum der Grenze nachgebaut. An den Dreharbeiten nahmen auch mehrere hundert polnische Statisten teil. Für viele war dies das Abenteuer ihres Lebens, obwohl sie Steven Spielberg persönlich nur aus der Ferne oder überhaupt nicht gesehen haben.
- „Vielleicht sehe ich mich auf der Leinwand. Eigentlich war ich nur der Hintergrund, aber immerhin habe ich einen Blick auf Tom Hanks geworfen“- sagt Bogdan, der einen der vielen Erbauer der Berliner Mauer spielte. – „Mit Sicherheit werde ich diesen Film nicht versäumen und gehe ins Kino. Auch wenn ich mich selbst auf der Leinwand nicht sehe, werde ich mir Wroclaw anschauen“ – fügt er hinzu.
An den Vorbereitungen für die Filmaufnahmen in Wroclaw beteiligte sich die Wroclaw Film Commission (Wroclawska Komisja Filmowa), die von den Selbstverwaltungen Niederschlesiens und Wroclaws berufen wurde, um Filmteams zu unterstützen, die an Dreharbeiten auf dem Gebiet der Woiwodschaft interessiert sind.