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  4. Sie lernen Toleranz in den Gedenkstätten

Wie ist ein Pastor gekleidet? Welche Feste feiern die Juden? Woran glauben die Orthodoxen? – Das können u.a. Schüler erfahren, die den Stadtteil der Vier Konfessionen besuchen.

Das städtische Programm Bildung in Gedächtnisorten und Kulturwegen hat begonnen. Seit Anfang April lernen die Schüler des fünften Grundschuljahrgangs den Stadtteil der Vier Konfessionen kennen. Breslau ist die erste Stadt in Polen, die das Programm, das zu Beginn des Schuljahrs 2013/2014 begonnen wurde, eingeführt hat.

Während des dreistündigen Spaziergangs von Kirche zu Kirche erfahren die Kinder an jedem Ort Einzelheiten über die jeweilige Glaubensrichtung sowie über die charakteristischen Ausstattungselemente der katholischen, orthodoxen, Evangelisch-Augsburgischen Kirche und der Synagoge.

Ein Lutheraner ist ein Deutscher, ein Orthodoxer – ein Russe

- Wie sich herausstellt, sind die meisten Stereotypen mit den Juden verbunden, allerdings sie sind den Kindern wenigstens ein bisschen bekannt, aus Filmen oder der Literatur. Protestanten assoziieren viele mit Deutschen, allerdings fast gar nichts wissen sie über den orthodoxen Glauben. Viele verbinden es mit Russland. Sie haben keine Ahnung, was es in einer orthodoxen Kirche gibt und waren noch nie dort – erzählt Joanna Lisek von der Stiftung des Stadtteils des Gegenseitigen Respekts der Vier Konfessionen (poln. Fundacja Dzielnicy Wzajemnego Szacunku Czterech Wyznań). Die Stiftung hat für die Schulen ein Programm mit dem Namen Workshop des Dialogs im Stadtteil der Vier Konfessionen vorbereitet. Die Schüler bekommen auch einen bunten Mini-Führer – einen Plan durch den Stadtteil, durch den sie von einem Mädchen namens Zuza geführt werden. Der Unterricht bereichern Treffen mit Vertretern der lutherischen, orthodoxen, jüdischen und katholischen Gemeinde.

- Der Kontakt mit lebendigen Menschen beim Aufbau der Toleranz und des Respekts ist am wichtigsten, denn die Schüler haben kein Problem mit Orten, sondern mit den Menschen – betont Joanna Lisek.

Besuche in Mahn- und Gedenkstätten

Im Rahmen des Programms besuchen die Grundschüler – außer dem Stadtteil – das Islamische Kultur- und Bildungszentrum in Breslau. Die Schüler der Mittel- und Oberstuffen besichtigen u.a. Gedenkstätten wie Groß-Rosen oder Auschwitz-Birkenau, aber schon vorher werden sie darauf emotional vorbereitet. Während der Ausflüge werden auch Besuche von Kulturstätten wie die Friedenskirche in Świdnica (dt. Schweidnitz) oder Książ (dt. Fürstenstein) oder auch in Krakau und Bochnia vorgesehen.

Am Programm haben sich von Oktober bis Ende 2013 59 Schulen beteiligt: ca. 4900 Schüler aus 183 Klassen der Grundschulen, Gymnasien und weiterführenden Schulen. Zwischen März und Juni des laufenden Jahres sollen an den Workshops 75 Schulen teilnehmen, ca. 5900 Schüler aus 235 Klassen.

Für das Programm will die Stadt 1 Million PLN ausgeben. Die Summe ist für zwei Semester vorgesehen - Sommersemester 2013/14 und Wintersemester 2014/15. Für die Schüler der Grundschulen und Gymnasien wird der Aufenthalt zu 100 Prozent bezuschusst. Für Schüler der weiterführenden Schulen beträgt der Eigenanteil 50 PLN.

Eliza Głowicka

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