Der Tradition der katholischen Kirche zufolge wurde die erste Krippe von Hl. Franz von Assisi erbaut. Er legte dort eine Figur des Jesuskindes und stellte neben ihm lebendige Tiere auf – einen Ochsen und einen Esel. Das war im frühen 13. Jh. im italienischen Dorf Greccio. Seit dieser Zeit werden Krippen regelmäßig vor den Kirchen, bzw. im Kircheninneren aufgestellt.
Krippen und Lebkuchen
Im Ethnografischen Museum kann man bis zum 31. Januar Weihnachtskrippen besichtigen, die von Schülern der niederschlesischen Schulen angefertigt wurden. Es gibt Krippen aus Keramik, Glas, Papier, Krepppapier, Filz, aus Nudeln, Salzteig und Lebkuchen sowie vielen anderen Materialien. Es ist bereits die 23. Wettbewerbsausstellung der Woiwodschaft für die schönste Weihnachtskrippe, organisiert vom Jugendkulturhaus „Śródmieście"; dem Kulturzentrum „Galeria Twórczości Plastycznej Młodych“ und dem Ethnografischen Museum in Wroclaw.
Das Ethnografische Museum besitzt in seiner Sammlung rund 250 solcher Formen, ein Teil von ihnen ist in der Ausstellung zu sehen. Wir sehen also das „Herz", das man meistens einem geliebten Menschen schenkte, das „Alphabet", des den Kindern zum ersten Schultag geschenkt wurde, oder das „Fatschenkind" als Geschenk für junge Eltern. Weitere Motive wie die „Dame" oder der „Engel mit Palme" gelten als Beispiele sehr dekorativer und aufwändig geschnitzter Formen. Lebkuchen in Pfeifenform wurden an ältere Menschen geschenkt, Lebkuchenhandschuhe an Freunde, Blumenkörbe aus Lebkuchen hingegen an geliebte Menschen. In der Ausstellung kann man auch Lebkuchenformen bewundern, die Genreszenen und Tiere – von Nutztieren bis hin zu exotischen - zeigen. Es gibt auch Formen mit religiösen Motiven – Huldigung der Drei Könige, Flucht nach Ägypten, Darstellungen der Heiligen, Engel. Wir sehen auch Truhen und Schilder der Lebkuchenzünfte und sogar die Rekonstruktion einer Küche aus dem 19. Jh. mit charakteristischer Anrichte sowie einen mit Lebkuchen geschmückten Christbaum.
Das Ethnografische Museum ist am 27. Dezember geöffnet, von 10.00 bis 16.00 Uhr.
Krippen aus der ganzen Welt
Aus Holz, Glas, Stein, Papier, Krakauer Krippen, Krippen aus Gras, auf einem Blatt oder Papierbogen. Über 130 Weihnachtskrippen aus der ganzen Welt kann man im Museum der Stadt Wroclaw bewundern. „Die Hirten kommen nach Bethlehem. Weihnachtskrippen aus der ganzen Welt" ist eine Ausstellung, die nicht nur eine Einführung in die Weihnachtszeit bildet, sondern auch den inhaltlichen Reichtum des bevorstehenden Weihnachtsfestes veranschaulicht. „Wir haben diese Ausstellung drei Jahre lang vorbereitet, diese Mysterien möchten alle in der Weihnachtszeit zeigen“, bemerkt Maciej Łagiewski, Direktor des Museums der Stadt Wroclaw.
Die Krippen aus der ganzen Welt haben nur eines gemeinsam - die Anwesenheit der Hl. Familie. Der Rest ist das Ergebnis der Zeit und des Ortes, an dem die Krippe entstand. „In der Ausstellung befinden sich Krippen aus der ganzen Welt, neben der einheimischen kann man auch solche sehen, die aus Missionsländern stammen“, sagt Magdalena Szmida-Półbratek, Kuratorin der Ausstellung. „Viele Krippen, die uns exotisch erscheinen, stammen auch aus den Sammlungen der polnischen Missionäre, die sie von ihren Missionsorten mitbringen“, fügt sie hinzu. Und so sehen wir statt der klassischen Krippe eine Jurte, eine dunkelhäutige Maria, schlitzäugigen Josef oder Jesus, neben dem ein kleiner Tiger liegt.
Die Ausstellung ist im Historischen Museum, Abteilung des Museums der Stadt Wroclaw zu sehen. Das Museum ist am 27. Dezember geöffnet, von 10.00 bis 18.00 Uhr.
In der Weihnachtszeit kann jede Gemeinde stolz ihre eigene Krippe präsentieren. Die berühmteste Krippe, die man nicht nur am Weihnachten, sondern das ganze Jahr über bewundern kann, ist die bewegliche Krippe in der Kirche Hl. Maria auf dem Sande.
Errichtet wurde sie vom mittlerweile verstorbenen Pfarrer Kazimierz Błaszczyk, Seelsorger der Taubstummen und Blinden. Die erste bewegliche Krippe erbaute er 1967 für hörgeschädigte und blinde Kinder. Jedes Jahr ergänzte er sie mit neuen Figuren, Spielzeugen und Puppen. Neben klassischen Hirten- oder Tierfiguren sehen wir dort jede Menge Spielzeuge. Wenn das Licht erlöscht und die Lämpchen der Krippe zu leuchten beginnen, bewegen sich Figuren in Volkstrachten, Karussells und Windmühlen, um sie herum rast eine elektrische Eisenbahn, die Windräder drehen sich, Micky Maus schlägt den Takt auf den Paarbecken. Es gibt auch Donald Duck und andere Helden der Zeichentrickfilme.
Die Krippe kann außerhalb der Messe besichtigt werden, in der Weihnachtszeit muss man mit Wartezeiten vor der Kapelle mit der Krippe rechnen.