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Die Kugeln haben die junge Frau zwei Mal getroffen: am Kopf und in den Brustkorb, als sie am Schreibtisch saß. Auf den schwarz-weißen Polizeifotos vom Tatort sieht man sehr genau, wo sie angeschossen wurde. – Aus den Prozessakten geht hervor, dass es sich um einen Mord im Affekt handeln müsste – sagt Prof. Maciej Trzciński, Leiter des Archäologischen Museums und Hochschullehrer für Kriminalistik an der Universität Breslau. – Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es in Breslau, wie auch heute, Fälle von Mord, Suizid, Kindstötung. Ihr Ausmaß ist vergleichbar mit der Anzahl der Verbrechen aus den heutigen Statistiken. Allerdings haben die Mörder öfters Feuerwaffen benutzt, da diese leichter als heute zugänglich waren.In der Ausstellung „Kriminelles Breslau“ (poln. Kryminalny Wrocław) im Archäologischen Museum werden Objekte aus den Beständen des Lehrstuhls für Gerichtsmedizin der Medizinischen Universität aus der Zeit 1908-1945 präsentiert.- Zusammengetragen wurden in diesem Zeitraum mehrere Tausend Objekte, Präparate, Körperteile, Dias mit Aufnahmen von Verbrecheropfern, Werkzeuge, welche die Mörder benutzt haben, sowie Bilder von Obduktionen der Leichen aus dem damaligen Institut für Gerichtsmedizin – sagt Dr. Tomasz Jurek, Leiter des Lehrstuhls für Gerichtsmedizin. – Die Sammlung diente vor allem didaktischen und Forschungszwecken. Die Bioethik steckte damals noch in den Kinderschuhen, heute wäre es undenkbar, auch für wissenschaftliche Zwecke, Leichenteile der Opfer aufzubewahren.Im Arsenal sieht man u.a. Gefäße mit Rückgradfragmenten, in dem eine Pistolenkugel stecken geblieben ist, Schädel mit Einschusslöchern oder durch den Mörder zerschlagen. In einem kleinen Kinderschädel erkennt man rund ein Dutzend Löcher, die von einem scharfen Werkzeug mit dreieckiger Spitze stammen. Es gibt Pistolen, Revolver, neben einem mit einem Säbel umgebrachten Mann ist ein Säbel zu sehen, neben einem zerschlagenen Schädel liegt ein schweres Tischlerwerkzeug, das der Mörder benutzt hat.Es gibt auch Fotos, Zeichnungen oder Präparate, die in Verbindung mit Selbstmord stehen, z.B. ein mumifizierter Kopf eines Erhängten.Prof. Maciej Trzciński betont: - Wir als Veranstalter der Ausstellung hatten nicht vor, das Publikum zu schockieren, sondern bei den Breslauern das Interesse für ein dunkles Kapitel der städtischen Geschichte zu erwecken, betrachtet aus der historischen, kulturellen und Sittenperspektive. Übrigens, die am meisten schockierenden Exponate und Diapositive werden in der Ausstellung nicht gezeigt, die sollen auch niemals öffentlich präsentiert werden.Die Veranstalter behalten sich vor: Die Ausstellung ist nur für Erwachsene bestimmt und die Objekte dürfen nicht fotografiert werden.Ein großer Teil der Ausstellung bezieht sich auf die Kriminalistik und die Polizeitechniken, die von den Ermittlern bis 1945 verwendet wurden. - Daktyloskopie, Identifizierung der forensischen Werkzeug- und Formspuren (Technik, die sich mit der Untersuchung der im Tatort hinterlassenen Spuren beschäftigt), waren bereits sehr hoch entwickelt und ihre Grundlagen haben sich bis heute nicht geändert – sagt Prof. Trzciński.Im Arsenal kann man auch das Messer der Guillotine betrachten, die für Hinrichtungen im Breslauer Gefängnis in der ul. Kleczkowska verwendet wurde. Seit 1935 wurden die Todesurteile mit dem Beil oder mit der Guillotine vollstreckt. Zwischen 1939 und 1945 wurden in Breslau ca. 800 Menschen guillotiniert, meistens könnte es sich bei ihnen um Opfer des Nationalsozialismus handeln, die aus politischen Gründen verurteilt wurden."Kriminelles Breslau". Ausstellung im Archäologischen Museum im Städtischen Arsenal (ul. Cieszyńskiego 9) ab 15. Mai bis 6 Juli.

wto

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