Laut Gesetz (Verordnung des Wirtschaftsministers vom 15. Januar 2007) ist die Heizperiode die "Zeit, in der die Wetterbedingungen die Notwendigkeit der ständigen Wärmezufuhr bedürfen, um die Innenräume warm zu halten". Es werden dabei allerdings weder der Anfang noch das Ende dieser Periode festgelegt. Alles hängt vom Wetter ab. In der Praxis werden die Heizanlagen im September oder im Oktober in Betrieb genommen und bleiben bis April oder sogar bis Mai angeschaltet. Man nimmt an, dass die Hausverwalter die Heizung einschalten, wenn die Außentemperatur mindestens drei Tage hintereinander unter 10 Grad fällt (in dieser Saison kam dies noch nicht vor), in den Wohnungen unter 16 Grad.
Ähnlich wie letztes Jahr beginnt der Herbst mild. Den Daten von Fortum – dem Eigentümer des städtischen Wärmenetzes zufolge – wurden im letzten Quartal des vorigen Jahres fast 10 Proz. weniger Wärme als im analogen Zeitraum im Jahr 2013 geliefert. Man muss allerdings sagen, dass der letzte Winter außergewöhnlich warm war. In der Heizperiode 2014/2015 brauchten die Einwohner Wroclaws 8 Proz. weniger Wärme als der Durchschnittswert der letzten drei Saisons. – „Im letzten Winter lag die durchschnittliche Außentemperatur sogar bei 5,6 Grad C“ – sagt Jacek Uhryn von Fortum. Der größte Wärmezufuhr - rund 50,8 Tsd. GJ – erfolgte am 28. Dezember letzten Jahres. Das war einer der kältesten Tage des vorigen Winters. Die Tagesdurchschnittstemperatur lag damals bei -6,7 Grad C.Ab Oktober 2014 bis März 2015 hat Fortum in das Netz von Wroclaw rund 5,3 Mio. GJ Wärme geliefert. Das sind eine halbe Million GJ weniger als der Durchschnittswert der letzten drei Saisons.
Die diesjährige Saison hat noch nicht richtig begonnen, jedoch die Hausverwaltungen sind schon bereit. – „Ich kann mich an eine Saison erinnern, in der wir Anfang September zu heizen anfingen und Mitte Mai die Anlagen abschalteten“ – bekommt man in der Wohnungsbaugesellschaft "Metalowiec" in Wroclaw zu hören. – „Wir beobachten das Wetter und freuen uns, dass der Herbst so warm beginnt.