Heute – am 3. Mai – feiern wir 15 Jahre nach der Geburt des Geocachings. Das Spiel des Boxenversteckens verdanken wir dem amerikanischen Präsidenten Bill Clinton, der die Nutzung des GPS auch für normale Bürger, nicht nur für Soldaten, zugelassen hat. Der erste Cache wurde nämlich am 3. Mai 2000 versteckt. Ihre Koordinaten sind N 45 17.460 W122 24.800. Nach Polen kam das Spiel zwei Jahre später. Bisher wurden auf dem Gebiet unseres Landes mehrere Tausend Caches versteckt.
Wie wird man zum Entdecker
- „Vor jedem Urlaub sehen wir im Internet nach, wo in der Gegend, in die wir fahren, eventuell Caches zum Entdecken gibt“ – erzählt Frau Agnieszka. – „ Mithilfe von Geocaching besichtigten wir Kroatien, das polnische Pommern und entdecken auch Wroclaw. Bevor wir mit dem Suchen beginnen, bereiten wir Kleinigkeiten vor – Schlüsselanhänger, kleine Figuren, Buttons, Bänder, die wir in den entdeckten Cache legen.
Um Schatzsucher zu werden, braucht man nur einen Smartphone und eine App mit GPS, die man aus dem Internet herunterladen kann. Die Apps werden u.a. auf der Seite http://www.opencaching.pl beschrieben
Geocaching ist ein Geländespiel, bei dem man Boxen (Caches) sucht, die andere Fans von Geocaching versteckt haben. Behilflich sind dabei die Koordinaten GPS, Beschreibung und eventuelle Hinweise über den Versteckort. Karten mit aufgetragenen Caches findet man auf Seiten http://www.opencaching.pl (Polen) oder www.geocaching.com (Weltweit).
Verstecken Sie ihren eigenen Schatz
Jeder Cache ist ein gesicherter, wasserfester Behälter, mit kleinen Geschenken und einem Tagebuch, in dem die einzelnen Schatzsucher ihre Entdeckungen verzeichnen. Im Behälter kann sich alles befinden, was hineinpasst. Werbekugelschreiber, Leuchtbänder, Kuscheltiere, Schlüsselanhänger, Musik-CD, Parfümproben, Bälle, Kugeln, kleine Figuren, Zinnsoldaten etc. Der Finder kann sich aus dem Cache etwas aussuchen, vorausgesetzt, er lässt etwas für den Nachfolger. In dem Cache befindet sich auch ein Logobook – spezielles Tagebuch, in das man seinen Namen oder Nicknamen, Datum der Entdeckung sowie was wir entnommen und hingelegt haben, notiert. Man sollte auch einen Eintrag in das Onlinetagebuch machen. Aus dem Tagebuch erfahren wir, wer den Cache vor uns entdeckt hat und wann.
Cache suchen aber nicht kaputtmachen
Manchmal ist der Cache schwer zu finden. Er ist gut versteckt, am schwer zugänglichem Ort, in dem keiner mit ihm rechnen würde. Die Caches haben deshalb festgelegten Schwierigkeitsgrad von 1 bis 5, wobei 5 der schwierigste ist. Für deren Suche braucht man mitunter Spezialausrüstung (z.B. Geländewagen, Seile oder Taucherausrüstung), gute Kondition und Fachwissen. Die Hinweise findet man auf der Internetseite. Diejenigen, die den Cache angelegt haben, raten z.B., dass man gute Wanderstiefel, Taschenlampen oder Spaten mitnehmen soll.
Es gibt auch Caches in der direkten Innenstadt. Um sie zu finden, muss man eine Zeit wählen, in der es am jeweiligen Ort nicht allzu viele Passanten oder Touristen gibt. Wir dürfen den Cache nämlich nicht kaputtmachen – wir entdecken ihn so, dass keine unerwünschten und fremden Menschen davon etwas erfahren.
- „Ich weiß noch, als wir nach einem Cache in der Wand einer alten Kirche in einem malerischen Ort an der Adriaküste suchten“ - erinnert sich Frau Agnieszka. – „Wir haben es drei Mal versucht. Und schließlich sind wir nachts hingegangen, als es keine Spaziergänger und Touristen dort gab. Es hat geklappt!
Wenn man sein Abenteuer mit Geocaching beginnt, sollte man mit leichteren Caches anfangen, für die Schwierigeren kommt noch Zeit.
Es gibt sie, bloß wo?
Die Caches gibt es im Prinzip überall, auf der ganzen Welt – in den Parks, Bunkern, in Stadtzentren und am Stadtrand. An historischen Orten und völlig überraschenden Lokations. Sie unterscheiden sich durch Größe, Inhalt und Versteckort. Es gibt Caches, die man nur an einem bestimmten Tag, während eines speziellen Events öffnen kann.
Die Suche nach Caches an scheinbar leicht zugänglichen Orten erfordert viel Kopfarbeit. – „Wir haben mal einen Cache auf einer bekannten Brücke in Wroclaw gesucht“ – erzählt Herr Tomek. – „Wir haben die ganze Brücke durchwandert, uns durch die Brüstung gelehnt, sogar zum Fluss heruntergegangen, um unter der Brücke zu suchen und nichts. Nach stundenlangem Suchen haben wir die Box mit dem Schatz an dem wohl überraschendsten Ort gefunden, wo wir eigentlich gar nicht suchen wollten.
Es gibt auch Caches, die es physisch nicht gibt, also virtuelle Caches. Es sind keine Boxen mit Tagebuch im physischen Sinn. Wenn man nach ihnen sucht, muss man besonders gut aufpassen und sicht so viel Details wie möglich aus dem Bereich der GPS Koordinaten zu merken. Auf diese Weise kann man die Fragen des Besitzer der Box beantworten und das Passwort für das Internet-Login zum Cache bekommen.
Ein Cache - Event dient der Veranstaltung eines Treffens der Geocacher an einem Ort. Einen mobilen Cache verlegt jeder neue Finder an einen anderen Ort (er muss im Internet die Koordinaten der Box bekanntgeben). Es gibt auch Caches, die aus mehreren Etappen bestehen - Multicache, bei denen man amn jedem Ort die Koordinaten des nächsten findet. Manchmal muss man, um die Koordinaten zu bekommen, ein Rätsel lösen, die Fenster des jeweiligen Gebäudes zählen oder eine Matheaufgabe lösen.
Entdecken und Besichtigen
Das polnische OpenCaching – ist im Gegensatz zu einigen internationalen Diensten kostenlos. Wir finden dort eine Datenbank mit Caches, Tipps, wie man einen eigenen Cache anlegt und wie man sucht. Es gibt auch jede Menge Ratschläge zum Thema GPS-Geräte, Apps für Smartphones. Wir sollten uns auch mit den Regeln der Geocacher vertraut machen.
Wroclaw ist auch eine Geocacher-Stadt. man braucht nicht weit zu suchen, um einen Cache zu finden. Auf diese Weise kann man z.B. die Stadt besichtigen. Unter den GPS- Koordinaten versteckt wurden das Wappen Wroclaws, ein Cache im Garten von Ossolineum, es gibt auch einen Cache in der Nähe der Universität Wroclaw, auf pl. Biskupa Nankera, auf dem Ring, im ehemaligen Stadtgefängnis und an vielen anderen Orten.
Man sollte einfach mit dem Suchen anfangen und die Stadt besichtigen, weil jeder Cache über eine Beschreibung und Informationen über Sehenswürdigkeiten, Attraktionen und Wissenswertem verfügt.
Informationen zum Geocaching finden Sie:
Wörterbuch des Geocachers (polnisch)
keszer - Cacher, Schatzsucher, der nach Boxen sucht
skrzynka (kesz, geocache, cache) – Cache, versteckte Box mit Tagebuch der Besuche und Schätze. Meistens sind es Plastikbehälter, Tee- oder Keksdosen. Lebensmittelboxen, Glasbehälter, Behälter für Fotofilme etc.
Logbook - Besuchertagebuch; Notizbuch, in dem sich jeder weitere Finder eintragen kann.
kordy - Koordinaten der Box.
log - Eintragung des eigenen Caches im Cachingservice; Kommentar, Hinweis.