Klangforum Wien
(Freitag 3. Oktober, um 18.00 Uhr, Breslauer Philharmonie, Tickets 25-40 PLN)
Gründe, um das Konzert zu besuchen? Mindestens zwei. Erstens – das Ensemble, zweitens – eines der Werke. Das Ensemble ist nämlich das legendäre Klangforum Wien, das sich auf die Interpretation der Musik der Gegenwart spezialisiert. Mit Präzision und Engagement, die der echten Meister würdig sind, sowie auf eine Art, welche die Werke der zeitgenössischen Künstler überzeugend klingen lässt. Unter den Werken befindet sich natürlich die Interpretation von "Not I" von Agata Zubel (sie ist Mitveranstalterin), einer Komposition, die mit dem Preis Polonica Nova bei der ersten Staffel dieses Wettbewerbs ausgezeichnet wurde. – Ein geniales Werk, maßgeschneidert – was die für seine Darbietung notwendigen Mittel betrifft – auf die immensen Möglichkeiten der Autorin und daher der Erfolg - betonte Marek Zwyrzykowski vom Programm 2 Polskie Radio, einer der Juroren des Wettbewerbs Polonica Nova. Man sollte sich mit eigenen Ohren überzeugen.
Oper "Angels in America" von Peter Eötvös
(Freitag, 3. Oktober und Samstag 4. Oktober, um 20.00, Breslauer Oper, Tickets 20-200 PLN)
Eine Oper, deren Libretto auf das umstrittene Stück des amerikanischen Autors Tony Kushner zurück geht. Die Fans erinnern sich an die "Angels in America" aus der Serie von HBO mit Starbesatzung (Al Pacino, Meryl Streep), und einige wenige (denen es gelang, ein Ticket zu kaufen) an das Stück von Krzysztof Warlikowski (ebenfalls mit exzellenten Schauspielern). Diesmal steht allerdings die geniale Musik des ungarischen Komponisten Peter Eötvös im Vordergrund. Die Inszenierung wurde durch den vom Meister persönlich ausgesuchten Regisseur Andràs Almàsi-Tóth vorbereitet, der Regisseur versichert dabei, sein Ziel liege nicht daran, den Skandal in den Vordergrund zu stellen (Die Protagonisten des Stück sind Schwule und eines der Hauptmotive die AIDS-Epidemie, die in den 80er Jahren Amerika erschütterte). Man muss sich einfach selbst überzeugen.
Siren Chants - Konzert für zwei Schiffe und hundert Schiffssirenen
(Samstag, 4. Oktober, um 21.00, Bulwar Włostowica, Eintritt frei)
Singende Sirenen – in der Mythologie verführten sie die Seeleute und heute tun sie es mit den Breslauern. Auf jedem Schiff wird es 50 Sirenen geben (allerdings mechanische - Schiffssirenen), die Autoren - Christoph Schlaeger und Mirjam Smit nutzten dabei die Möglichkeiten, die ihnen die Lage Breslaus – des Venedigs des Nordens bietet. Die Oder wird dabei zu einem der Stars des Abends und das Publikum lauscht die Rufe der Sirenen vom Ufer aus – dem Boulevard Bulwar Włostowica. Der Eintritt ist frei, es lohnt sich deshalb, hinzugehen.
Peaches
(Freitag, 10. Oktober, 22.00, Klub Eter, Tickets 60, 80 PLN)
Hier reicht nur ein Wort - Peaches. Den Fans sagt es alles. Für nicht Eingeweihte – eine kanadische Sängerin, die es liebt, mit dem geschickten Gebrauch der Genderthematik für Skandale zu sorgen. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, das zeigen die deftigen oder doppeldeutigen Titel ihrer Alben und Songs, die herausgeschriene Wahrheit über Mann und Frau. In Breslau wird wohl ruhig zugehen, die Sängerin kennt schon die Stadt, besucht sie nicht das erste Mal. Es ist bekannt, dass sie das Material der neuen, noch nicht veröffentlichten Platte vorführen wird.
Sławomir Kupczaks Sinfonie für 100 Motorräder
(Samstag, den 11. Oktober, pl. Zielińskiego – ehemaliges Marktgelände, 16.00, Eintritt frei)
Ein Werk, konzipiert für eine E-Gitarre, Schlagzeug, Elektronik und 100 Motorräder (geplant ist auch ein solo für einen Motorradfahrer mit Akrobatikelementen!). Die Motorradfans, die zu den Proben und später zum Konzert kamen, stammen aus mehreren Klubs, vor allem aber aus dem Akademischen Motorradklub Apanonar, der die Aktion koordiniert. Neben den Motorradfahrern hört man im Werk die E-Gitarre (gespielt von Andrzej Nowak, Frontmann der Band Złe Psy sowie Gitarrist und Gründer der Band TSA), Schlagzeug und Elektronik. Es ist eine völlig andere Zusammensetzung als das Orchester, für das Sławomir Kupczak seine I Sinfonie komponierte. – Jetzt ist die Herausforderung sogar größer – der Autor hat daran keine Zweifel. Auf dem Platz Zielińskiego werden sich die Breslauer überzeugen, dass es sich durchaus lohnt, die Herausforderung anzunehmen und das Konzert der Motorräder zuhören. Zumal die Veranstaltung kostenlos ist.
Magdalena Talik