Pelz, Ohren, Schnurrhaare, Nase und natürlich der Schwanz! Pelzige Elektroautos (Melex), die in der Stadt unterwegs sind, lassen sich kaum übersehen. Sie ziehen die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich, auf die die Tierautos wie ein Magnet wirken, und auch der Erwachsenen, die sich zwar schon an die Melex in der Stadtmitte Breslaus gewöhnt haben, jedoch ein Fahrzeug, das bellt und miaut, immer noch für eine Besonderheit halten.
Und alles "just for fun", sagen die Ideengeber.
"Dog goes around"
Die Melex-Tiere haben sie selbst gebaut, mit Hilfe der Nachbarn.
- Alle hier haben uns ermuntert, Kleber und Bänder vorbeigebracht. Die Einwohner aus der Umgebung klopften gegen die Fensterscheibe der Werkstatt und drückten uns die Daumen – sagt Krzysiek Grześków, einer der Schöpfer der Melex-Tiere. – Den Hund und die Katze haben wir etwa zwei Wochen gebaut, für jedes Fahrzeug haben wir dabei rund 11 laufende Meter Kunstpelz verwendet. Dann haben wir die Schnurrhaare, Nasen und Zungen befestigt und da sind sie – erzählt er. – Wir müssen an ihnen noch arbeiten, denn wir sind zwar am 1. Juni in die Stadt losgefahren, es gibt jedoch noch Einiges, was verbessert werden muss – gibt er zu.
- Momentan ist zwar eine ziemlich heiße Zeit, weil die Prüfungen noch laufen und wir studieren noch, aber ab Juli legen wir richtig los und werden endlich unsere Ideen in die Tat umsetzen - versichert Aneta Tarczyńska aus dem ideenreichen Trio. – Momentan kann man sagen, dass der Hund und die Katze gut angekommen sind. Die Kinder sind verrückt nach ihnen und die Erwachsenen lächeln bei ihrem Anblick. Und wenn dazu noch aus den Lautsprechern ab und zu Bellen oder Miauen ertont, ist es großartig - lacht Aneta.
"Cat knows his way"
Ideen gibt es wirklich jede Menge und die ganze Zeit kommen neue hinzu. Sogar während dieses Interviews sind einige neue Pläne entstanden.
- Wir möchten zum Beispiel in beiden Fahrzeugen GPS einrichten und eine spezielle App für die Smartphones "FINDE DEN HUND" "FINDE DIE KATZE" entwerfen, damit die Leute die Melex in der Stadt suchen können. Und wer sie findet, kann zum Sonderpreis eine Spazierfahrt machen - sagt Krzysiek.
- Das Wichtigste ist, dass wir uns nicht auf Touristen konzentrieren wollen, sondern auf normale Stadtbewohner, deshalb möchten wir, dass unsere Strecken für sie attraktiv sind - sagt Marika Mielec. – Denn es ist klar, dass für jemanden, der hier wohnt, ein Ausflug zur Jahrhunderthalle oder zum Dom nichts Außergewöhnliches ist.
- In Breslau gibt es noch viele "unentdeckte Orte " und dorthin möchten wir auch die Menschen bringen – fügt Krzysiek hinzu. - Wir überlegen auch, dass die Leute, die zu uns kommen, uns selbst sagen könnten, was sie sehen möchten und wir geben ihnen Tipps, welche Route man am besten nehmen soll.
Denn es geht doch um ein Lächeln!
Die meisten Menschen haben vermutlich (ich gebe zu, dass auch ich dazu gehörte) beim Anblick der fahrenden Pelzfahrzeuge gedacht "O! Superwerbetrick! Es geht wohl darum, Kunden anzulocken und Geld zu verdienen". Allerdings nach dem Gespräch mit den drei so sympathischen jungen Menschen, die die Melex-Tiere gestaltet haben, bin ich mir fast sicher, dass, würde das Elektroauto keinen Strom brauchen, der Geld kostet, sie am liebsten die Leute kostenlos fahren würden.
- Ich habe früher als Melex-Fahrer gearbeitet und mich irgendwann entschlossen, in ein eigenes Fahrzeug zu investieren und dabei von der schon etablierten "Melex-Route" etwas abzuweichen - sagt Krzysiek. – Dann kam auch total spontan die Idee, sie etwas umzugestalten, damit sie den Blick auf sich lenken und ein Lächeln im Gesicht entstehen lassen. Und so sind wir auf den Hund – und auf die Katze - gekommen!
Warum Tiere?
- Tja, ich weiß nicht, ob jemand beim Anblick eines Panzers lächeln würde... Dennoch möchten wir es ständig entwickeln, verbessern und erweitern – fügt Krzysiek hinzu.
- Ich träume zum Beispiel davon, dass irgendwann, vielleicht in ein paar Jahren, andere Melex-Fahrer unserem Beispiel folgen und plötzlich wird Breslau voll von Melex-Raupen oder Elefanten, das wäre doch ein Ding! - lacht Aneta. – Und dazu noch die Gespräche auf den Stellplätzen für Elektroautos, ob man vielleicht nicht einen neuen Fuß für sein Melex kaufen sollte – lacht sie.
Mehr Ideen für die Besichtigung Breslaus finden Sie HIER.
ulaj