- „Schon bald, am 15. August jährt sich zum 95. Mal der Tag der Schlacht von Warschau, die auch als das Wunder an der Weichsel bezeichnet und heute als der Tag der Polnischen Streitkräfte gefeiert wird. Aus diesem Anlass sollte man sich anschauen, wie sich die polnische Uniform im Laufe der Jahre verändert hat“ – sagt Dr. Maciej Łagiewski, Direktor des Museums der Stadt Wroclaw. – Früher waren die Uniformen viel repräsentativer, heute sind sie weitgehend vereinfacht. In der Ausstellung kann man auch die Evolution der „Rogatywka“, der polnischen Eckenmütze verfolgen. Sie wurde früher von fast allen Soldaten aller Formationen getragen, von den Ulanen sowie von den Aufständischen des 19. Jh. Als ein Teil der Uniform der polnischen Streitkräfte kehrte sie nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit zurück“- erzählt Direktor Łagiewski.
Das älteste Exponat der Ausstellung ist ein Mantel nach dem Muster Nr. 19, der kraft der "Anordnung der Feldkleidung der Polnischen Streitkräfte" von 1919 eingeführt wurde, das jüngste – eine Jacke der Felduniform in der Wüstentarnung, getragen von Oberstleutnant Artur Domański während der Stabilisierungsmission in Irak im Zeitraum Juli 2004- Februar2005.
- „Es ist nun mal so, dass die Uniformen, die bestimmten Personen gehörten, für das größte Interesse sorgen, deshalb haben wir die Namen ihrer Besitzer beigefügt“- erklärt Dr. Łagiewski. – „Bei vielen handelt es sich um Geschenke der Soldaten im Ruhestand bzw. deren Familien.
"Die Lemberger Uhus" in der Schlacht um England
Die kostbarsten Stücke der Ausstellung und zudem fast vollständig erhalten sind die Uniformen der polnischen Piloten, die in den Polnischen Luftstreitkräften in Großbritannien kämpften, sie wurden vom Museum 2015 erworben. Die RAF-Uniformen haben doppelte Abzeichnungen - polnische und britische. Polnisch sind die Applikationen auf dem Kragenspiegel, während sich auf dem Ärmelband die britischen Dienstgrade befinden“ – zeigt Dr. Cieśla. Wir sehen u.a. den Mantel des Kapitäns Navigators Stanisław Sadowski aus der 307. Nachtjägerdivision der "Lemberger Uhus".
- „Eine vollständige Uniform besteht aus der Mütze, dem Hemd, der Jacke, der Hose und den Schuhen. Die Flieger der RAF bekamen auch Koffer mit der Aufschrift "Polish Air Forces" für die Uniformen. Ein solcher Koffer ist ebenfalls in der Ausstellung zu sehen“- erzählt Dr. Mariusz Cieśla, Kurator der Ausstellung und Leiter des Militärmuseums.
Wir sehen auch Uniformen der polnischen Soldaten, die während des Zweiten Weltkrieges in der englischen Armee kämpften. Die berühmten battle dresses mit Aufschrift "Poland" am rechten und linken Arm, sowie die Uniformen des II Korps, mit einem Schild mit Kreuz gekennzeichnet. – "Es war das Zeichen der Soldaten, die in der Schlacht von Monte Cassino kämpften" - sagt Dr. Cieśla.
Stichtarn, Flecktarn, Camouflage
In der Ausstellung sehen wir auch Uniformen der Soldaten der Polnischen Volksarmee. – „Man muss kein Experte für Textilien sein, um sofort zu erkennen, dass diese Uniformen qualitativ schlechter sind“ - zeigt Dr. Cieśla.
Man kann sich auch aus der Nähe die Uniformen der Generäle der Garnison Wroclaw anschauen. Es gibt dort u.a. die Galauniform des Divisionsgenerals Jan Kuriata, Oberbefehlshabers der Schlesischen Militärregion, die Galauniform des Brigadengenerals Leszek Kozłowski, Kommandant –Rektors der Höheren Offiziersschule der Mechanisierten Infanterie in Wroclaw, der sog. "Zmech".
- „Es gibt außerdem die bis vor Kurzem verwendeten Felduniformen aus Tarnstoff, die u.a. als Stichtarn, Flecktarn oder Camouflage bezeichnet werden, bzw. die seit 1993 bis heute in Polen benutzten Flecktarnarten - sagt Dr. Cieśla. – „Diese Ausstellung ist eine kurze Monografie der polnischen Uniform, alle Stücke stammen dabei aus unseren Beständen.
Die Ausstellung vervollständigen die Abzeichen der Truppen und Militärschulen des polnischen Heeres von den 20er und 30er Jahren des 20. Jh. bis heute.
Ausstellung "Uniform des polnischen Soldaten. Aus den Beständen des Militärmuseums (Abteilung des Museums der Stadt Wroclaw)" geöffnet vom 8. August 2015 bis 20. März 2016. Die Ausstellung ist kostenpflichtig: Ticket normal 10 PLN, ermäßigt 7 PLN. Muzeum Militariów, Arsenał Miejski, ul. Cieszyńskiego 9, 50-136 Wrocław