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  4. Chopin, Brahms, Wagner. Komponisten, die Wrocław besuchten

Diese Namen kennt und liebt heute die ganze Welt - Chopin, Weber, Brahms, Wagner, Strauss. Wenige Einwohner Wrocławs wissen, dass sie alle ihre Heimatstadt besuchten und sich gut an sie erinnern konnten. Chopin erwähnte sie in einem Brief, Weber begann hier eine Oper und Brahms komponierte die "Akademische Ouvertüre" zu Ehren der Universität. Welche Wege gingen hier die großen Meister?

Chopin hatte keine Lust, Wrocław zu verlassen

Das erste Mal besuchte er unsere Stadt zwischen Juli und August 1826, auf dem Weg nach Bad Reinerz (Duszniki-Zdrój). Er bekam von seinem Warschauer Professor Józef Elsner eine strategische Aufgabe – er sollte Briefe an dessen zwei Freunde überbringen. Der erste war Domkapellmeister Joseph Ignaz Schnabel, der andere der Organist in der St. Elisabethkirche Friedrich Wilhelm Berner. Es ist bekannt, dass es ihm auf der Hinfahrt in den Kurort nicht gelungen war, die Briefe abzugeben, jedoch als die Familie Chopin auf dem Heimweg war, traf sich Fryderyk mit den beiden Herren, vor Schnabel spielte er auch im Dom. Das dritte Mal besuchte der Komponist Wrocław als Neunzehnjähriger, im September 1829. Wir wissen, dass er gemeinsam mit seinen Freunden Ignacy Maciejowski und Alfons Brandt im Gasthof "Rautenkranz" ("Ruciany wianek") in der ul. Oławska wohnte.

Ul. Oławska Ansicht von 1826

Die meisten Informationen liegen uns aber über den vierten und zugleich letzten Besuch Chopins Anfang November 1830 vor. Er übernachtete damals zusammen mit seinem Freund Tytus Wojciechowski im Gasthof "Zur Goldenen Gans" ("Pod złotą gęsią") in der heutigen ul. Ofiar Oświęcimskich (dieser lag näher der ul. Szewska), ging ins Theater, mietete sich einen Kutscher, der ihn u.a. zum Ring und auf die Dominsel brachte. Er ließ sich auch zu einem Konzert im Hotel Polski in der heutigen ul. Biskupia überreden, spielte und nach dem Auftritt beschwerte er sich in einem Brief, "er nahm dafür nichts außer einem Bouillon", beobachtete dann mit Belustigung die Tänze, das heißt die "plumpen deutschen Sprünge". Die Eindrücke von Wrocław mussten jedoch sehr angenehm sein, denn er schrieb seiner Familie: "Ich hatte nicht allzu große Lust, Wrocław zu verlassen". Heute gehört unsere Stadt zu den wenigen, in denen Chopin ein öffentliches Konzert gab (er gab davon in seinem Leben nur etwa 30!).

Jugendlicher Weber als Kapellmeister des Stadttheaters

Heute ist Carl Maria von Weber weltweit als der Schöpfer der deutschen Nationaloper "Freischütz" und ein genialer Komponist berühmt, der seine große Karriere in Wrocław begann. Genau am 11. Juli 1804 wurde er zum Kapellmeister des Stadttheaters (damals an der Kreuzung der heutigen ul. Oławska und ul. Piotra Skargi) ernannt. Er war damals gerade Mal 18 Jahre alt! Aus den Quellen ist es bekannt, dass sein zweijähriger Aufenthalt in Wrocław und die Arbeit mit dem dortigen Orchester das Niveau der Truppe deutlich verbesserte. Weber war für seine Genauigkeit bekannt und führte viele Änderungen ein, speziell im Bezug auf die Aufstellung des Orchesters, was für dessen Klang von Bedeutung war. Die erste Premiere, die er vorbereitete, war "La clemenza di Tito" von Mozart. Auch die Eingebung verließ ihn nicht während des Aufenthaltes in unserer Stadt, die damals über 60. Tausend Einwohner zählte. Hier begann er die Oper "Rübezahl" und das Publikum hatte die Gelegenheit, die Ouvertüre und ein Fragment eines der Chöre zu hören.

Eine Tafel mit dem Portrait Carl Maria Webers befindet sich an der Wand des 9. Allgemeinbildenden Lyzeums (IX Liceum Ogólnokształcące)/fot. Tomasz Walków

Als einer der Gründe für den Verzicht auf die Stelle war die Tatsache, dass er nicht genug Zeit hatte, um sich dem Schreiben der Werke zu widmen, mit seinen Aufenthalt in der Stadt verband er jedoch gute Erinnerungen. "Die Berufung für die Stelle des musischen Direktors in Wrocław eröffnete für mich einen Bereich, mein Wissen zu bereichern. Ich schuf ein neues Orchester und einen neuen Chor" – erinnerte er sich. Die Bewohner Wrocławs vergaßen ihn nicht und verfolgten mit Aufmerksamkeit seine Karriere. Beweis? Die Premiere des "Freischützes" erfolgte in Wrocław schon 1821, kurz nach seiner Berliner Uraufführung.

Johannes Brahms als Doktor honoris causa der Universität von Wrocław

Diese Ehre kam dem großen Meister nur ein Mal im Leben und ausgerechnet in Wrocław zu! Alles dank Salomon Kauffmann, dem Großvater des berühmten Wissenschaftlers Max Born. Denn dieser reiche Unternehmer, der in Wrocław einen künstlerischen Salon führte, überzeugte gemeinsam mit dem Philosophen Wilhelm Dilthey die Leitung der Universität von Wrocław, Johannes Brahms den Ehrendoktortitel zu verleihen ("Johani Brahms Holsato artis musicae severioris in Germania nunc principi"). Dies geschah am 14. März 1879 und anlässlich dieser Feierlichkeit komponierte der Meister die "Akademische Ouvertüre", die bis heute von Orchestern gespielt wird. Ihre Uraufführung erfolgte im Januar 1881. Damals auch schrieb Brahms in das Poesie-Album Kauffmanns Tochter Margarethe die ersten zwei Takte des Stücks. Das Heft ist erhalten geblieben, es befindet sich heute in der Bibliothek von Edinburgh.

Die ersten zwei Takte der "Akademischen Ouvertüre" schrieb Brahms in das Poesie-Album der Mutter von Max Born

Brahms besuchte Wrocław jedoch öfters. Man hat ausgerechnet, dass sogar acht Mal (zwischen 1874 und 1886). Das erste Mal sorgte er im Jahr 1874 für eine große Begeisterung des Publikums, als er sein eigenes Klavierkonzert D-Moll spielte. Sein Biograf erinnert sich deutlich an die Probe vor dem Konzert in Wrocław, bei der Brahms "wie ein Löwe mit den Fingern gegen die Tasten des Klaviers schlug ". Wir wissen, dass 1878 der Meister an der Wiedereröffnung des restaurierten Springer-Saals anvesend war (in der heutigen ul. Piłsudskiego), der seitdem als das Konzerthaus von Wrocław bezeichnet wurde und sogar für 1200 Besucher Platz bot. Er spielte auch im Oratorium Marianum, dem Musiksaal der Universität von Wrocław.

Wagner bricht die Popularitätsrekorde

Ewa Michnik war nicht die reste, die mit ihrer Inszenierung des "Nibelungenrings", der Tetralogie Wagner, die Tausende von Besuchern anzog, den Appetit auf die Musik des deutschen Meisters erweckte, denn die Bewohner Wrocławs liebten ihn schon immer. In der 2. Hälfte des 19. Jh. sorgten seine Werke für großes Interesse. Bevor der Komponist 1863 nach Wrocław kam, hatten hier schon sein "Tannhäuser", "Der Fliegende Holländer " oder "Lohengrin" Premiere gefeiert. Der nicht besonders große, jedoch charismatische Richard Wagner kam zu uns im Dezember und am 7. dieses Monats dirigierte er ein Spezialkonzert, in dessen Programm Fragmente seiner Dramen, u.a. das Liebeslied aus "Tristan und Isolde" aufgenommen wurden. Bis zum Ende des 19. Jh. bildeten seine Dramen und Opern einen wesentlichen Teil der im Stadttheater gespielten Stücke.

Foto Richard Strauss', der in Wrocław mit Begeisterung empfangen wurde

Strauss bedankt sich bei den Bewohnern Wrocławs

Der deutsche Meister Richard Strauss (nicht mit "diesen Strauss’" verwandt), Schöpfer der Opern "Rosenkavalier" oder "Salome" sowie der großen symphonischen Gedichte besuchte ebenfalls regelmäßig Wrocław, obwohl die Kenntnisse über diese Besuche eher spärlich sind. Wir wissen allerdings, dass die Premiere seiner "Salome" im Februar 1906 im Stadttheater von Wrocław (die heutige Opera Wrocławska) in die Geschichte einging. Geniale Inszenierung und die lebhafte Reaktion des Publikums veranlassten Strauss, seine Dankbarkeit auszudrücken. Er verfasste sogar ein von Lobessprüchen erfülltes Dankschreiben an die "Schlesische Zeitung".

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