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Bierkneipen Wroclaws in der Volksrepublik Polen [FOTOS]

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Sie hatten Stammgäste und unvergessliche Atmosphäre. Wir zeigen Bierkneipen Wroclaws aus den 70er Jahren, als das Motto "piwko z rana jak śmietana" (deutsch in etwa: Bier am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen) in aller Munde war.

Bierkneipen Wroclaws in den 70er Jahren auf den Bildern der Fotografen Stanisław Kokurewicz und Zbigniew Nowak. Es ist ein Teil der Fotosammlung des Zentrums "Pamięć i Przyszłość" (Erinnerung und Zukunft). Sehen Sie mehr Fotos auf Facebook: Nie-zapomniany Wroclaw (Unvergessenes Wroclaw).

Wie der Historiker Dr. Jarosław Maliniak aus Wroclaw bemerkt, galt das Trinken in der Volksrepublik Polen über Jahre hinweg als eine echte Plage, die ihren Höhepunkt in der Mitte der 70er Jahre des 20. Jh. erreichte. In diesem Jahrzehnt trank ein statistischer Pole 8,6 l reines Alkohol pro Jahr. Ein Maß Bier auf dem Weg zur Arbeit (oder während der Arbeit) galt damals als völlig normal.

Bierkneipe „Za Zajazdem" am pl. Kromera, Mai 1976, Foto Stanisław Kokurewicz / Ośrodek "Pamięć i Przyszłość"

- „Die Kneipe „Za Zajazdem" am pl. Kromera öffnete schon um 6 Uhr früh ihre Tore“ - sagt Dr. Jarosław Maliniak. – „Nur wenige Minuten später gab es schon jede Menge Kunden. Die Hälfte von ihnen waren auf dem Weg zur Arbeit, bedrängten deshalb die anderen, sie am Ausschank vorzulassen. Meistens waren es Angestellte. Nachmittags bildete sich vor dem Kiosk eine meterlange Wartschlange. Alltägliche Streitigkeiten und Schlägereien dauerten bis spät in die Nacht und verlegten sich oft auf das benachbarte Marktgelände.“

Bierkneipe "Karłowiczanka", Mai 1976, Foto Stanisław Kokurewicz / Ośrodek "Pamięć und Przyszłość"

Jarosław Maliniak zählt auf, dass die berühmte Karłowiczanka in der ul. Zawalna ihr Biergarten um 8.00 Uhr aufmachte. Zahlreiche Kunden "kurierten" hier seit dem frühen Morgen ihre nächtlichen Besäufnisse. – „Die Bardame gab vorschriftsmäßig je zwei Maß pro Kunde aus, doch für ihre Bekannten gab es drei pro Nase. Ohne Scheu nahm man dort auch Hochprozentiges zu, zu dem Bier quasi als eine Art Festiger galt".

Betrunkener Altpapier- und Metallsammler, 1973, Foto Stanisław Kokurewicz / Ośrodek "Pamięć i Przyszłość"

- "In der Bierkneipe an der Brücke Zwierzyniecki, die zwischen 10.00-18.00 Uhr geöffnet war, konnte man meistens Studenten aus nahegelegenen Studentenwohnheimen oder Arbeiter treffen. Auch dort gab es öfters mal Zoff, so dass den Passanten nicht selten fast die „Ohren abfielen" – sagt der Historiker aus Wroclaw.

Schlange an der Bierkneipe in der ul. Grabiszyńska, nicht weit von der Kreuzung mit ul. Zaporoska, August 1975, Foto Stanisław Kokurewicz / Ośrodek "Pamięć i Przyszłość"

- „Das „Gehege“ für die Biertrinker an der Bar Wroclawski in ul. Kościuszki wiederum war schon ab 8.00 Uhr früh im Betrieb. Das dreckige, mit Maschendraht umzäunte Gelände schreckte sowohl die Passanten als auch zufällige Fans des goldbraunen Getränks ab. Die Bierkneipe Piastowska in der ul. Poniatowskiego war tagsüber wesentlich ruhiger, doch abends ging es auch hier schlimm zu. Im Angebot gab es mehrere Biersorten, die jedoch allesamt warm waren“ - sagt Jarosław Maliniak und fügt hinzu, dass es im Pavillon an der Kreuzung der ul. Grabiszyńska und Zaporoska gleich zwei Bierkneipen gab. Täglich konnte man dort massenweise den stark angetrunkenen Gestalten begegnen. 1976 wurde der Pavillon allerdings geschlossen. In Sołtysowice eröffnete eine Gastronomische Behindertenkooperative 1976 das Restaurant "Kasztelanka", in ihrem Erdgeschoss befand sich eine Bierkneipe.

Ein Betrunkener liegt unter der Bank im Park im. H. Sawickiej (heute Park Mikołaja Kopernika - Promenada Staromiejska), 1977, Foto Zbigniew Nowak / Ośrodek "Pamięć i Przyszłość"

- „Innerhalb kurzer Zeit waren die neuen Tische, Tischdecken und Gardinen zerschnitten, die Aschenbecher angeschlagen und die Scheibe in der Eingangstür regelmäßig zerbrochen. Sogar die Kloschüssel hat man dort herausgerissen“ – bemerkt Jarosław Maliniak und fügt hinzu, dass den Besuchern der Bierkneipe in der ul. Obornicka (an der Ausfahrtstraße Richtung Lipa Piotrowska) eine zusätzliche Bequemlichkeit zur Verfügung stand. Sie konnten sich nämlich direkt von ihrem Maß Bier in den städtischen Bus hinsetzen. Vor dem Eingang der Kneipe befand sich nämlich eine Haltestelle der MPK. Ständig versammelte sich dort eine ganze Menge von Fahrgästen und Motorradfahrern, die dort gerne eine über den Durst tranken und wegfuhren, was dem Auge der Polizei wohl meistens entgangen war.

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