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Ein Breslauer Künstler hat mehr als ein tausend Fotos von Toiletten in der Stadt gemacht. Natürlich keine zufälligen, sondern solche, die autonome Objekte sind, fest in die städtische Architektur und Infrastruktur verankert. Die Fotos bildeten den Anfang für ein unkonventionelles Projekt – den ersten Breslauer Führer durch die Bedürfnisanstalten.

 

Wie kommt man auf so eine Idee? – Es begann durch Zufall, mit „Toiletten-Witzen“ und dem dringenden Bedürfnis, das dich plötzlich, auf der Straße einholt. Aus dem wenig auserlesenen Humor wurde ein voller Ernst. Denn als wir angefangen haben, in der Stadt nach Toiletten zu suchen, sowohl nach denen in Betrieb als auch nach inaktiven – hat sich herausgestellt, dass es sehr viel davon gibt, auch dass sie eine spannende Architekturform sind, manche von ihnen sogar wahre Denkmalperlen. Und zudem – kaum zu glauben, für jemanden, der sie noch niemals angeschaut hat und was ziemlich surrealistisch klingt – sie haben ihre eigene Seele – erklärt Tomek Żarnecki, Künstler, der zusammen mit Gosia Kulik, die aus Kattowitz stammt und erst seit Kurzem in Breslau lebt, den verrückten Toilettenführer gestaltet. – Aus dieser Suche und dem Fotografieren der einzelnen Etablissements entstand ein kleines Album, das schnell größer wurde, ergänzt um Karten, Routen, Piktogramme und Infohinweise – fügt er hinzu.

Von den letzteren gibt es jede Menge, denn der Führer soll ein Wissen enthalten, das sich nur "vor Ort“ in der Praxis aneignen lässt. Umsonst fragt man nämlich das Internet, besonders in stressiger Situation, welche Öffnungszeiten das nächstgelegene Klo hat und welche Mittel benötigt werden, um es nutzen zu können. Darüber hinaus haben zahlreiche geschlossene, heute schon historische Bedürfnisanstalten eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Die Broschüre von Tomek und Gosia beantwortet auch solch peinliche Fragen, bei welchen der heutigen modischen Locations es sich um Abtritte nach Metamorphose handelt.

- Diese Änderungen vermitteln auch eine Geschichte über den Wandel der Sitten, über die Änderung der Erwartungen der Architektur gegenüber. Die Notdurft bleibt, wie wir wissen, unverändert – sagt Tomek Żarnecki.

 

"Investor" gesucht

Damit der Führer den Einheimischen und Touristen, die eine Wissensdurst dieser Art verspüren, gut dienen könnte, benötigt man – wie oft im Fall von Nischenprojekten – eine finanzielle Unterstützung.

- Vielleicht wird unsere Arbeit eine der Breslauer Organisationen – eine Stiftung oder Gesellschaft interessieren. Die künstlerische Gestaltung und Topographie der zukünftigen Publikation sind fast fertig, von Gosia konzipiert. Man könnte fast sagen, am besten wäre, wenn man dieses Buch auf Toilettenpapier drucken lässt, das aber springt unsere Vorstellungskraft – lacht Żarnecki.

Der nächste "Toiletten-Traum" der beiden Künstler ist es, die geschlossenen und offenen Bedürfnisanstalten für Kunstausstellungen zu nutzen. Eine Aktivität, die diverse Reflexionen hervorrufen kann.

Die letzte künstlerische Aktion von Tomek war eine Ausstellung mit dem Titel "Ich tausche ein Wort“ ("Zamienię słowo"). Auf Haltestellen und Litfasssäulen platzierte er eine Anzeige dieser Art, mit der eigenen Telefonnummer. Er bekam Sms mit unterschiedlichem Inhalt, Anrufe von zahlreichen Menschen. Die interessantesten Aufnahmen und Textnachrichten – jeder Text auf einem anderen Gerät vorgeführt – konnte man im Rahmen des Events "Breslau unter Wasser“ ("Podwodny Wrocław") bewundern. Die Ausstellung war leider nur einen Tag zugänglich, denn das Publikum, dem der Künstler wohl zu sehr vertraute, hat diverse Objekte entwendet und auf diese Weise ging das ursprüngliche Konzept verloren.

(bach)

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