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5. Kontrabassfestival in Breslau ab Samstag

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Das fünfte Kontrabass-Weltfestival in Breslau beginnt am nächsten Samstag, den 16. August. Fast eine Woche lang spielen in der Hauptstadt Niederschlesiens Stars, die das weltweit größte Streichinstrument lieben gelernt haben.

Beim Festival treten etablierte Künstler wie die Amerikaner David Murray, Eric Hansen oder John Schimek, Tschechen Miloslav Gajdoš und Miloslav Jelinek, oder polnische Musiker Adam Cegielski, Adam Bogacki und Grzegorz Frankowski auf. Wir bekommen allerdings auch Nachwuchsstars zu sehen, u.a. den sechsjährigen Antek Trześniewski aus Krakau, der seit September spielt und schon jetzt am Kontrabasswettbewerb teilnimmt. Zu den größten Attraktionen des Festivals gehören die Kontrabassorchester – in der Ausgabe für Profis und Anfänger (Konzert am 21. August um 15.00 Uhr auf dem Platz des Kardinals Stefan Wyszyński). Außerdem sechs Konzerte, Vorträge, Meisterkurse sowie Jubiläumskontrabasswettbewerb in drei Alterskategorien + in der Kategorie Kontrabasskammerorchester.

Frau mit Kontrabass

Die Seele und der Kopf des Festivals ist seit 2004 Irena Olkiewicz, eine der wenigen und ersten Kontrabassspielerinnen Polens (obwohl es weltweit schon ganz viele von ihnen gibt), außerdem Dozentin an der Musikakademie in Breslau und Vorsitzende der Polnischen Gesellschaft der Kontrabassisten mit dem Sitz in Breslau. Das 1,70 große Instrument ist – neben Ehemann Grzegorz Olkiewicz (exzellenten Flötisten), der zweite und gleichberechtigte Lebenspartner von Frau Irena. Die Künstlerin verwöhnt ihn und nicht wenige Musiker wären sicherlich auf die kostbaren Exemplare ihrer Sammlung neidisch. Sie besitzt beispielsweise ein Wiener Instrument aus dem Jahr 1727, signiert von Daniel Achattius Stadlmann. Der einzigartige, denn exzellente Geigenbauer schuf in seiner Karriere nur wenige Kontrabasse und dieser entstand vermutlich als Sonderanfertigung für eine besondere Persönlichkeit (das Werk wurde vermutlich von Johann Sebastian Bach höchstpersönlich bewundert). Irena Olkiewicz hat außerdem zwei Instrumente, die beim berühmten chinesischen Geigenbauer Yang Liang bestellt wurden. Sie war von dem Ergebnis der Arbeit des Spezialisten aus Peking so begeistert, dass sie bei ihm noch kleine Kontrabassmodelle für Kinder in Auftrag gab (in der Größe 1/8 und 1/16 – das heißt drei und vier Mal kleiner als ein herkömmlicher Kontrabass). Auf ihnen sollen die Nachwuchsmusiker spielen, die an den Meisterkursen im Rahmen des Festivals und an der Arbeit des Kontrabassorchesters teilnehmen.

Ein Kind kann auch (Kontrabass spielen)

Die kleinen Kontrabassspieler entdeckte Irena Olkiewicz in China. – Noch vor einigen Jahren wollte in Polen niemand glauben, dass Kinder schon ab dem 5. Lebensjahr lernen können, während im Ausland die Pädagogen sehr gut wissen, dass es besser ist, wenn die Jüngsten nicht mit Klavier oder Geige anfangen, sondern gleich mit Kontrabass - bemerkt Irena Olkiewicz. Sie war mit Vorträgen in ganz Polen unterwegs und machte dabei Werbung für den Kinderunterricht. Es gibt schon die ersten Effekte – in Krakau entstand im Herbst letztes Jahr eine Kontrabassklasse, in der schon Fünfjährige lernen können. Die Schule bemühte sich auch um einen Lehrer - Kontrabassisten Grzegorz Frankowski, einen Tangoliebhaber (er hat seine eigene Band und spielt mit ihr auf dem Festival am 21. August um 18.00 im Oratorium Marianum), und investierte auch in die Instrumente. Zu hören bekommen wir auch die kleinen Musiker aus Bytom, Dębica, Danzig und Breslau (aus der Klasse von Czesław Kurtok). Die jüngsten Spieler treten beim Festival in einem speziell zu diesem Anlass zusammengestellten Orchester. – Ein Kinder-Kontrabassensemble hat in Polen noch nicht gespielt, das erste Mal wird es im Rahmen unseres Festivals geben – freut sich Irena Olkiewicz und gibt zu, ähnliche Konzerte in den Vereinigten Staaten gesehen zu haben. – Sie wurden von John Clayton geleitet, einem Musiker, der mit Diana Krall ständig zusammenarbeitet – bemerkt sie. – Die älteren Schüler spielten das Motiv, die jüngeren machten die Rhythmusgruppe, sie klopften gegen die Resonanzkörper der Kontrabasse sogar mit Bleistiften, was einfach großartig klang und aussah – erzählt Irena Olkiewicz.

Hals abschrauben und ab in den Flieger

Reisen mit Kontrabass sind mitunter eine Desaster. Ins Flugzeug lässt er sich schwer mitnehmen, Transport mit Container dauert mehrere Wochen. Der berühmte David Murray, ein Gast des Festivals (Konzert am 21. August um 18.00 im Oratorium Marianum) und Schüler des großen Meisters Gary Karr (der in der ul. Krupnicza 15 seine Gedenktafel hat) hat ein Mittel dagegen. Er entscheidet sich für den Flug, denn sein Kontrabass hat einen abschraubbaren Hals, der sich mittels einer speziellen Schraube an den Griff befestigen lässt. Auf diese Weise kann er das Instrument problemlos mit an Bord nehmen. Murray spielt das Abschlusskonzert des Festivals, leitet die Meisterklassen und sitzt in der Jury des Wettbewerbs. Interessanterweise, außer ihm werden alle Spieler des Festivals(!) über das Spiel der dreißig Teilnehmer entscheiden. – Das kommt nirgendswo auf der Welt vor - überzeugt Irena Olkiewicz.

Im Programm Klassik, Jazz und Tango

Und was erwartet die Musikliebhaber? Unter anderem ein Auftritt der talentierten jungen polnischen Kontrabassisten - Adam Bogacki, Marek Romanowski und Piotr Zimnik sowie des exzellenten tschechischen Musikers Miloslav Jelinek, der beim Eröffnungskonzert (16. August um 18.00 in Oratorium Marianum) das Cellokonzert D- dur von Joseph Haydn spielen wird. Das Konzert des hervorragenden Ensembles Bassiona Amorosa, gegründet vom genialen deutschen Kontrabassisten und Pädagogen Klaus Trumpf, einer Gruppe, bei der fünf Kontrabassisten aus der ganzen Welt (aus Südkorea, Serbien, Weißrussland, Tschechien und Georgien) spielen – am 17. August um 18.00 in Oratorium Marianum. Der exzellente tschechische Kontrabassist Miloslav Gajdoš spielt das berühmte Cellokonzert von Antonin Dvorak in der Version auf Kontrabass - 18. August um 18.00 in Oratorium, während der Türke Burak Karaagac mit seiner Ehefrau, der Geigerin Ebru Karaagac das Divertimento Concertante des mit unserer Stadt in Verbindung stehenden Carla Ditters von Dittersdorf aufführen (er war im 18. Jh. Kapellmeister des Bischofs von Breslau) - am 19. August um 18.00 in Oratorium.

Geplant ist nicht nur Klassik, sondern auch Jazz. Adam Cegielski mit Pianospieler Kuba Stankiewicz rufen einige Standards in Erinnerung (20. August um 18.00 in Oratorium), und der bereits erwähnte Grzegorz Frankowski mit zwei Musikern, mit denen er sein Trio bildet, haben berühmte Tangos (darunter auch polnische) für das Finale - (21. August) vorbereitet. Alle Konzerte finden in Oratorium Marianum statt, nur die Kontrabassorchester hören wir auf dem Platz des Kardinals Stefan Wyszyński auf der Dominsel. Karten für die Konzerte im Oratorium kosten 30 PLN

Das 5. Kontrabass-Weltfestival in Breslau beginnt am Samstag, 16. August und dauert bis Donnerstag 21. August. Ausführliche Informationen über das Programm und Teilnehmer finden Sie hier: www.worldbassfestival.pl

Magdalena Talik

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