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Werke des Künstlers Artur Grottgers im Nationalmuseum

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Die Kreidezeichnungen des im 19. Jh. lebenden Malers sind eine Chronik der Verzweiflung, Machtlosigkeit und Widerstandsversuche der polnischen Bevölkerung gegen den russischen Besatzer.

Patron der Patrioten

Der Name von Artur Grottger hat in Breslau einen Symbolcharakter. Und das nicht nur deshalb, weil im Nationalmuseum die Zyklen seiner Zeichnungen ("Warschau I" und "Krieg") aufbewahrt werden. Ein anderer Grund ist die legendäre Ausstellung der Werke von Grottger aus dem Jahr 1987, die zur künstlerischen Veranstaltung des Jahres und zugleich zur Demonstration des Patriotismus geworden war. Mehr als ein Hundert Jahre nach ihrer Entstehung wurden die Zeichnungen Artur Grottgers erneut zum Symbol des Kampfes gegen ein verhasstes Regime (im 19. Jh. gegen den fremden Besatzer, und in den 80er Jahren des 20. Jh. gegen die Unterdrückung des Systems). Die Ausstellung wurde damals von der Kuratorin Ewa Halawa geleitet, der es gelang, zu diesem Anlass alle Zyklen des Künstlers, darunter den aus dem Londoner Victoria and Albert Museum ausgeliehenen Zyklus " Warschau II" sowie die berühmte Serie "Polonia" aus dem Museum der Schönen Künste in Budapest, an einem Ort zu verbinden.

Ewa Halawa ist wieder als Kuratorin der Grottger-Ausstellung tätig und auch dieses Mal sollte die jüngere Generation, die vielleicht noch keine Gelegenheit hatte, das Oeuvre des frühzeitig verstorbenen (im Alter von nur 30 Jahren) Malers kennenzulernen, diese Möglichkeit wahrnehmen. Zu sehen sind zwei seine Zyklen - " Warschau I" (bis 23. November) sowie "Krieg" (ab 26. November). Sie enthalten zwar nur einige wenige Arbeiten (der erste "nur" 7, der andere 11), dennoch bedarf jede Serie eines Kommentars, nicht nur im Bezug auf die stricte künstlerischen Inhalte, sondern auch auf den historischen Wert.

Warschau A.D. 1860

Als Artur Grottger im Jahr 1861 am Zyklus " Warschau I" arbeitete, hielt er in Wien auf, er interessierte sich dennoch sehr für die Situation in Polen. Insbesondere für die Ereignisse nach der im September des Jahres 1860 erfolgten Beerdigung von Karolina Antonina Sowińska, Witwe des Generals des Novemberaufstandes Józef Sowiński. Das Begräbnis der großen Patriotin entwickelte sich zu einer Massendemonstration, ihr Nachspiel waren zahlreiche Repressionen seitens der Besatzer (u.a. Plünderungen der Kirchen durch russische Soldaten), oder 100 Opfer der Demonstration gegen die Auflösung der Landwirtschaftlichen Gesellschaft. Obwohl Grottger an den Ereignissen der Jahre 1860 und 1861 nicht direkt teilnahm, ist es ihm dennoch gelungen, die Szenen mit akribischer Genauigkeit eines Chronisten und in seinen unverkennbaren Stil wiederzugeben.

Elend, Hunger und Feuerbrunst

Die Serie "Krieg" (1866-1867) begann Grottger in Polen und beendete in Paris. Dort wurden die Arbeiten ausgestellt und beeindruckten das Publikum so sehr, dass sie vom österreichischen Kaiser Franz Josef erworben wurden. Alle Kartons wurden Wanda Monné gewidmet, Grottgers großer Liebe, die er nicht heiraten konnte (bzw. es nicht mehr schaffte). Er machte sie dabei – neben seiner eigenen Figur – zur Heldin aller Karton des "Krieges". Sie beide symbolisierten den Künstler und die Muse – seine Begleiterin, ähnlich wie in der "Göttlichen Komödie" von Dante. Das Grauen – nicht nur des Krieges – sondern auch all seiner Folgen (Trennung von seinen Nächsten, Feuer, Hunger) wurde von Grottger so genial veranschaulicht, dass seine Zeichnungen bis heute als Illustrationen für zahlreiche Geschichtsbücher verwendet werden.

Die beiden Zyklen Artur Grottgers - Warschau I" (bis 23. November) sowie "Krieg" (ab 26. November bis 14. Dezember) können im Nationalmuseum besichtigt werden.

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