Die Wiener Philharmoniker (30. Mai 2016)
Wer weiß, ob es nicht die aufregendsten Gäste sein werden, die für die erste Saison des Nationalen Musikforums eingeladen sind. Ein Orchester, das in den Rankings der besten Sinfoniker der Welt immer zu den ersten Drei gehört (neben den Berlinern) und in den mehr als 170 Jahren seiner Tätigkeit einen einzigartigen, beinahe samtigen Klang ausgearbeitet hat. Für viele Kritiker gilt es als eines der besten Ensembles dieser Art weltweit und ein Hüter der Tradition. Und gleichzeitig aber des Konservativismus. Die erste Frau, die in den Reihen der Wiener Philharmoniker spielen durfte, war die Harfenistin Anne Lelkes und es geschah erst im Jahre1997! Heute sind es mittlerweile neun Damen und unter ihnen eine Konzertmeisterin. Das sind allerdings auch bescheidene Statistiken im Vergleich zu den anderen angesehenen Orchestern der Welt.
Die Fans lieben jedoch die Wiener, denn das Orchester bietet sehr viele Trümpfe. Die Polen verfolgen ähnlich wie mehrere Millionen Fernsehzuschauer aus 90 Ländern weltweit die Neujahrskonzerte aus dem Goldenen Saals des Musikvereins und kaufen dann die Platten mit der Aufzeichnung dieser Veranstaltung. Für die Musikliebhaber gelten die Aufnahmen der Wiener als ein Phänomen, egal ob es dabei um instrumentale oder vokal-instrumentale Musik geht. Die Aufnahmen einer Sinfonie, eines instrumentalen Konzerts oder eine Oper unter der Leitung der großen Meister sind einfach Kunstwerke!
In Wroclaw spielen die Wiener Philharmoniker im Mai 2016 unter der Leitung von Semion Byczkow, im Programm hören wir die 8. "Unvollendete" Sinfonie von Schubert und die sinfonische Dichtung "Heldenleben" von Richard Strauss.
Lang Lang (18. Februar 2016)
Lang Lang/fot. Felix Broede/Deutsche Grammophon
Chinesischer Pianist, dessen Name heute nicht nur den echten Musikliebhabern, sondern allen ein Begriff ist, die Freiluftkonzerte (wie BBC Proms) und Filme (er nahm den Soundtrack für den Film "Der bunte Schleier" mit Edward Norton und Naomi Watts) gern haben. Geboren im Jahre 1982 in einer Musikerfamilie (sein Vater Lang Guo-ren spielt Erhu, ein traditionelles chinesisches Instrument), war er ein klassisches Wunderkind und brachte es vor seinem 17. Geburtstag zum eigenen Lexikoneintrag. Er ist wohl der erste chinesische Pianist, dem eine internationale Karriere gelang und das auf einem bisher nie dagewesenen Niveau. Anfang begegneten ihm die Kritiker mit Skepsis, bemerkten zwar sein außergewöhnliches technisches Können und ein zweifellos gutes Stilgefühl, jedoch manche prophezeiten ihm eine kurzfristige Berühmtheit. Es zeigte sich jedoch, dass Lang Lang, der sich geschickt die Dirigenten, mit denen er zusammenarbeitete und ein anspruchsvolles Repertoire aussuchte, zu einem der interessantesten Solisten geworden ist. Nicht nur unter den asiatischen! Heute ist er ein Megastar (wohnt in einem 3 Millionen Dollar Apartment in New York) und gleichzeitig auch ein ehrgeiziger und außergewöhnlich fleißiger Künstler. Er spielt nicht nur Klassik; einen glanzvollen Rahmen verlieh er der Feier zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Peking von 2008, zeigte sich außerdem als ein Fan von Metallica, der sich auch gerne in vielen anderen Gattungen engagiert.
Im Nationalen Musikforum spielt er mit dem Nationalorchester der USA unter der Leitung von Christoph Eschenbach am18. Februar 2016.
Krzysztof Penderecki (16. Dezember 2015)
Krzysztof Penderecki/fot. Tomasz Walków
Der exzellente Komponist, der auch ein Dirigent ist, muss nicht vorgestellt werden. Wroclaw besuchte er oft während des Festivals Wratislavia Cantans, beim Kongress der Polnischen Kultur (wo seine Werke neben denen seines Verehrers - Jonny Greenwood von Radiohead erklangen), und schließlich in der Philharmonie Wroclaw, wo kürzlich der 80. Geburtstag des Meisters gefeiert wurde. Und schließlich aus Wroclaw stammte der Urgroßvater des Komponisten, Jan Berger. Der Künstler, der heute als eine Institution gilt (er schuf nicht nur Werke, die für die Musikliteratur des 20. Jh. fundamental sind, sondern auch das Europäische Zentrum in Lusławice, in dem talentierte Musiker und Künstler ausgebildet werden). Ein Arbeitstitan, geliebt von vielen exzellenten Künstlern, für die er komponierte (u.a. von der Geigerin Anne-Sophie Mutter oder mittlerweile verstorbenen Cellisten Mścisław Rostropowicz). Für Kinofans – Autor der Filmmusik, u.a. für die "Handschrift von Saragossa" von Wojciech Jerzy Has.
In Wroclaw leitet er am 16. Dezember das NFM Leopoldinum.
London Symphony Orchestra (25. Mai 2016)
London Symphony Orchestra/fot. Alberto Venzago
Es ist bekannt, dass London Symphony Orchestra unter der Leitung des Dirigenten Antonio Pappano, des künstlerischen Leiters des Royal Opera House Covent Garden spielen wird. Das Londoner Ensemble gehört zu der engen Spitze der besten Sinfonieorchester der Welt (im Ranking der Monatszeitschrift "Gramophone" gleich hinter den Wiener Philharmonikern). Gegründet im Jahr 1904 und zurzeit von dem Russen Valerij Giergiew geleitet, leistet es nicht nur einen Beitrag zur Geschichte der Aufführung der großen Sinfoniewerke, sondern auch zur Qualität der Filmmusik, denn das LSO war für die Aufnahme der bedeutenden Superproduktionen der letzten Jahre wie die "Star Wars", "Braveheart" und "Harry Potter" zuständig. Auf die Dienste der Sinfoniker griff auch Agnieszka Holland in ihrem Film "Klang der Stille" über Beethoven zurück (die Musik komponierte Antoni Łazarkiewicz). Im Programm des Auftritts des Orchesters in Wroclaw die 6. Sinfonie von Gustav Mahler.