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Festival Musica Electronica Nova schon im Mai

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Für die meisten Bewohner Wroclaws bedeutet der Gang ins Kino Kontakt mit Kultur. Das bemerkten die Veranstalter des Festivals der elektroakustischen Musik. Den Großteil dieser Folge widmen sie den Beziehungen zwischen Musik und Film (wir sehen sie im Kino Nowe Horyzonty). Wir erwarten Vorfürungen der Komödien von Charlie Chaplin für live gespielte Elektronik und den nach Jahren "freigelegten" Eisbrecher. Start am 15. Mai.

Elektronische Musik nicht nur für Auserwählte

Wie kann man die elektroakustische, elektronische Musik mögen? Wie soll man sich die Angst vor den Tönen aus dem Computer abgewöhnen? Die künstlerische Direktorin des Festivals Musica Electronica Nova Elżbieta Sikora hat ein Rezept dafür. "Man muss sich einfach begeistern lassen, überzeugen oder auch ermüden, einfach nur in seinem Inneren eine Form der Aufnahme entstehen lassen, statt die Musik sofort abzulehnen," überzeugt sie. "Dann müssen wir uns nur bemühen, die Ohren im Alltag offen zu halten und die Töne zu bemerken, die uns umgeben, den aus ihnen schöpfen heute die Komponisten mit vollen Händen," erklärt Elżbieta Sikora, berühmte polnische Komponistin, die seit Jahren in Frankreich lebt.

Elżbieta Sikora, künstlerische Direktorin des Festivals / Fot. Tomasz Walków

Stanley Kubrick schätzte die Elektronik

Kino kann ein perfekter Begegnungsort für die Fans der Elektronik und Filme sein. (Diesjährige Folge des Festivals heißt Electro-Vision). "Beide Künste hantieren mit ähnlichen Gestaltungstechniken," bemerkt die künstlerische Direktorin MEN. "Zuerst muss man etwas aufnehmen, z.B. den Klang des vorbeifahrenden Autos, oder Klopfen mit der Gabel gegen Glas, oder das menschliche Gesicht, dann beginnen wir, das alles zu bearbeiten," erzählt die künstlerische Direktorin. Elżbieta Sikora erinnert, dass man elektronische Musik heute auch in vielen Filmen bekannter Regisseure hört, etwa in "Essential Killing" von Jerzy Skolimowski, aber auch in den mittlerweile klassischen Werken von Stanley Kubrick.

Fans des MEN und Interessierte bekommen sie auch in spannenden französischen Experimentalfilmen aus den 60er zu hören, die im Kino Nowe Horyzonty am 20. Mai gezeigt werden. "Manchmal sehen wir darin ein Formenspiel, mal eine Geschichte, anderes Mal muss man diese Geschichte erraten," sagt Elżbieta Sikora und fügt hinzu, dass vor einem halben Jahrhundert der polnische Regisseur Piotr Kamler große Karriere an der Seine machte, seine Animationen begeisten bis heute die Kritiker. Beim Festival sehen wir zwei seine Titel (auch "Chronopolis" über die Zeit mit Musik des berühmten Komponisten Luc Ferrari - 22. Mai in Nowe Horyzonty).

Charlie Chaplin marschiert zur Elektronik

Für Zuschauer mit etwas traditionelleren Vorlieben gibt es Klassiker von Charlie Chaplin ("Der Tramp" und "Eine Nacht im Variété") – beide von 1915, jedoch diesmal nicht mit der Musik von Taper (Pianospieler, der die Vorführung begleitet), sondern mit der speziell für die Vorführung live komponierten Elektronik, im Rahmen des Projekts des Komponisten Adam Porębski aus Wroclaw (Vorführung 17. Mai). "Für uns wird es auch eine Überraschung, weil wir dem Künstler keine Richtlinien vorgegeben haben, alles hängt von ihm ab," sagt Elżbieta Sikora.

Resident aus Belgien

Die Künstler bilden ein wichtiges Element des Festivals. Der diesjährige Resident (Hauptkomponist) wird der Belgier Thierry De Mey, Multimediakünstler, sein Stück "Light Music" kann eine große Sensation werden (15. Mai). Es ist eine lebendige Installation, bei der der Musiker die Haupt- und einzige Rolle spielt (er kann Dirigent oder Schlagzeuger sein, Hauptsache, er kann die Hände richtig bewegen und Noten lesen). "Seine Bewegungen werden mittels spezieller Sensoren in ein spezielles Gerät mit Software geleitet, das auf die Bewegungen des Musikers mit entsprechenden Tönen reagiert," erklärt Elżbieta Sikora. Die Musik wird somit vor unseren Augen entstehen, je nach dem, wie der Schöpfer die Hände bewegt, schnell oder langsam, hoch oder tief, oder er rollt sie zu Fäusten.

Fragment des Spektakels "Light Music" / Fot. A Pequin

Elektronische Musik auch für Kinder

MEN kann auch von Kindern besucht werden. Für sie wurden spezielle Vorführungen vorbereitet – klassisches Zeichentrick "Les Shadocks" (16. Mai) mit elektronischer Musik (diese wurde ursprünglich für diese netten Erzählungen komponiert), Workshops (Kinder nehmen die Klänge der selbst gemachten Instrumente auf und komponieren Musik für ein Bild) und Kino der Klänge. "Es gibt dort kein Bild, es regt jedoch die Fantasie an und bringt die Kunst des aufmerksamen Zuhörens bei," betont Elżbieta Sikora.

Für Kinder gibt es Zeichentrickfilme der Serie "Les Shadocks"

Ausgegrabener "Eisbrecher"

Für Jung und Älter wird auch das Projekt "Eisbrecher" interessant, ein Werk von Luc Ferrieri, nach Jahren rekonstruiert (Konzert 15. Mai). Seine Geschichte ist ziemlich ungewöhnlich. Vor dreißig Jahren wurde im Rahmen eines audiovisuellen Projekts mit gleichem Titel eine Gruppe von Künstlern und Forschern in die Arktis geschickt. Unter ihnen waren ein Musiker, ein Filmemacher, ein Fotograf und ein Tonreporter. Sie sollten alles aufnehmen – Töne und Bilder – und das Material nach Frankreich mitnehmen. Dann begann Luc Ferrari seine Arbeit (er selbst ist nicht mitgefahren, aus Angst vor Kälte) und schuf aus vielen Elementen eine Einheit, die heute vielen unbekannt ist. "Es ist wie eine archäologische Ausgrabung. Wir versuchten es wiederherzustellen, die Partitur für das Orchester, den Text der Sprecherin finden, in Einzelteile zerlegen," zählt Elżbieta Sikora auf. Es ist gelungen, während der Eröffnung am 15. Mai hören wir das vollständig rekonstruierte Werk, mit Orchester NFM (sie spielen live, live montiert wird auch die audiovisuelle Schicht, die unter Zusammenarbeit mit WRO Art Center entsteht).

Das Programm der Frühjahrsfolge Musica Electronica Nova ist schon fertig (das Festival dauert von 15-23. Mai). Ausführliches Repertoire finden Sie hier.

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