Die Künstler wurden von einer Kommission ausgewählt, zu der Agnieszka Kubicka-Dzieduszycka, Berenika Nikodemska, Piotr Czerniawski, Maciej Masztalski und Kostas Georgakopulos gehören.
Die Künstler besuchen San Sebastian im Rahmen der Zusammenarbeit der Festivalbüros der Europäischen Kulturhauptstädte, denn im Jahr 2016 wird die baskische Stadt zusammen mit Wroclaw diesen Titel tragen.
- „Wir haben 16 Anträge bekommen. In diesem Jahr richtet sich das Projekt an individuelle Künstler“ – sagt Dominika Nikodemska, Koordinatorin des Programms A-i-R Wro.
- „Ich finde die Residenzen sind eine moderne und wichtige künstlerische Aktivität, die den Künstlern ermöglicht, in das Gewebe der besuchten Stadt einzudringen, interessante Kontakte zu knüpfen“ - erklärt Kostas Georgakopulos. – „Wir haben drei Künstler ausgewählt, die Projekte vorgeschlagen haben, deren wesentlicher Teil der Schaffensprozess bildet. Er interessiert uns mehr als das Werk selbst.
Anna Nosowicz, Absolventin der Malereiklasse der Akademie für Schöne Künste in Wroclaw, Mitglied in Gruppen "Błond w sztuce" und ZPAP, ist auch Mitbegründerin der schöpferischen Kooperative PANATO in Wroclaw. Neben Gemälden gestaltet sie ökologische Lichtinstallationen unter Verwendung recycelten Materialien, sie entwirft auch monumentale Wandmalereien. Sie nahm an sozialen Projekten teil, u.a. "Moje Magiczne Nadodrze" (Mein Magisches Nadodrze) , "PA-NA-TO Podwórko" (PA-NA-TO Innenhof). In San Sebastian wird sie am Projekt "Portraits" arbeiten, bei dem sie zusammen mit den Stadteinwohnern eine künstlerische Installation vorbereiten möchte. Sie wird ein Resultat der Gespräche mit den Einwohnern über das Leben in ihrer Stadt. – Einen wichtigen Teil meines Projekts bilden die Workshops und Treffen mit den Einwohnern“ - bemerkt Anna Nosowicz. – „Den Zyklus der Portraits werden wir mithilfe meiner eigenen experimentellen Technik anfertigen.
Gerard Lebik ist Tonkünstler und Musiker aus Wroclaw, Absolvent der hiesigen Musikakademie. Er befasst sich mit der Improvisation in der Musik und Tonexperimenten, ist Autor von Klanginstallationen im öffentlichen Raum. In San Sebastian wird er mit einem Projekt unter dem Titel "El peine del viento – der Klang in der Zeit erstarrt" beschäftigt, das an die Arbeit des baskischen Künstlers Eduard Chillida anknüpft. – „Den Ausgangspunkt für meine Untersuchung bilden drei monumentale Skulpturen von Chillida“ - sagt Gerard Lebik. – „Ich möchte den Einfluss der Zeit auf diese Skulpturen untersuchen, den gesellschaftlichen und sozialen Kontext und auch den Einfluss der Umwelt kennenlernen. Ich möchte die Menschen erreichen, die diese Skulpturen aufgestellt haben“ – fügt er hinzu. Es wird ein Projekt mit Klangcharakter.
Aleksandra Wałaszek, Absolventin der Akademie für Schöne Künste in Wroclaw befasst sich mit Fotografie, Gestaltung von Installationen und Performance. Im Baskenland wird sie mit dem Projekt "Panorama/Memorama" beschäftigt sein, seine Grundlage werden Feldaufnahmen in San Sebastian und Wroclaw sein. Die Künstlerin wird aus ihren Erzählungen eine Karte erstellen. Es wird ein schöpferischer Dialog zwischen den Bewohnern der beiden Kulturhauptstädte 2016.
Die Künstler werden während der Residenzzeit von Koordinatoren betreut, die ihnen helfen, Treffen zu organisieren und Kontakte zu knüpfen. Den Künstlern wird während der Residenzzeit eine Wohnung zur Verfügung gestellt, sie bekommen 30 Euro täglich als Spesen und 2 Tsd. PLN brutto Honorar für ihre Werke. Ihre Projekte werden in San Sebastian und in Wroclaw gezeigt. Letztes Jahr besuchten Wroclaw baskische Künstler, deren Arbeiten konnte man im Rahmen des Laboratoriums der Baskischen Kultur BASK kennenlernen.