Was wir auf den Fotos zeigen, ist nicht unbedingt identisch mit dem, was wir in natura sehen. Obwohl unser Fotograf mit dem Weißabgleich gearbeitet hat, um die tatsächlichen Farben bestmöglich wiederzugeben, hängt vieles vom Wetter und der Tageszeit, d. h. dem Licht, ab. Auch die Umgebung spielt eine nicht unerhebliche Rolle. Der Hintergrund der Bastion ist im Moment noch graubraun, doch im Mai wird er grün und blühend sein.
Die Taschenbastion und ihre Reise durch die Zeit
Andererseits: Wenn diese Gestaltung der Bastion den Bewohnern von Wrocław aus der Vorkriegszeit gefiel, wird sie wahrscheinlich auch den meisten der heutigen Einwohner gefallen.
Daniel Gibski, Landesdenkmalpfleger für die Wojewodschaft Niederschlesien: - „Was die Farbgebung betrifft, so wurde ihr ursprünglicher Verlauf zunächst durch eine stratigrafische Untersuchung ermittelt, die zweimal von einem Kunstkonservator durchgeführt wurde. Dies ist das übliche Verfahren bei Objekten, die unter Denkmalschutz stehen. In der Regel sind solche Untersuchungen punktuell begrenzt und können im Laufe der Arbeiten anhand von vorhandenem Material, z. B. den ikonografischen Quellen, überprüft werden. Dies war auch hier der Fall.
Es sei darauf hingewiesen, dass die Auswahl der Farben viel Zeit in Anspruch nahm. Nachdem die ursprüngliche Farbpalette aus der Vorkriegszeit festgelegt worden war, begannen die Malversuche und die Auswahl der Farbtöne für jede Farbe.
Die Farbproben wurden vor Ort analysiert: Die Anstriche wurden mit zeitgenössischen Farben nach den Angaben der Forschung direkt im Inneren der Säulenhalle gemalt. Die eher kräftigen Farbkombinationen wurden durch eine Überprüfung abgeschwächt, überwiegend auf der Grundlage des Originalputzes mit dem bei den Arbeiten entdeckten Originalanstrich erfolgte.“
Daniel Gibski, Niederschlesischer Landesdenkmalpfleger
Für viele wird der endgültige Effekt der Renovierung der Bastion wahrscheinlich überwältigend sein. Auch an Kritikern wird es gewiss nicht mangeln, aber es lohnt sich, mit einem endgültigen Urteil zu warten, bis der Großteil der Arbeiten abgeschlossen ist.
Auf die Bastion zum Kaffeetrinken oder zum Abendessen
Die Rekonstruktion der Details des Säulenpavillons ist ebenfalls im Gange. Sie werden in Keramikgips gegossen und unter der Decke angebracht. Eine solche Einrichtung muss lebendig sein, deshalb sucht die Stadt bereits nach Pächtern. Natürlich ganz gezielt nach solchen, die hier ein Restaurant und ein Café betreiben werden.
An dem Gebäude werden nicht nur Malerarbeiten durchgeführt. Es werden auch dekorative Geländer, Lampen und Laternen angebracht. Wir werden demnächst berichten, wie sich die Bastion verändert.
Die Bastion ist zwar das Hauptelement des Partisanenhügels (Wzgórze Partyzantów), doch wichtig ist auch das Gesamtensemble. Deshalb hat Wrocławskie Inwestycje eine Ausschreibung für das Konzept einer Fußgängerbrücke gestartet, die von Podwale aus auf den Hügel führen wird. Der Hügel selbst wird jedoch durch das Amt für Stadtgrün revitalisiert werden.