Nach 80 Jahren Abwesenheit steht die Skulptur des Bildhauers Theodor von Gosen, eine Allegorie der Gerechtigkeit, des Reichtums und der Macht der Stadt, wieder im Rathaus. Sie wurde als Dauerleihgabe vom Nationalmuseum überlassen.
Um 14 Uhr erschien sie auf dem Sockel im Zwischengeschoss der Treppe, die in den Großen Saal des Rathauses führt. Das Hochheben und Aufstellen des 50 Kilo schweren Kunstobjekts aus Bronze dauerte mehrere Minuten.
Jeder kann die Skulptur sehen
Gosens Werk entstand im Jahr 1910 im Auftrag der Breslauer Ratsherren. Sie zeigt ein Putto mit Schwert und einem Korb voll Früchten. Interessanterweise trägt das Putto die Gesichtszüge Gosens Sohnes Marcus, der drei Jahre später auf die Welt kam. 1934 wurde die Skulptur während der Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten entfernt und gelangte noch vor dem Krieg ins Museum. Sie hat die Festung Breslau überstanden und 1948 war sie bereits in den Beständen des Nationalmuseums.
Der Direktor des Stadtmuseums bemühte sich jahrelang um die Rückkehr der Skulptur von Gosen in das Rathaus. 1994 konnte sie ausgeliehen werden, jedoch im Jahr 2007 hat das Nationalmuseum die Rückgabe angefordert.
Jetzt kann sie ohne Probleme und kostenlos von jedem Breslauer besichtigt werden. Der Eintritt in die ständigen Ausstellungen aller Breslauer Stadtmuseen ist kostenlos.
- Die Rückkehr des Werkes von Gosen ist für uns umso wichtig, da die Skulptur speziell für das Rathaus geschaffen wurde und sich dort immer befand – freut sich Ewa Pluta, Sprecherin des Stadtmuseums.
In Breslau kann man auch andere berühmte Werke Gosens besichtigen, z.B. den Amor auf Pegasus im Park Staromiejski und die Figur der Justitia über dem Eingang ins Gerichtsgebäude.
Eliza Głowicka
