Es begann mit "Sedesowce". Kasia Zięba entwarf zusammen mit Paweł Kowalski Schmuckstücke, verziert mit Abbildungen der Breslauer Hochhäuser vom Pl. Grunwaldzki. Die Künstlerin beschloss, ihr Konzept zu erweitern und nun finden wir auf den von ihr gestalteten Armbändern, Broschen oder Ohrringen Fotos der Graffiti und Murals aus dem alten Straßenbahndepot in der ul. Legnicka.
"Temporär" kontra "ewig"
Graffiti und Murals haben an sich, dass sie meistens von temporärer Natur sind und früher oder später von neuen Gemälden überdeckt bzw. zugunsten einer weißen Wand ganz beseitigt werden. – Ich habe mir überlegt, ob jemand diese Werke dokumentiert, Fotos macht, sie irgendwo beschreibt und dann habe ich beschlossen, das ich es selbst auf meine Art tun kann - sagt Kasia Zięba, Autorin der originellen Schmuckkollektion.
- Das Auftragen der Fotos auf Aluminium mit der Anodisierungsmethode ist sehr beständig, man kann praktisch das Bild von der Metalloberfläche nicht mehr entfernen, auf diese Weise kann etwas Temporäres und Flüchtiges auf dem Schmuckstück unsterblich werden, genau diese Tücke zu zeigen, war auch meine Absicht. Außerdem möchte ich dadurch die Künstler erreichen, die diese Graffiti und Murals gestaltet haben und sie auf diese Weise bekannt machen – erklärt die Künstlerin. Die neuste Schmuckkollektion enthält Fotos, die nur an einem Ort aufgenommen wurden, im alten Straßenbahndepot in der ul. Legnicka. – Auf den Armbändern, Ohrringen oder Anhängern findet man sowohl die dort befindlichen Graffiti als auch Architekturelemente. Ich durfte das Gebäude des alten Depots betreten und dort machte ich Fotos von der Decke, Lampen oder Fenstern, die ich anschließend in die Schmuckstücke eingeschlossen habe. Jeder Gegenstand ist anders, denn auf jedem befindet sich ein anderes Bild.
Selbst ein Paar Ohringe enthält zwei verschiedene Fotos, die allerdings im Endeffekt zueinander passen und man sieht, dass sie ein Set bilden – fügt sie hinzu.
Most Grunwaldzki für den Hals und die Universität fürs Handgelenk
Kasia Zięba arbeitet schon an weiteren Projekten. Diesmal findet man auf ihrem Schmuck Objekte, die typisch für Breslau sind, wie etwa die Brücke Most Grunwaldzki, die Jahrhunderthalle oder die Iglica. - Später werde ich wohl mit der Kamera durch Nadodrze laufen, das mir sehr am Herzen liegt. Hier habe ich nämlich studiert und unterrichte heute selbst an der Hochschule für Kunstgewerbe – fügt sie hinzu. Momentan beendet sie ihr neustes Projekt unter dem Titel "Love Project", dessen Premiere und Vernissage am 19. Dezember in Legnica stattfinden. – Diesmal wird der Schmuck erotische Fotos enthalten, gemacht von mir und einem Fotografen, der mit mir zusammenarbeitet. Die Models möchten anonym bleiben, deshalb sieht man auf den Fotos nicht ihre Gesichter, sondern nur die Körper. Vermutlich wird man nicht alle Arbeiten in der Ausstellung sehen können, wegen der Zensur. Mein Wunsch wäre deshalb, später einen Platz finden zu können, wo man sie in ihrer ganzen Pracht präsentieren kann.
Was kostet Breslau in Metall?
Die Formen der von Kasia entworfenen Schmuckstücke sind sehr einfach. – Es ging mir darum, dass sie nicht das verblenden, was sich auf ihrer Oberfläche befindet " – erklärt die Künstlerin.
- Wir haben hier also nur speziell geformtes Metall, oder Metall mit Silber, ebenfalls in sehr schlichter Form - fügt sie hinzu. Armbänder kosten 210 Zloty, Colliers je nach Größe und verwendeter Silbermenge zwischen 180 und 230 Zloty, Broschen mit Breslau kann man für 180 Zloty, und Ohrringe für 150 Zloty pro Paar kaufen. Die Arbeiten von Kasia findet man auf ihrer Fanpage auf Facebook, oder auf der in Breslau veranstalteten Kunsthandwerkmesse. Die nächste schon am 13 Dezember während der Festnacht von Nadodrze beim Infopunkt Łokietka 5.
