Im Afrykarium gehören die öffentlichen Fütterungen und Wiegen mancher Tierarten – wie etwa der Seebären – mittlerweile zur Tradition. Die Gäste können dabei nicht nur die Kunststücke dieser intelligenten Tiere beobachten sondern auch einiges über ihre Lebensweise und Lieblingsbeschäftigungen erfahren. Und bei Gelegenheit mit eigenen Augen sehen, wie viel sie wiegen. Zwei Männchen und vier Weibchen, darunter Zola, das jüngste zweijährige Weibchen, das in unserem Zoo geboren wurde, klettern gerne auf die spezielle elektronische Waage, legen sich hin, reichen dem Pfleger die Flosse und machen auf sein Zeichen die Schnauze auf. Und dann gibt es als Belohnung Fisch. Ihr Lieblingsfisch ist die Makrele, sie bekommen aber auch Heringe und Sprotten.
„Durch das tägliche Wiegen der Seebären und medizinisches Training können wir ihren Gesundheitszustand überprüfen“, erzählt Paweł Borecki, Pfleger bei Seebären und Pinguinen sowie Leiter der Abteilung der Flossenfüßer im Zoo. Am schwersten war wie immer das größte Männchen Nelson mit einem Gewicht von über 140 kg. Die Weibchen wogen etwa die Hälfte davon.
Sprotten für Janush und seine Kumpels
Wir hatten die Möglichkeit, einen Blick in die Küche des Afrykarium zu werfen und mit eigenen Augen sehen, wie die Mahlzeiten für Pinguine und Seebären zubereitet werden. Die Fische müssen vor dem Servieren aufgetaut und sortiert werden, die kaputten Sprotten, die keinen Kopf oder Schwanz haben, werden dabei weggeworfen.
„Die Pinguine sind ziemlich wählerisch und fressen keinen Fisch, der unvollständig ist“, erklärt Paweł Borecki. Die Sprotten bilden die Grundlage der Kost der Pinguine. Rund dreißig Fische werden von den Mitarbeitern mit Tabletten mit Vitaminen und Mikroelementen gespickt. Zurzeit zählt das Rudel zusammen mit den Kücken 74 Tiere.
Nicht alle Pinguine springen jedoch ins Wasser, wenn sie die Fische sehen. Sie werden drei Mal am Tag gefüttert und – wie Paweł Borecki erklärt – in der letzten Zeit sind die Pinguine vermutlich ziemlich überfressen.
Nach dem Füttern kann man erfahren, wie viel manche Pinguine wiegen, z.B. Janush und Rebel. Die beiden sind übrigens... Weibchen. Janush wurde vom Kücken auf durch die Pfleger aufgezogen (sein Geschlecht war damals noch unbekannt), folgt ihnen gerne auf Schritt und Tritt und lässt sich meistens ohne Probleme wiegen. Diesmal ist er wohl beim Anblick der Kameras und der vielen Zuschauer scheu geworden und will nicht auf der Waage stehen bleiben. Dennoch kann man das Ergebnis sehen: 2,7 kg. – Diese Waagen sind sehr empfindlich und auf die beweglichen Tiere ausgerichtet, so dass sie das Gewicht berechnen können“- erklären Vertreter der Firma Radwag, die beim Wiegen dabei sind, die Firma arbeitet mit dem Zoo seit drei Jahren und schenkte dem Garten die speziellen Waagen.
Der zweite Jungpinguin, das Weibchen Rebel, steigt gerne auf die Waage: das Ergebnis 3,2 kg. Gar nicht so schlecht, denn ein erwachsener Pinguin wiegt durchschnittlich 3,5 kg. – „Sie war schon immer ein Pummelchen“ - lacht Paweł Borecki.
Video: Arkadiusz Cichosz