wroclaw.pl strona główna Wrocław – die neuesten Nachrichten aus der Stadt Wrocław DE - strona główna

Infolinie 71 777 7777

15°C Wetter in Wrocław

Luftqualität: gemäßigte

Daten vom 12:11

wroclaw.pl strona główna
  1. wroclaw.pl
  2. Aktuell
  3. Die Mutter Ela der Tiere

Die Mutter Ela der Tiere

Data publikacji: Autor:

Elżbieta Gajewska - Tierpflegerin aus dem Breslauer Zoo arbeitet schon 40 Jahre mit den Tieren. In diesem Jahr feierte sie dieses Jubiläum. Sie widmete den Tieren ihr ganzes Leben - sie sind ihre Familie. Die Arbeitskollegen nennen sie einfach - Mama Ela. Und - wie sie sagt - das war und ist ihr Weg zum wahren Glück.

Frau Ela betreut vor allem große Affen, Schimpansen und Gibbons, aber auch Kantschile, die kleinsten weltweit lebenden Paarhufer. Allgemein bekannt ist sie allerdings als Ersatzmutter der Tiere. Als irgendeine Tiermutter ihre Jungen nach der Geburt verstieß, kam Mama Ela ins Spiel. Sie machte die Nächte durch, opferte diesen Kindern ihre ganze Freizeit. Nur ihr ist es zu verdanken, dass mehrere Dutzend Tiere – Affen, Antilopen, Ferkel aber auch Löwen, Pumas und sogar ein Wolf überleben konnten.

Respekt und Achtung

Alles begann vor mehreren Jahrzehnten. Ela arbeitete schon als Tierpflegerin im Zoo. Es war Sommer und auf eine spezielle Insel im Gehege wurden junge Gorillas hinausgelassen. – Ich schaute begeistert auf diese fantastischen Tiere und ihre Pfleger. Dann fragte mich Frau Hanna Gucwińska, ob ich mich diesem Team nicht anschließen möchte – erinnert sie sich.

- Das war für mich wie ein Fest! Weihnachten, Namenstag und Geburtstag an einem Tag. Einfach die Erfüllung der Träume – fügt sie bewegt hinzu. Schnell stellte sich heraus, dass Elżbieta sehr begabt im Umgang mit Tieren ist. Sie hatte keine Angst vor ihnen und sie respektierten und mochten sie. – Ich spürte für sie Respekt, jedoch keine Angst und sie merkten das sehr schnell, weil zwischen uns eine Verbindung entstand – sagt die Tierpflegerin.

Ich heulte wie ein Schosshund !

Ihr Abenteuer mit dem Breslauer Tiergarten begann, als Ela 19 war. – Ich bekam keinen Studienplatz für Biologiestudium in Posen und wollte dieses Jahr nicht verlieren. Ich beschloss, vorerst im Zoo zu jobben und Breslau war am nächsten. Sowohl was den Weg betrifft als auch das Herz. Ich dachte, ich arbeite ein Jahr und versuche mich dann wieder, an der Uni zu bewerben. Bei den Formalitäten um den Arbeitsplatz half der jungen Frau ihr Vater.

- Solange der Papa bei mir war, war ich sehr mutig. Als ich mich allerdings am nächsten Tag alleine im Zoo melden musste, bekam ich schreckliche Angst. Ich weiß noch, als ich am Morgen mit dem Bus fuhr und heulte wie ein Schosshund. Vor lauter Angst strömten mir die Trennen durchs Gesicht. Es regnete damals und ich dachte mir: das ist gut, wird wenigstens niemand sehen, dass ich weine – lacht heute Elżbieta Gajewska. Am ersten Tag wurde sie in das Gehege der Krokodile geschickt. – Ich sollte Steine sammeln. Und plötzlich kam die Sonne heraus. Es ist si schön geworden und ich wusste schon, dass alles gut wird.

Sie zog ein ganz schönes Rudel groß

Zur Ersatzmama wurde ich durch Zufall. Jemand musste sich um ein von der Mutter verstoßenes Kalb einer Watussi-Kuh kümmern. Und dieser jemand wurde Ela. Sie futterte das Kleine mit der Flasche und es hat geklappt. Die kleine Kuh hat überlebt. – Als sie schon groß war, immer wenn sie mich sah, rannte sie zu mir aus der weitesten Ecke mit atemberaubendem Geschrei. Sie war so lieb. Dann kamen die Schimpansen, Löwen, kleine Füchse, Rehe – jede Menge Tierbabys – fügt sie hinzu. Elżbieta hatte immer Zeit und Geduld. Sie hatte keine Familie, keine Kinder, deshalb nahm sie selbstverständlich jedes verlassene Tierkind zu sich und zog es groß. Kein Wunder, dass man sie schon bald Mama Ela nannte.

Der übermutige Sohn

Unter ihre Fittiche kam auch ein kleiner Wolf. Der Welpe wurde im Gehege der Wölfe zusammen mit zwei toten Schwestern gefunden. Die alte Wölfin spürte, dass sie schon zu betagt sei, um Mutter zu sein und verstieß die Jungen. Man konnte nur eines davon retten. Sofort wurde die Vollzeit-Ersatzmutter alarmiert. Ela musste sich um das noch blinde Baby kümmern, bei dem kaum jemand Chancen sah, das es überlebt. Jedoch von Tag zu Tag ging es besser. Lupus, denn so wurde der kleine Wolf genannt, wurde zu einer echten erzieherischen Herausforderung. Er war zwar total zahm, konnte dennoch seinen Pflegern gegenüber „bockig“ werden. Ela behandelte er wie ein Rudelmitglied, wie die Wolfsmutter. Allerdings mit der Zeit wollte er auch über sie dominieren. Er lebte in einem Gehege neben dem Verwaltungsgebäude und verbrachte sein Leben für einen Wolf eher untypisch – als Wachwolf.

Ein Leben lang Ferien

Elżbieta Gajewska gibt selbst zu, dass sie ihr Privatleben mit der Arbeit nicht vereinbaren konnte. – Ich habe kein Privatleben – lacht sie. Aber sie gibt dem Leben keine Schuld. Nichts ist ihr fremd: weder das Zähnen, noch die Milchflasche, Windeln oder durchwachte Nächte. All das erlebte sie mit ihren Schützlingen. Traurig erinnert sie sich an die Tierkinder, die nicht mehr am Leben sind. – In meinen Familienalben gibt es wenig Fotos mit Menschen, dafür Hunderte mit Tieren. Ich kann ruhig sagen, dass mein Leben einfach meine Arbeit ist. Ich bin aber ein echter Glückspilz, weil ich das mache, was ich mache. Ich habe praktisch immer Ferien

Die Mama kommt!

Im Pavillon der Schimpansen und großen Affen beginnt ein neuer Tag. Die großen Menschenaffen breiten sich in ihren Boxen aus. Faul strecken sie sich aus und werden wach. Überall ist noch still und ruhig. Plötzlich ertönt vom Weg zum Gebäude eine fröhliche Frauenstimme. Wie auf ein Kommando springen alle Affen hoch, stützen sich auf die Gitter und beginnen, vor Freude zu schreien. Sie wissen schon, wer gleich zu ihnen kommt. Und ein neuer Tag beginnt. Futtern, Spielen, Gesundheit- und Pflegeanwendungen und Massagen. Alles unter dem wachsamen und sorgsamen Blick ihrer Pflegerin, Betreuerin, Spielkameradin – einfach unter dem Blick der Mama.

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit Wrocław!

Klicken Sie auf „beobachten”, um zu wissen, was in Wrocław los ist. Die interessantesten Nachrichten aus www.wroclaw.pl finden Sie bei Google News!