Er nannte das Objekt ein Hafen für Radfahrer, weil in seinem Entwurf das Hostel auf einer Landzunge an der Mündung des Flusses Oława in die Oder stehen könnte, an einer Stelle, wo sich früher der Flusshafen befand.
- „Dieser inzwischen in Vergessenheit geratene Ort ist heute stark verfallen. Es würde sich lohnen, ihn für die Stadt zurückzugewinnen" - sagt Łukasz Modrzejewski. – „Die Fahrradinfrastruktur entwickelt sich in Wrocław dynamisch, es entstehen Radwege und andere Straßenelemente gebaut. Doch Menschen, die mit dem Fahrrad durch Polen oder durch Europa reisen, brauchen auch Orte, an denen sie baden und schlafen können, sichere Fahrradparkplätze. Solche Orte funktionieren sehr gut z.B. in Dänemark oder in den Niederlanden. Sie sind ebenfalls Elemente der Fahrradkultur, die in Polen blüht.“
Der Autor des Projekts weist darauf hin, dass Wrocław der Schnittpunkt mehrerer wichtiger Fahrradrouten ist, hier verläuft u.a. die internationale EloVelo.
Hafen für Radfahrer am Fluss Oława
Der Wrocławer Architekt entwarf ein kleines Hostel für Radfahrer, einen Ort, an dem sie sich auf der Durchreise durch Wrocław erholen könnten. In Przystań (dt. Anlegestelle) - so nannte er das Gebäude – könnte man einige schlichte Zimmer, eine Werkstatt und ein Café unterbringen. Die Anlage wäre allgemein zugänglich, nicht nur für Radfahrer, sondern auch für Spaziergänger. Der gesamte Komplex ist auch als ein Ort der Entspannung und Integration gedacht.
In Modrzejewskis Vision steht das Gebäude mitten im Grünen, teilweise von einem Erdwall verdeckt. Der Architekt ging davon aus, dass die Form der Herberge einen Kontrast zu der Platzanlage Społeczny bilden könnte, an der hohe Bebauung geplant ist.
- „Ich bin davon ausgegangen, dass sich bei dem Hostel um ein schlichtes Objekt handeln wird" - sagt Łukasz Modrzejewski.
Für sein Diplom erhielt der Wrocławer die höchste Auszeichnung in der ersten Folge des Wettbewerbs "Grüne Dächer", bei dem proökologische Architekturprojekte fördert werden. Zuvor wurde er außerdem vom französischen Architektenverband ausgezeichnet.
