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Kreative Spinnerinnen

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Quilling, Frivolité und Mäusezähnchen. Klingt etwas exotisch? Nicht für die Kreativen Spinnerinnen. Das sind Damen, die sich regelmäßig in der Städtischen Bücherei in der ul. Jelenia treffen,um ihre künstlerischen Fähigkeiten an andere weiter zu geben. Es gibt dabei jede Menge Freude.

- Weder Alter noch Ausbildung sind für uns nicht relevant, wir sind alle per Du – sagt Frau Małgorzata Tomaszewska, eine der Ideengeberinnen des Workshops. Sie fügt hinzu, dass es wichtig sei, was die Teilnehmerinnen mitbringen und was sie anderen zeigen möchten. – Nennen Sie mich bitte nur nicht Chefin, denn im Grunde genommen ist jede von uns hier Chefin und Spezialistin für ein bestimmtes Fachgebiet. Jadzia zum Beispiel für Papierflechten und Kreuzstich, Danusia für Quilling, und ich kenne mich mit Frivolité aus. Wir lernen voneinander, geben an andere weiter, was wir z.B. im Internet oder irgendwelchen Fachzeitschriften über Handarbeit gefunden haben – sagt Frau Małgorzata, zu der alle einfach "Małgosia" sagen.

Werke der Kreativen Spinnerinnen

Sie wollen mit ihrer Leidenschaft anstecken

Die Damen treffen sich alle zwei Wochen freitags, zwischen 16.00-18.00 Uhr in der Filiale Nr. 10 der Städtischen Öffentlichen Bücherei in der ul. Jelenia 7. – Mit den Workshops der „Babki Twórczo Zakręcone“ (dt. Kreativen Spinnerinnen) begannen wir im Oktober, eigentlich auf Initiative von zwei unseren Leserinnen-Seniorinnen Małgosia Tomaszewska und Jadzia Petlic - erzählt die Bibliotheksleiterin Anna Tomaszewicz. Im Rahmen des sog. Dritten Sektors, d.h. des Breslauer Zentrums zur Unterstützung der Nichtregierungsorganisationen nahmen sie an der Aktion "Senioren für Kinder" teil.

Korbflechten aus Papier

Jadwiga Petlic: - Wir bringen jüngeren Kindern, u.a. bei, wie man unterschiedliche schöne Dinge aus Papier machen kann. Sie waren begeistert und sehr engagiert. Es bereitete ihnen sehr viel Freude, dass sie ein Schmuckstück alleine machen können und später nach Hause mitnehmen, um es den Eltern zu zeigen.

- Früher verbrachte man viel mehr Zeit zu Hause mit Handarbeiten. Das Meiste, was ich heute kann, verdanke ich meiner Mutter – sagt Frau Małgosia. – Ich habe viel genäht, gestrickt, gehäkelt, hauptsächlich, um es selbst anzuziehen, für Zuhause oder um es jemandem zu schenken. Heute gehen diese Fähigkeiten leider verloren. Die Tradition wird nicht weitergegeben. Schade.

Die Damen treffen sich in der Bücherei in der ul. Jelenia 7

- Für uns ist nicht nur der Austausch von Erfahrungen wichtig, sondern auch die Möglichkeit, andere Damen, die ähnliche künstlerische Hobbys haben und bisher nur für die „Schublade“ gemacht haben, zu treffen, sich mit ihnen zu unterhalten. Hier können sie mit vollem Verständnis und ehrlicher Begeisterung rechnen – fügt Frau Jadwiga hinzu. Sie hat mittlerweile selbst einige Ausstellungen ihrer Arbeiten auf ihrem Konto. Bis Ende Dezember kann man in der Galerie Dwie Listwy ihre Bilder bewundern, die mit Nadel und Garn „gemalt“ wurden.

Die Workshops sind hauptsächlich für andere Seniorinnen gedacht. – Die Kurse sind offen und kostenlos – sagt Anna Tomaszewicz. – Es kann jeder teilnehmen, egal wie alt und welches Geschlecht. Auch männliche kreative Spinner sind herzlich willkommen!

Herzliche und kreative Atmosphäre

- Mit dem Schiffchen komme ich noch nicht ganz klar. Ich habe die letzte dünne Nadel, will sie jemand? Das kannst du mit der Grundform machen, ich zeige es dir gleich. Zeig mir, wie man die Rollen macht – das ist ein ganz normales Gespräch während der Kurse. Denn die Damen geben ihr Talent und ihre Kenntnisse gerne weiter. Ohne zu zögern verraten sie die Tricks, wie die jeweilige Arbeit gamacht wurde.

- Mann kann alles sagen, jedoch nicht, dass die Damen im Stillen arbeiten – lacht die Bibliotheksleiterin. – Das ist unglaublich, wie viel Freude uns allen diese Treffen bereiten.

Danuta Janus mit der Enkelin Hania

Danuta Janus erfuhr über die Workshops während der Seniorentage. – Im Programm habe ich gelesen, dass diese Kurse organisiert werden, ich habe meine Freundin Basia überredet und wir sind zusammen gekommen. Zum nächsten Kurs habe ich noch Bogusia mitgebracht. Heute ist auch meine 8jährige Enkelin Hania dabei und lernt, wie man die Grundform für Quilling macht. Frau Danusia sagt, dass sie vom Anfang an von der herzlichen Atmosphäre der Workshops begeistert war.

- Wir bekommen sogar Hausaufgaben – lacht die Teilnehmerin. – Zum Beispiel heute war die Aldona das erste Mal dabei. Sie hat uns gezeigt, wie man aus Styroporkugel und Zierband schönen Christbaumschmuck machen kann. Das muss ich zu Hause unbedingt ausprobieren!

Weihnachtsschmuck in Quilling-Technik gemacht
Wie macht man einen "Quillingengel"

Die Zeit ist uns nicht zu schade

Alle Arbeiten, die sie bei den Workshops zeigen, sind kleine Kunstwerke. Sie anzufertigen, hat sicherlich viel Zeit gekostet. Ein Christbaum aus Papier geflochten, Christbaumschmuck in Quilling-Technik (Papierstreifen in Federform unterschiedlicher Art und Größe gerollt), Frivolité –Engel (Frivolité – eine Art Spitze aus dünnen Fäden) oder einzigartige Bilder in Kreuzstichtechnik gemacht. – Wir arbeiten abends oder wenn wir ein bisschen Zeit haben. Die Zeit ist uns nicht zu schade, selbst nachts, um irgendwas Schönes fertig zu bekommen – meinen die Kreativen Spinnerinnen einstimmig.

Von links: Jadwiga Petlic und Małgorzata Tomaszewska

Die zwei Stunden des Treffens sind blitzartig vorbei, Die Damen räumen ihre Werkstatt auf, tauschen dann die Telefonnummer und Emailadressen. Die Bibliotheksleiterin, die während der Kurse Fotos macht, gibt bekannt, dass man sie auf dem Facebookprofil der Bibliothek zu sehen bekommt.

"Dafür ist uns die Zeit nicht zu schade"

- Auf dem Workshop im Januar zeige ich euch, wie man Körbe aus Papier flechtet – kündigt Jadzia auf. – Dann komme ich sicher! – versichert die Enkelin von Danusia, die jüngste Teilnehmerin des Workshops.

Einige Damen sind noch berufstätig, einige passen auf die Enkel auf, alle haben jeden Tag viel zu tun. Pensionierte Architektin, Mitarbeiterin der Personalabteilung, Konstrukteurin, Buchhalterin oder Hausfrau. Sie wohnen in verschiedenen Teilen Breslaus oder außerhalb der Stadt. Verbunden durch gemeinsame Leidenschaft, die sie gerne mit Anderen teilen.

Text und Fotos: Iwona Szajner

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