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Bärte sind bald out

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Lang, kurz, dicht, dünn, lockig oder glatt, bunt oder monochrom - wie man sagt: die Qual der Wahl. Inspiriert von der Straße, genauer gesagt, durch die dort gemachten Beobachtungen, die mich dazu bringen, dass die Bartmode gerade ihre Blüte erlebt, habe ich beschlossen, mir diese genauer anzusehen.

Der Bart ist angeblich etwas Zeitloses und hängt nicht von wechselbaren und schwankenden Moden ab. Bärtige gab es immer, es gibt sie und wird es immer geben, und die Tatsache, dass „Holzfäller-Kerle“ gerade total in sind, wird daran nichts ändern. Dennoch, wenn ich in der letzten Zeit in Wrocław unterwegs bin, habe ich das Gefühl, die Stadt sei besetzt von Wikingern, Holzfällern und anderen ethnischen und beruflichen Minderheiten, deren Attribut eine üppige Gesichtsbehaarung ist. Ich habe auch gehört, dass im Westen, woher die Mode zu uns kommt, die Bärte mittlerweile passé sein sollten. Wie ist es also mit diesem Bart?

"Ich wachte auf und er war da"

Ich fing mit den bärtigen Kumpels an, die ich als "Glattgesichtige" kennengelernt hatte, und die plötzlich alle behaart sind. Tja, "plötzlich" ist in diesem Fall kein richtiger Ausdruck, denn auf einen richtigen Bart muss man angeblich ein bisschen warten, dennoch stellte ich die Frage, wie kam es zu dem Einfall, Vollbart zu tragen. "Der Bart begann alleine zu wachsen. Ich kann mich nicht mal erinnern wie, auf jeden Fall war es nicht geplant und ich habe auch nicht sofort mit der Bartpflege angefangen," erzählt Kuba. "Ehrlich gesagt, es fing einfach damit an, dass ich keine Lust aufs Rasieren hatte," gibt er zu.

Wrocławscy brodacze

Die Faulheit geben die meisten, man will nicht sagen, alle Bekannten zu, die ich nach dem Bart gefragt habe, obwohl einige bemerken, die Tatsache, dass plötzlich alle Bärte tragen, würde ihnen etwas mehr Mut geben. "Ich rasiere mich seit sieben Jahren nicht mehr. In dieser Zeit habe ich den Bart nur gestutzt, aber jetzt brauche ich selbst das nicht mehr zu machen, weil alle Bärte tragen," gibt Krzysztof zu. "Ich frage deshalb direkt: Also es geht nicht darum, dass Du meinst, dass der Bart Dir steht? Ich höre öfters, ich sehe aus, wie ein isländischer Troll oder ein Waldmännchen, als "dass der Bart mir steht" höre ich als Antwort. Einige Freunde erklären ihre üppige Gesichtsbehaarung durch... Sorge um Mitmenschen." "Mein Dreitagebart war sehr hart und meine Freundin litt sehr darunter. Sie stellte mir also ein Ultimatum: entweder rasierst du dich täglich, oder ein Bart. Rasieren hasse ich, also blieb mir der Bart. Nur um der Freundin nicht weh zu tun," erzählt Adam.

Der Bartträger = ein Faulpelz?

Man könnte es meinen. Meine bärtigen Freunde, als ich sie danach fragte, ob der Bart dafür sorgt, dass sie im Bad während der Morgentoilette mehr Zeit verbringen, behaupten, es ist überhaupt nicht der Fall, im Gegenteil. "Der Bart hat die Zeit, die man im Bad verbringt, wesentlich verkürzt, denn man muss sich nicht jeden Tag glatt rasieren, es reicht, wenn man alle 3-4 Tage die Bartform stutzt, die restliche Pflege findet unter der Dusche statt - also wie die Kopfwäsche," verrät Kuba. Sicherlich geht es auch so, ein Besuch im Friseursalon für Herren lieferte mir allerdings ein völlig anderes Bild vom Mann mit Bart.

W barber shopie Petit Pati fot. Pati

"Es kommen zu uns Geschäftsleute, Juristen, "Kerle von der Baustelle", Künstler, Musiker, kurz gesagt, der ganze Schnitt durch die Gesellschaft. Einen Bart kann also jeder tragen," sagt Tomek vom Barber-Shop Petit Pati in Wrocław. "Mit einem Vollbart ist es allerdings so, wenn Du ihn einfach 3-4 Monate selbständig wachsen lässt, siehst Du wie ein Waldmännchen aus," sagt er. "Damit also unser Bart nach einem gewollten Effekt ausschaut, gepflegt und elegant bleibt, muss er richtig geformt und gestutzt werden. Alleine zuhause ist es schwierig, man sollte es deshalb den Händen der Fachleute überlassen," fügt er hinzu. Wenn wir schon einen schönen Bart haben, ist es nicht mehr so schwer, ihn zu pflegen, einige Dinge müssen jedoch beachtet werden. Erstens, die Hygiene! "Wir möchten doch nicht, dass der Bart wie ein Schäferhund nach einem Spaziergang im Regen riecht," sagt Tomek. "Wir haben eine ganze Palette an Kosmetikprodukten, angefangen von Tonikum, das die Haut unter dem Bart pflegt, über verschiedene Öle, welche die Haut einfetten und die Barthaare weich machen, bis hin zu Cremes und Pomaden für den Bart, mit dem wir ihn in die passende Form bringen, den richtigen Glanz geben und ihn richtig legen. Es gibt auch spezielle Shampoos für Bartträger, die für das richtige Waschen, Weichmachen und Pflege der Haut unter dem Bart sorgen," fügt er hinzu.

Sollten also meine bärtigen Freunde, die mit dem Bart gut aussehen und nicht nach nassem Hund riechen, etwa übertreiben, wenn sie sich als Faulpelze bezeichnen?

Fälle mit Bart

Brodacze z Wrocławia

Dass ein Bartträger nicht immer faul ist, zeigen auch die Erzählungen der Bärtigen selbst. Ein Leben mit Bart ist nämlich gar nicht so einfach. Das erste, woran ich denken muss, sind die Essensreste im Bart. "Ich bin davon besessen, dass mir ständig etwas im Bart hängen bleibt," erzählt Krzysztof. "Deshalb habe ich immer einen speziellen Kamm dabei und wenn ich irgendwo stehe oder sitze - auf die Straßenbahn warte, im Aufzug, in der Toilette, bevor ich aus dem Haus gehe - kämme ich ihn immer durch. Manchmal denke ich, es ist mittlerweile ein Fetisch von mir, weil ich mich dabei erwische, dass ich den Bart kämme, um mich zu beruhigen," fügt er hinzu. Es kommen manchmal auch unangenehme Überraschungen vor. "Neulich bin ich mit Kaugummi im Mund eingeschlafen. Anscheinend ist er mir beim Schlaf rausgefallen. Am Morgen bin ich aufgewacht und das ganze Gesicht und der Bart waren verklebt. In diesem Moment bereute ich alle meine Schulkameradinnen, denen ich mal Kaugummis in die Haare geschmissen hatte. Tja, so ist das Karma," sagt Adam und fügt hinzu, er brauchte 30 min, um den Bart vom Kaugummi zu befreien.

Verrückt nach Bart

Eigentlich weiß man nicht, wer nach dem Bart verrückter ist: die Männer, weil er modisch und bequem ist, oder die Frauen, weil ein Kerl mit Bart... männlicher zu sein scheint. Es ist allerdings bekannt, dass Frauen über Bartträger nachdenken und zwar oft. Ich kann mich nämlich nicht erinnern, dass irgendeine Frau die Idee hatte, glattrasierte Männergesichter zu fotografieren, fand jedoch eine, die gerne Bärten Fotos macht.

Projekt Broda

"Ich liebe Bartträger!" sagt Domka Podębska, junge Fotografin aus Wrocław, die seit zwei Jahren Bärte fotografiert. "Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der die meisten Männer Bärte trugen. Ein Beispiel, das meinem Herzen am nächsten liegt, ist mein Vater, der einen solchen besessen hat. Deshalb hat sich dieses Bild so fest in meinen Kopf eingeprägt. Ich überlegte mir, wie ich mich an dieses Thema "heranbeißen" und meine Faszination für Bärte zeigen kann. So entstand schließlich meine Idee Projekt Bart (Projekt Broda). Es geht dabei darum, auf klassische Weise, durch die Fotografie zu zeigen, wie unterschiedlich die Männer sind, die sich für einen Bart entscheiden, und wie dieser ihr Aussehen beeinflusst (ob sie mit ihm anmutiger, männlicher, selbstbewusster werden, oder vielleicht sich mit ihm nicht wohl fühlen). Und das Wichtigste ist, das Projekt Bart zeigt auch die Vielfalt der Bärte. Jeder Bart zählt," sagt Domka.

Die Shootings mit Bartträgern sind zyklisch. Der letzte war am 16. Januar. Informationen über kommende findet man auf der Projektseite. Die Fotos werden bis Juni dieses Jahres gemacht und das Ergebnis, nämlich die Ausstellung des Projekts Bart bekommen wir nächstes Jahr zu sehen.

Sollte das Ende der Bartmode, das aus dem Westen kommt, auch uns erreichen, können wir sicher sein, dass wir über die männlichen Bärte "Holzfäller" oder "Wikinger", noch hören werden.

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